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Wenn man das Schloss Sayn in gleichnamigen Stadtteil in Bendorf erblickt, hat man den Eindruck, dass man sich vor einem klassizistischem Bau aus dem 19. Jahrhundert stehen würde, doch der schöne Schein ist schon gewollt. Das Neogotische Aussehen verdankt es dem Wiederaufbau in den 90-er Jahren letzten Jahrhunderts, denn nach dem 2. Weltkrieg ist es so stark zerstört worden, dass es Jahrzehnte lang als eine mehr und mehr verfallende Ruine stand, die einen trostlosen Anblick bis 1995 dargeboten hatte.2641.
Dank einer finanziellen Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz, konnte 1995-2000 ein Programm zur Restaurierung und Revitalisierung des Schlosses durchgeführt werden. Fürst Alexander und Fürstin Gabriela zu Sayn-Wittgenstein-Sayn freuen sich, Ihnen Schloss Sayn in neuem Glanz präsentieren zu können.
Der Weg hierher empfiehlt sich auch wegen des von der Fürstin Gabriela angelegten Schmetterlingshauses, das ich nicht besucht habe, doch der wichtig für die Finanzierung des Unterhalts des Schlosses ist.
Das Gebäude wird von der Fürstenfamilie seit der Neueröffnung in einigen Teilen bewohnt, die Bereiche in denen das Museum und das Standesamt untergebracht sind, bieten einen kleinen Einblick in die Vergangenheit dieses Ortes.
Wenn ich mich zurückerinnere, an mehreren Stellen sah man eine junge, glückliche Braut, die die Besucher mit einem strahlendem Lächeln auf ihrem Gesicht "begrüsste.
So habe ich gedacht, ob soll das eine Werbung sein soll, weil ich es auf dem Weg zum Standesamt erspäht habe, was hat das zu bedeuten? Merkwürdig, gar befremdlich kam mir das vor, denn welche Braut sieht gerne eine andere Frau im Hochzeitskleid, wenn man selbst vor den Standesbeamten tritt?!
Wenn ich selbst, die nicht verheiratet ist, Gänsehaut dabei bekomme, wie fühlt sich erst recht eine, der das bevorsteht... doch wenn man weiß, welchen Hintergrund das ganze hat, wird es noch unheimlicher: Die dargestellte, strahlende Braut ist die Tochter des Fürstenpaares: Prinzessin Filipa, die 2. von 3 Mädchen und 4. von 7 Kindern am ihren schönsten Tag im Leben.
Wenn es nur das wäre, würden die meisten sagen: na und wem gefällt's oder was interessieren mich irgendwelche Adeligen, wenn ihre Eltern stolz auf sie sind, warum nicht!
Doch es steckt viel mehr dahinter: zwischen diesem Foto und ihrem schweren Unfalltod, den sie bei einer Arbeit als Fotografin in Cornwall unterwegs gewesen ist, sind etwas mehr als 3 Monate vergangen..., denn am 10. Juni 2001 heiratete sie in der Sayner Abteikirche (Beitrag folgt noch) Graf Vittorio Mazzetti d’Albertis und nach gemeinsamen Flitterwochen ging es nach Bristol, dort Ende September mit gerade 21 Jahren verstarb.
Es ist erwähnenswert, dass das Fürstenpaar eine Stiftung in ihrem Namen eröffnet hat: Filippas Engel, benannt nach den veröffentlichten Tagebüchern des Mädchens, die sie seit ihrem 8. Geburtstag geführt hatte, die 2003 als Buch erschienen ist und ein riesiger Erfolg wurde. Die Stiftung zeichnet junge Menschen bis 30 Jahre, die sich in vielerlei Richtungen einsetzen. Nähere Infos findet man unter:
http://www.filippas-engel.de/der-preis
Es ist, nachdem ich es geschrieben habe, nicht einfach eine Überleitung zu dem, was es ausmacht und welche Bedeutung die Sammlung von der Geschichte dieses Ortes verrät, weiter zu schreiben...
Auf dem Weg zur Burgruine, die sich auf einen Plateau befindet, erblickt man unter sich die Sayner Eisenhütte, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Wie kaum ein anderes Werkstoff hat Eisen das genante Jahrhundert geprägt. Es ist bemerkenswert, was alles daraus hergestellt wurde: das "Skelett" von der Hütte, über Objekte im öffentlichen Raum: Brunnen und Pumpen bis zu Kleinobjekten wie Öfen, Kerzenleuchtern und sogar Schmuck wurde mangels anderer Hochwertigeren Materialien daraus hergestellt! Ich weiß aber nicht mehr, ob das Eisengussmuseum hier untergebracht ist oder eine andere Adresse besitzt, weil ich eine Kombikarte damals gekauft hatte.
