Die katholische Stadtpfarrkirche St. Nikolaus in der ca. 9.000 Einwohner zählenden, niederbayerischen Stadt Zwiesel ist schon ein sehr imposantes Gebäude, liegt etwas oberhalb des Stadtzentrums, ist von weitem sichtbar und ist dominierend für das Stadtbild. Es ist ein neugotischer, aus rotem Backstein (sehr ungewöhnlich für die Gegend!) errichteter dreischiffiger Kirchenbau mit einem Querschiff und hohem spitzem Turm.
Das Gotteshaus ist 70 Meter lang und 23 Meter breit; die Firsthöhe beträgt... weiterlesen ca. 20 Meter und der Turm ist erstaunliche 83 Meter hoch – damit ist er der höchste im Bayerischen Wald und auch der höchste in der Diözese Passau.
Wegen seiner Größe und imposanten Erscheinung wird die Kirche auch als „Dom des Bayerwaldes“ bezeichnet.
Als wir mitten in der Woche etwa mittags dort waren, fanden wir die Seiteneingänge unverschlossen vor, und konnten sie auch innen in aller Ruhe besichtigen. Auch wir waren beeindruckt nicht nur von den Dimensionen, wie vor allem der Höhe des Hauptschiffes, sondern auch der Helligkeit des Innenraums und der hochwertigen Ausstattung mit u.a. Hochaltar, Seitenaltären, achteckiger Kanzel, Chorgestühl, großen Figuren des Hl. Nepomuk, Hl. Nikolaus und Hl. Florian und nicht zuletzt der detailreich bemalten, bunten Fenster.
Der Turm kann nach Voranmeldung und zu bestimmten Terminen bestiegen werden. Von da oben hat man sicherlich einen grandiosen, weiten Blick über Zwiesel und den umgebenden Teil des Bayerischen Waldes, einer herrlichen Mittelgebirgslandschaft mit großen Wäldern und dem malerischen Flusstal des Regens. Mangels Voranmeldung mussten wir allerdings auf die Turmbesteigung verzichten. Aber das werden wir sicher beim nächsten Besuch der Gegend nachholen.
Die Kirche wurde 1892-1896 nach Plänen des Münchner Architekten Johann Baptist Schott (1853-1913) erbaut. 1983-1987 erfolgte eine umfassende Renovierung; ein Großteil der Inneneinrichtung blieb aber nahezu unverändert erhalten, was von dem hochwertigen Kunsthandwerk des ausgehenden 19. Jahrhunderts zeugt.
Die derzeitige Orgel mit 48 Registern, 3 Manualen und Pedal befindet sich seit 1990 in der Kirche; erbaut wurde sie 1979 von der Passauer Orgelbaufirma Eisenbarth.[verkleinern]