Boaah, Zwickau hat direkt am Dom ein Brauhaus! Da müssen ubiers natürlich gleich hin.
Gegenüber Großbaustelle, ein alter Ziegelbau wird quer über die ganze Straße mit gotisch anmutenden Stahlstreben gestützt. Der Zugang ist daher beengt.
Hinter dem Eingang dämmrige Brauhausatmosphäre, ein Kupferkessel ist im Gastraum integriert, Deko oder Zentrum von’t Janzem?
Gast verläuft sich, magisch angezogen vom Innenhof, wo sich Tradition mit Moderne trifft - Stahl, Glas, Schieferboden und ein Blick... weiterlesen
zum Niederknien auf den Glockenturm des Zwickauer Dom.
Machen ubiers natürlich nicht, zum Niederknien ist der Steinboden zu hart. Aber beschirmt Niedersetzen geht vielleicht auch. Sofort kommt die bierbäuchige Bedienung (nüchtern, ich schwöre!), offeriert Speisekarten und möchte Bier verkaufen.
Erfolgreich.
Ein Priesterhell, ein Priesterhefe und ein Saisonbier werden akribisch im Smartphone notiert und stehen postwendend vor uns. Hätten wir doch niederknien sollen? Der Brauhausboden ist jedenfalls kirchenhistorisch - das Gebäudeensemble ist als Priesterbehausung eine der ältesten Wohnbauten Sachsens um 1250. Die Häuser 5 bis 8 waren dem Organisten, den Glöcknern sowie dem Konrektor und dem Tertius der Marienkirche bzw. der zugehörigen Lateinschule zugewiesen.
So halb sind wir schon in Knicksstellung... aber da kommt schon das Essen!
Brauhausküche wie man sie sich wünscht. Die Haxe zart und saftig, aber die Haut schön kross, der Mutzbraten perfekt am Spieß gegrillt, allein der Spargel ist - als saisonaler Brauhausexot - kein Highlight.
Ok, bei den Soßen kniet niemand, aber sie sind erkennbar selbstgemacht. Union Berlin liegt auch gerade zurück - manches kann der Schwabe eben besser.
Bierbauch liefert zuverlässig flüssigen Nachschub, die Speisen sind reichhaltig - so geht Brauhaus!
Zufrieden schlängeln wir uns durch die Baustelle zurück ins Hotel - vielen Dank, Chef Scherk![verkleinern]