Um auf das Schloss zurück zu kommen: weil es, wie bereits erwähnt als Standesamt dient, kann man dort seine Feier danach dort ebenfalls abhalten. Die Termine, an denen es möglich ist, kann man unter: http://www.sayn.de/schloss-sayn/heiraten finden. Was mich wirklich überrascht hatte, dass die Miete nur einen Bruchteil dessen betragen soll, als hier in Schnöseldorf! Diese stehen unter:
http://www.sayn.de/wp-content/uploads/2013/04/hz_0312.pdf
Die auf der Seite abgebildeten Räume, habe ich nur flüchtig gesehen, denn es ist eine wichtige Einnahmequelle. Die beigefügten Fotos machen wirklich neugierig auf mehr. Das Highlight ist aus meiner Sicht die Schlosskapelle, es ist schon etwas besonderes, denn es heißt, dass in dem Altar einige Reliquien von der Heiligen Elisabeth sich befinden sollen.
Das ist aber nicht ungewöhnlich, wenn man weiß, dass die heutigen Besitzer in direkter Nachkommenschaft zu ihr stehen. Es ist zu schwierig zu beweisen, wegen der Jahrhunderte, die zurückliegen, vielleich mit modernen Methoden,kann das Dasein dieser Prinzessin und der späteren Landgräfin bewiesen werden.
Bemerkenswert ist auch, dass der Künstler Moritz von Schwind die Vorlage für die Bleiglasfenster, die in der Kapelle eingesetzt wurden, lieferte. Es handelt sich hierbei um die Originale aus der Entstehungszeit, vor der Wiederherstellung und Einsetzung wurden sie gereinigt und restauriert.
Der genannte Raum erinnert durch die Ausmalung sehr stark an das Sainte Chapelle, das auch tatsächlich als Vorbild diente.
Es ist eine besondere Sehenswürdigkeit, über die ich gerne Erzählt habe, doch es relativ wenig zu sehen gibt, ziehe ich einen Stern ab... Doch ein Ausflug lohnt sich allemal.
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Vor einigen Jahren hieß es bei mir neue Wohnung neue Herausforderungen, das was früher ohne Probleme in die vorherige Bleibe passte, war zum Fall für den Sperrmüll geworden, zum Glück gibt es etliche Möbelmärkte in der Nähe, da kommt der Flyer vom Möbel Boss gerade recht. Nix wie hin zum benachbarten Hilden. Da es damals kurze Zeit vorher eröffnet wurde, habe ich mir gute Schnäppchen erhofft. Mein Wunschzettel war schnell erstellt: die ganz großen Bücherregale (2,2 m), ein Computerstuhl (wäre auch nicht schlecht) und einige Kleinigkeiten...2642.
Erste positive Gegebenheit, dass es an der Ecke, wo man mit dem Auto abbiegen müsste, die Hinweisschilder aufgestellt wurden. Wenige Meter weiter steht man vor diesem Möbeldiscounter, das sich direkt neben dem OBI-Baumarkt befindet. Doch, warum muss der Schriftzug und der Dach über dem Eingangsbereich eigentlich in einer solchen grässlichen Farbe gestaltet sein?! Der Gedanke an den Telekommunikationanbieter lag nahe... Pink ist definitiv nicht so meins! Vor dem Markt gibt es genügend Parkplätze für die Autofahrer, denn sie sind beim Transport klar im Vorteil. Die Autobahn liegt auch nicht weit entfernt.
Bei unserem ersten Besuch hat das Wetter nicht zugesagt, denn es gab einen fiesen Schneeregen, also nichts wie rein. Nun ja, wie es bei solchen Geschäften nicht selten ist, lag auch in diesem Laden dieser eigentümliche Geruch, den neue Möbel so von sich geben. Schnell auf die Anzeigentafel geschaut, gut zu wissen, dass all die Sachen, die ich brauche sich im Keller befinden. Na dann erstmals die Treppe runter.
Ich musste zwei mal genau hinschauen, so günstig wie ich es gerne haben wollte, war es nicht wirklich, denn die Garderobe (einfachste Machart) sollte schon 60 € kosten. Schluck, das fängt schon gut an, wenn sie für ein Brett mit etwas Metall soviel Geld haben wollen, da möchte ich nicht wissen, was ich sonst ausgeben muss.
