Weimar ist in seinem Stadtzentrum recht überschaubar. Nach einer guten Stunde Fußweg hat man so ziemlich alle Straßen durchmessen. So haben wir das jedenfalls bei unserem letzten Besuch in dieser Stadt empfunden.
Dass man dabei längst nicht alles Sehenswürdigkeiten gesehen oder erlebt haben kann, dürfte klar sein.
Aber dies und jenes, was nicht in den Reise(ver)führern steht, fällt dann doch auf.
Und so kamen wir in der Windischenstraße, einer eher schmalen Gasse, die in etwa den Markt mit... weiterlesen
dem Platz am Nationaltheater verbindet, an der Nummer 18 vorbei.
An sich kein bemerkenswertes Haus, eines von der älteren und unauffälligen Sorte.
Auffällig hingegen die kleinen Schaufenster. Hier gab es keine Mode, keine Uhren oder Weimartypische Souveniers - nein, hier waren schlichte und gleichwohl kunstfertige Tuschezeichnungen ausgestellt. Einige ganz in schwarz, viele zurückhaltend koloriert.
Die Tür stand offen, es wurde mit Hinweisschildern freundlich um Einritt in das hier befindliche Atelier des Künstlers Junli Du gebeten.Drei Stufen führten nach dem Vorraum hinein in den Arbeits-und Verkaufsraum. Dabei galt es für großgewachsene Menschen, den Kopf einzuziehen, denn der Türstock war wegen der Treppe. Darauf wurde mit mehreren Schildern extra hingewiesen. Der Chinese als solcher gilt ja als sehr höflich, hier wurde das in deutscher Gründlichkeit zum Wohle des Besuchers extra kommuniziert.
Drinnen saß Herr Du an seinem Arbeitstisch, erhob sich bei unserem Eintreten und entbot eine freundlichen Willkommensgruß sowie mit einer einladenden Geste, sich im Raum umzusehen.
Das Zimmer, kann man so sagen, es war hier früher sicher eine Wohnung oder ein kleiner Laden angesiedelt, hatte kaum mehr als 15 Quadratmeter. Die Wände waren vollgehängt mit des Künstlers Zeichnungen, dazu einige Tische mit weiteren Stücken.
Wir sahen uns viele der Zeichnungen an, gerahmte wie ungerahmte. Meist nicht sehr großformatig sondern eher schmalen Kalenderblättern von Wandkalendern ähnelnd oder in quadratischem Format von vielleicht 40x40 cm.
Landschaften, Pflanzen, Vögel, selten Menschen beherrschten die dargestellten Szenerien.
Sehr schön und sehr filigran.
Währenddessen saß Herr Du bereits wieder an seiner nächsten Arbeit und ließ sich gern zusehen.
Es ist durchaus beeindruckend zu sehen, wie mit wenigen Strichen einer Tuschefeder oder diversen Pinseln ein Motiv entsteht und dieses sich nach und nach vollendet.
Wir entschieden uns letztlich für eine Tuschezeichnung im Hochformat von ca. 25 x 60 cm zum Preis von 70 Euro.
Ungerahmt gekauft wurde das Bild von Herrn Du sehr akkurat und ebenso kunstfertig verpackt.
Ein passender Rahmen wird sich finden, ebenso die geeignete Wand, an der das Bild seinen Platz bei uns finden soll.
Herr Du gibt neben seiner Arbeit im eigenen Atelier auch Kurse für interessierte Hobbykünstler.
Außerdem ist er als Dozent an der Weimarer Mal- und Zeichenschule tätig.[verkleinern]