Als ich drüber Gegrübelt habe, dröhnte die nervige Musik durch das ganze Haus: tanz den Möbel Bossanova... in solcher Lautstärke, die wirklich gewöhnungsbedürftig war! Dann weiter gehts, Augen zu und durch! Kurze Zeit später habe ich auch den gewünschten Bürostuhl gefunden und es würde in den Kostenrahmen passen, den ich mir gesteckt habe, doch zu früh gefreut, denn zum einen wollte ich keine Armlehne dabei haben und zum anderen, sollte es bestimmten Kriterien entsprechen, die an dieser Stelle nebensächlich sind... Leider musste ich weiterhin mit meinem alten Vorlieb nehmen. Eine Ecke weiter standen verschiedene Modelle kleine, große, breite schmale, offene und mit Türen, natürlich ist die Rede von einem Regal. Doch ich fand es schon, dass es nicht gerade als ein Schnäppchen zu bewerten ist, wenn das Haufen einzelne Bretter, die man auch noch selbst Zusammenstellen soll, fast 150 € zu verlangen. Im Vergleich zu anderen Märkten dieser Art war es wesentlich günstiger.
Nun ja, wenn man etwas erstmals gefunden hatte, dann heißt es meistens auch, dass ein Lieferschein ausgestellt werden muss, damit es an einer andren Stelle abgeholt werden kann. Da wir am Samstag dort gewesen waren, dauerte es schon sehr lange, bis ich endlich fündig wurde. Das wäre erledigt, doch hier kommt der nächste Hacken, wenn man es sich, auch wenn es wenige km handelt, sollte ich für den Transport weitere 50 €! berappen. Da ich mir so etwas gedacht habe, habe ich jemanden anderweitig damit beauftragt... Das ist aber eine andere Geschichte!
Seit dieser Episode war ich öfter dort gewesen, doch so richtig kann ich mich für diesen Markt nicht begeistern, denn auch bei weiteren Besuchen (vor allem am WE) konnte ich dort kaum jemanden finden, den ich fragen könnte, geschweige denn ordentlich Beraten zu werden, meistens sollte eine grobe Geste ausreichen, es gibt einigen Bedarf, dass sich dort etwas ändert, jedenfalls wegen der genanten nervigen Kleinigkeiten ziehe ich großzügig nur 2 Sterne ab, es kann wesentlich besser laufen!
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Der Dom und die dazugehörende Informationsstelle gehören unbedingt zusammen. Auf der Homepage der Kirche habe ich ein wenig gesucht,2643.
und den Hinweis auf das Angebot der Dombesichtigung gefunden, die ich nun bewerten möchte. Das kann ich jedem wärmstens Empfehlen, denn es ist schon etwas besonderes. Die Eintrittskarte haben wir an der gleichen Kasse gekauft, wie die für die beschriebene Domschatzkammer. Da sich solche Möglichkeit ergeben hatte, haben wir uns für die Kobikarte entschieden.
Wenn man auf eigene Faust durch so eine nicht nur kulturell, sondern auch historisch bemerkenswerten Ort wandelt, fallen einem nicht unbedingt die Feinheiten auf, die ein Bauwerk dieser Provenienz aufweist, da ist ein(e) Sachkundige Leitung gar nicht so verkehrt. Fast an jedem Tag um 14 h besteht die Möglichkeit daran teilzunehmen. Die 4,50 € sind gut investiert, denn an bestimmten Punkten während der 1-Stündigen (offiziell, die wurde etwas "ausgedehnt") Führung, wurden Sachen gezeigt, die wirklich verborgen sind, an denen man sonst ohne eine Beachtung vorbeigelaufen wäre!
Wenn man der Seite vertrauen darf, stehen über 80 DomführerInnen zu Verfügung, bei uns handelte es sich um einen netten älteren Herrn, der das nötige Hintergrundwissen vermittelt hatte. Trotz eines unangenehmen Zwischenfalls (jemand wollte natürlich ohne zu bezahlen (:-( mehr sehen / wissen, als die Leute, die interessierten Zuhörer), dann auch noch in einer Kirche lautstark rumpöbeln, doch es ließ sich schnell lösen, auf die Details möchte ich aus verständlichen Gründen nicht näher eingehen.
Anhand von Schautafeln wird demonstriert, wie sich dieser Ort mit seiner über 1700 Jahre andauernden Geschichte in diesen langen Jahrhunderten verändert hatte. Viele Menschen haben in dieser Zeit ihre Spuren hinterlassen in der ältesten Kirche Deutschlands. Uns hat diese Führung sehr gut gefallen, denn es wurde wirklich sehr interessant vermittelt, doch das hängt stark davon ab, wer vor einem steht, doch bei unserem Führer hat es gestimmt, trotz das er etwas zu leise gesprochen hatte.
Gerade habe ich noch entdeckt, dass es weitere Spezialführungen (im Grabungsfeld) gibt, doch für uns war die Uhrzeit zu spät angelegt (15:30), vielleicht bei einer anderen Gelegenheit. Bei Gruppen ist es ratsam im Vorfeld zu reservieren, das Antragsformular findet man auf der angegebenen Seite.
Jetzt nach einem erneuten Besuch möchte ich doch einige weitere Details über das Besucherzentrum selbst schreiben. Wenn man den Hinweisschildern ab dem Domhof folgt, entdeckt man gegenüber der Liebfrauenkirche ein Relikt aus der Vergangenheit Triers: ein barocker Türbogen, den man nicht übersehen kann.
Es besteht die Möglichkeit die in ausreichender Menge vorhandenen stillen Örtchen zu nutzen, die trotz des regen Andrangs, keinen Grund für Beanstandungen gegeben hatte.
Im Informationszentrum selbst kann man sich, wie ich bereits an einer anderen Stelle geschrieben habe, mit Infomaterial über die Stadt und die beiden Kirchen eindecken. Preislich kaum zu toppen: Stadtplan für ein paar Cents, Postkarten ebenfalls, sowie eine super angenehme Bedienung, die einen in ruhe Berät, wenn man etwas bestimmtes sucht!
Da es sich um eine kirchlich gebundene Einrichtung handelt, kann man auch religiöse Andenken, nicht nur die zur "Heilig Rock-Wallfahrt", die in unregelmäßigen Abständen stattfindet. Das Sortiment ist weit gefächert: Bücher, Kerzen, Kalender und kunstgewerbliche Mitbringsel, die aus verschiedenen Materialien hergestellt werden.
Für mich ist es definitiv eine sehr gute Alternative zu den "üblichen Verdächtigen", denn es geht definitiv besser!
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Wenn man in Benrath unterwegs ist, fällt diese Bäckerei mit ihrem grünen Schriftzug " Ihr Bäcker Schüren" schon von weitem auf, der Duft der frischen Waren strömt einem förmlich in die Nase. Am Sonntag, als wir nicht schlecht gestaunt, weil es schon früher Nachmittag gewesen ist, dass es noch geöffnet hatte, denn für gewöhnlich ist es schon um 11:30 Schluss mit verkauf. Schon seit einigen Minuten musste ich mir anhören: "Ich habe Hunger! Ich hole mir, (da es einen Markt in der Fussgängerzone gegeben hatte, etliche Buden mit Fressalien) dort eine Bratwurst. Wie, musste ich entgegnen, du hast schon Hunger, das kann doch nicht wahr sein, wir sind erst kurz unterwegs, UND DU HAST SCHON KOHLDAMPF?! KANN DOCH NICHT WAHR SEIN. Mit seinem süßesten Lächeln, fragte er mich noch, ob ich auch eine haben möchte, erst recht so kurz nach dem Frühstück. Muss es unbedingt eine Bratwurst sein? Naja, keine Antwort ist auch eine Antwort. Mein Fluchtreflex war eingeschaltet, denn die Schlagermusik, die dort lief, sagte mir überhaupt nicht zu.2644.
Nach wenigen Metern haben wir entdeckt, dass die Bäckerei Schüren zum Glück geöffnet hatte. Draußen standen Tisch mit vielen Köstlichkeiten: Kuchen in vielen Variationen und kleine Snacks. Die Tür in den Verkaufsraum stand offen, der Geruch war wirklich lecker, doch davor habe ich doch etwas leckeres entdeckt: Zwiebelschnecke. Den Preis von unter 1,90 fand ich angemessen. Ab in die grüne Tüte und weiter gehts. Es war klar, dass der Herr seinen Anteil sofort vertilgt hatte, ich war skeptisch, man weiß ja nie! Zuhause angekommen kam am Abend auch Lust darauf es zu verspeisen, welch eine Überraschung! Trotz meiner Befürchtungen gab es drin keinen Kümmel, wie sonst üblich! Der Geschmack hat mich überzeugt. Wenn man wollte konnte dort ebenfalls ein Federweißer dazu erworben werden, doch wir haben drauf verzichtet.
Gestern habe ich die eigentliche Bäckerei besucht, die Preise sind schon recht hoch, doch wenn man bedenkt, dass es sich hier um eine handelt, die durch entsprechende Urkunden, die in diesem Bereich hängen und auf die Zugehörigkeit zu der Bäckerinnung hinweisen, verwundert es kaum. Die Backwaren sind in 3 Bereiche eingeteilt: Vollkorn, Bio und konventionell hergestellte Brote, Brötchen und Kuchen. Die Preisschilder sind aus meiner Sicht etwas unübersichtlich gestaltet, denn dort gibt es 2 unterschiedliche Preise, die zu sehen sind, das ist der erste Nachteil, denn je nach dem ob man innen (es ist mir überhaupt nicht ersichtlich, wo man in diesem knapp bemessenem Raum sich ein Café befinden sollte?) verspeist oder es mitnimmt. Das macht bei entsprechender Menge einen großen Unterschied aus.
Ein Standardbrötchen kostet 0,4 € und wenn es z. B. Käse belegt ist, dann ca. 1,50. Bei den Broten kommt es darauf an, welche Variante man wählt, wobei die Vollkorn-Bio-Version zu den teuersten Zählt. Positiv zu bewerten ist, dass es eine Farbkennzeichnung der einzelnen Bereiche gibt. So oft ich dort vorbeilaufe, erfreut sich anscheinend diese Bäckerei stets großer Beliebtheit, denn jedes mal ist es richtig voll, egal um welche Uhrzeit man dort vorbei läuft! Ab und zu gönnt man sich schon sowas, doch auf die Dauer ist es recht kostspielig, denn bekanntlich hat Handwerk seinen Preis, dafür ziehe ich ein Punkt ab... Doch dafür ist der Geschmack ein Genuss!
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Es ist wirklich, aus meiner Sicht mehr dazu zu sagen, dass es über "die Deutsche" Geschichte berichtet, wenn man es so richtig betrachtet, durch die Jahrhundertelang andauernde Kleinstaaterei, muss je nach dem, über welche Epoche speziell wir hier reden von einem Territorium mit der Bezeichnung Württemberg sprechen, dessen Geschichte hier vor allem eine Rolle spielt...2645.
Wenn man sich in Stuttgart nicht auskennt, dann soll erst recht erläutert werden, dass in der Fußgängerzone zwei Schlösser neben einander stehen, das sogenannte "neue", auch wenn es seit dem 18. Jahrhundert hier steht, in dem eine Behörde untergebracht ist, doch das interessantere von beiden ist sicherlich das "alte"!
Von Außen sieht es, je nach dem welche Perspektive man einnimmt, trutzig bzw. irgendwo verloren zwischen den mehr oder weniger "modernen" Gebäuden rings herum. Doch das wahre Gesicht offenbart sich erst, wenn man ins Innere des Landesmuseums Württemberg gelangt, denn erst dort wird sein tatsächliches Alter offenbar: im Innenhof zeigt es sich als verspieltes Objekt aus der Renaissance! Das dreigeschossige Arkadenhof erinnert einen wirklich an die Vorbilder aus Italien. Herzog Christoph ließ 1553 die Vorgängerburg aus dem 10. Jahrhundert nach der damaligen Mode erneuern. Für den Entwurf war Aberlin Tretsch verantwortlich. In diesem Bereich wurden zu der Zeit auch noch Ritterturniere abgehalten. In der Mitte dieses Hofes kann man ein Reiterstandbild des Grafen Eberhard im Bart (Regierungszeit 1495/96) erblicken. Es muss jedoch erwähnt werden, dass zum einen durch einen starken Brand im Jahr 1931 und zum anderen die Bombenangriffe ist ein Teil der Sammlung unwiederbringlich Zerstört wurden. Der Wiederaufbau dauerte bis 1971! Der Architekt Paul Schmitthenner wurde Beauftragt den Wiederaufbau des Schlosses zu leiten. Soviel über das historische Hintergrund des Museums.
Bei meinem Besuch, ich weiß nicht, ob es immer noch der Fall ist, standen im Eingangsbereich die königlichen / herzoglichen Schlitten und Kutschen (für die jungen Sprösslinge des Hauses), sowie in mehreren Vitrinen Kleidung und Accessoires nach jeweiligem Stück sortiert. In der damaligen Broschüre steht sogar, dass die Ausstellungsfläche ganze 5.500 m² sein sollen!
Mir sind vor allem die Musikinstrumente in Erinnerung geblieben, denn ich kam in den Genuss einer fast "privaten" ;) Hörprobe, manchmal ist es schon von Vorteil zu richtigen Zeit am passenden Ort anwesend zu sein. Es gab eine Aufführung für eine Schulklasse, doch dieser Bereich ist in einem separatem Gebäude untergebracht. Die Dame spielte auf einem Clavichord, einem der ältesten Vorläufer des Klaviers aus dem 18. Jahrhundert, der durch seine reiche Bemalung (Schäferszenen) auf ein höfisches Hintergrund hinwiesen.
Doch im eigentlichen Schloss kann man eine Reise durch die Jahrtausende machen: bei den Römern, deren Spuren sich hier in der Region finden lassen, über Kunstgewerbe seit der Entstehung des Schlosses bis zum Jugendstil widerspiegelt, wobei die Prunkuhren und Spieldosen eine Klasse für sich bilden, das ist bei einem herzoglichem Sammler nicht verwunderlich!
Die Augen strahlen um die Wette bei den königlichen Insignien um die Wette: Juwelen mit viel Bling-Bling und mit Steinen, die zu ihrer Entstehungszeit nur den Ranghöchsten Persönlickkeiten vorbehalten waren und daneben zählen auch weitere Schmuckstücke in den Vitrinen dazu. Dazu kommen auch noch weitere Sammelobjekte, die etliche Räume füllen, darunter haben die Mittelalterlichen Plastiken schon eine eigene Abteilung für sich.
Auf der der Homepage hebe ich entdeckt, dass einige Bereiche kostenlos besichtigt werden können, darunter das Lapidarium, Gemäldegalerie oder auch die Sammlung der Instrumente bei Interesse nachschauen...
Mir hat es mir bei meinem Besuch vor über 15 Jahren sehr gut gefallen, wenn es sich erneut ergibt, werde mich meine Schritte hinführen, denn es liegt nur wenige Minuten vom Hauptbahnhof entfernt und 5,50 € für den Regulären Besuch, wenn auch noch so eine Menge zu sehen ist, dann ist es nicht zu viel verlangt!
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Ich würde meinem Namen hier untreu geblieben, wenn ich solch eine interessante Sammlung nicht bewerten würde, vor allem, wenn die des Vorredners nicht wirklich aussagekräftig ist. Mag sein, dass die Zeit von mehr als 15 Jahre, seitdem ich dort gewesen bin, wirklich weit her sind, doch drei Sachen sind mir bis heute in Erinnerung geblieben: das Wetter war schrecklich uselig, das Museum selbst unmögliche Öffnungszeiten besaß und eins ist definitiv sicher, dass es sich hier um eine der umfangreichsten Sammlungen zu sehen sind! Es ist nach so langer Zeit nicht alles parat, doch das was ich bis heute "gespeichert" habe, gebe ich nun zum besten!2646.
Von außen sieht man, jedenfalls auf den ersten Blick nur ein vermeintlich kleines Palais, eher unscheinbar, doch erst im Inneren merkt man, verschachtelt das ist: die ganze Zeit Treppab oder -auf zu den einzelnen Abteilungen. Erst auf den zweiten Blick erkennt der Besucher, dass es sich herbei um in einander verschachtelte Bauten handelt. Ich weiß nicht, ob es in der Zwischenzeit geändert wurde, mehrere Räume, die direkt am Durchgang sich befinden, wirkten wie ein Fenster in die Vergangenheit, denn zu sehen gab es Räume, wie sie zu bestimmten Zeiten ausgesehen haben, das ist ein kleiner Teil der Sammlung: Interieurs aus mehreren Jahrhunderten bis zum 2. Weltkrieg. Auf kleine Details wird besonders dabei geachtet.
An den Tagen, an denen ich da war, wollte ich eigentlich zu der Schlossruine gehen, doch das Wetter hatte nicht richtig mitgespielt, wie ich bereits erwähnt habe. Die Öffnungszeiten waren schrecklich, denn die Mittagspause war länger als die mir zu verfügung stand, um es zu sehen, so kam es, dass ich zwischendurch auch noch viele Ziele eher dran waren, als das was ich sehen wollte unter andrem auch die Kirche in Handschusheim (Stadtteil von HD), doch zum Glück ist es seit etlichen Jahren nicht mehr der Fall...
Wenn ich ein Museum besichtige, dann möchte ich am liebsten die Sachen chronologisch sehen, hier war es nur bedingt möglich, denn die Gliederung erfolgte eher Thematisch, als Geschichtlich, wie es jetzt aussieht, kann ich nicht sagen. Die Fülle der Objekte ist wirklich riesig, wenn man sich alles in Ruhe anschauen möchte, dann braucht man schon mindestens einen halben Tag, ohne etwas fotografiert zu haben, dann wird sicherlich wesentlich länger!
Die Prähistorie ist ein Bereich, der schon wichtig wegen der Funde, die hier gemacht wurden, doch es gibt mehr Seiten an dem Museum, die man entdecken kann: allein die archäologische Abteilung beläuft sich nach Angeben des Betreibers schon auf 1.500 m²! Wer alte Knochen mag, wird eher enttäuscht sein, denn vom Homo erectus Heidelbergensis ist nur der Unterkiefer geblieben! Die Römer haben schon mehr hinterlassen: Münzen, kleine Figürchen und einiges mehr. es gibt sogar einen eigenen Bereich, der sich mit den verschiedenen Kulten befasst. In mehreren Dioramen wird Gezeigt, wie es (nach wissenschaftlichen Erkenntnissen) damals ausgesehen und wie das Leben ausgesehen hatte. Das kommt, weil das Museum eng mit der Uni zusammen arbeitet. Dieser Teil wird durch weitere Bodenfunde ergänzt, auch was die späteren Epochen betrifft.
Die Gemälde decken ein wesentliches Schwerpunkt der Sammlung, die Künstler, die man hier zu sehen bekommt, sind ein Hingucker, die man hier nicht vermuten würde! Unter anderem von Lucas Cranach d.Ä., Jan Davidsz de Heem, van der Weyden oder Giuseppe de Ribera um die namhaftesten zu nennen. Die Zeit vom 15. - 20. Jahrhundert ist abgedeckt. darunter habe ich einige mir aus Düsseldorf bekannte Gesichter dort entdeckt: Kurfürst Carl Theodor mit Gattin, Jan Wellem und einige andere, das ist aber nicht verwunderlich, denn die Pfalz lag das eigentliche Stammland und hier baute man nur ein Wochenendhäuschen (nach Art des Adels :)). Natürlich darf die Schwägerin des König Ludwig XIV. von Frankreich nicht fehlen - Liselotte von der Pfalz, der das Leben am Hofe des genannten nicht gerade gefiel... Wenn wir schon von einer gebürtigen Heidelbergerin sprechen, darf ihr Geburtsort nicht unerwähnt bleiben - Schloss(Ruine) Heidelberg. Seit der Renaissance wurde es unzählige male gemalt, besonders beliebt war es als Motiv bei den Romantikern, die dazu beigetragen haben, dass diese Stadt bei den Touris so beliebt ist. Doch es gibt noch mehr zu erzählen!
Wenn ich schon über Gemälde spreche, dann gehört dieser Bereich noch dazu: Druckgrafiken (ca. 13.000) und Aquarelle (ca.7.000) vom Spätmittelalter bis in das letzte Jahrhundert hinein.
So wie ich es in Erinnerung habe, der größte Bereich ist der mittelalterlichen Schnitzkunst gewidmet, doch die Bandbreite geht ebenfalls bis ins 20. Jahrhundert. In diese Kategorie fällt der bereits von mir beschriebene Schaffen des Künstlers Lehmbruck darunter.
Eine "kleine" Fläche (600 m²), die aber in sich geschlossen ist, ist der Kleidung und anderen Textilen Erzeugnissen, viele unter diesen Stücken sind als Dauerleihgabe von Privat, sowie wie ich gelesen habe wurde im Jahr 2002 ist die Sammlung von Max Berk hier eingegliedert. Es heißt, dass die ältesten Ausstellungsstücke aus dem 18. Jahrhundert nicht mehr ausgestellt werden!
Der Kunsthandwerk macht die bekanntliche "Würze" bei der Präsentation aus, denn jede Epoche hatte seine Muster und Vorlieben, die dadurch zum Ausdruck gebracht wurden. Auch dieses Museum würde ich gerne noch einmal besuchen und lege es allen, die die beschriebenen Themanbereiche mögen ans Herz!
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Der heutige Stadtteil Köpenick ist nachweislich älter als die eigentliche Stadt Berlin, denn hier lassen sich die ersten Siedlungsspren der Slaven auf das 9. Jahrhundert zurück datieren. Doch die erste Urkundliche Erwähnung von „Copnik“ stammt aus einem Dokument, das sich auf einen Tag genau bestimmen läßt und zwar, den 10. Februar 1209, in dem es um Besitzungen des Geschlecht der Wettiner geht.2647.
Doch das ist nicht mein Thema, doch die Geschichte spielt jedoch eine wichtige Rolle, denn was soll eigentlich erwarten, wenn man ein Begriff wie „Heimatmuseum“ hört? Ich ging davom aus, dass es eine kleine Klitsche sein wird, wo der „übliche Verdächtige - Der „Hauptmann“ und sein Leben beleuchtet wird, ggf. einige Scherben, Kopien irgendwelcher Dokumente, die mit nicht so weit zurückliegenden Ereignissen sich befassen, doch da habe ich mich reichlich getäuscht! Wir sind wirklich begeistert und da es noch keiner darüber geschrieben hatte, ist es wohl (noch) ein Geheimtipp!
Das Heimatmuseum ist im ältesten Fachwerkhaus von Köpenick untergebracht, das sich auf das Jahr 1665 zurück datieren lässt, der Eigentümer Peter Bock bekam es vom Kurfürsten Friedrich Wilhelm geschenkt, denn er galt als zuverlässiger Wildpfleger seiner Gnaden und somit war er ein vermögender und einflußreicher Bewohner der Stadt Köpenick gewesen.
In den folgenden Jahrhunderten wechselte dieses Anwesen den Besitzer und somit deren Bestimmung : Privathaus, dann war es mal ein Gasthaus, bis 1857 die Kommune es selbst erwarb. Die weiteren Etappen kann man hier dokumentiert sehen: es war eine Volksschule, „Kinderbewahranstalt“und „Armenhaus“ (die Formulierung stammt aus dem offiziellem Infoblatt des Museums). In den Jahren 1908/09 erfolgte eine bauliche Umgestaltung, sodass es als eine Volksbibliothek und ein Kindergarten dort untergebracht werden konnte. Ab 1919 ist es komplett als „Kindergartenheim“ (s.o.) geführt worden.
Nach dem zweiten Weltkrieg stand es wohl leer, es gab sogar Pläne es abzureissen, da es nicht den Vorstellungen der DDR STADTPLANER passte, zum Glück ist es nicht geschehen, sonst, den Rest kann man sich schon denken...
Die Räume sind relativ klein, doch es lohnt sich einen genauen Blick darauf zu werfen: Schon am Eingang wird man von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sehr zuvorkommend begrüßt, der Eintritt ist frei, doch Spenden werden gerne gesehen. Ich weiß nicht, ob es einen separaten Eingang für Rollifahrer gibt, der Haupteingang ist wirklich ungeeignet dafür, da einige Treppenstufen bewerkstelligt werden müssen. Alle Anschauungsräume befinden sich auf einer Ebene.
Auf den Eingangsbereich komme ich etwas später zurück, im drauffolgenden Raum konnte ich meinen Augen kaum trauen, denn an einer Seite des Raums wurde gezeigt, wie man ein Fachwerkhaus errichtet in seinen einzelnen Phasen und die Unterschiede, wenn mal mit Lehm oder Ziegel dabei verwendet. Für mich als Großstädterin war es mehr als Aufschlussreich! In jedem Raum kann man Artefakte hinter Glas sehen, die ein bestimmtes Zeitfenster umfasst.
Im nächsten wird auf die Geschichte des Schlosses eingegangen (darüber erfolgt ein separater Bericht) Zuerst wegen der dort ausgestellten Kleidung wurde der Eindruck vermittelt, dass es sich um das eines Dienstmächens sein könnte, denn es erinnerte mit der weißen Schürze davor stark an die im 19. Jahrhundert. Mit meiner Einschätzung lag ich total daneben, denn es ging um die Verträge, die der preußische Kurfürst Friedrich Willhelm (auch der große Kurfürst genannt) mit den Hugonotten (Religionsflüchtlinge aus Frankreich, die dort ihren Protestantischen Glauben nicht ausüben durften), die sich hier niederlassen und ihr Handwerk ausüben konnten. Diese Maßnahme war mehr als notwendig nach den verheerenden Auswirkungen nach dem 30-Jährigem Krieg. Das geschah genau am 29. Oktober 1685 (nach dem gregorinischen Kalender, der hier noch nicht eingeführt wurde), dadurch gewann Preußen und Brandenburg ca. 20.000 neue Anwohner. Diese strengen dunklen Kleider stehen im extremen Gegensatz zu den farbenfrohen des Hofes, die man ebenfalls hier nachgeschmeidert zu Gesicht bekommt. Dadurch wurde dieses Landstrich nachhaltig geprägt und seine Wirtschaft florierte.
Die Siedlungspolitik spielte auch bei einem weiteren raum eine Rolle, denn Köpenick wurde einige male um die umliegenden Fischerdörfer wie Rahnsdorf odser Schmöckewitz erweitert. Man kann anhand der ausgestellten Objekte sehen, mit welchen Gerätschaften es geschehen ist :Reusen, Netze und andere Geröte vermitteln wie schwer es gewesen sein muss...
Wenn man an die Geschichte denkt, besonders die der Preußen, weiß man wie straff das Militär organisiert war. So gibt es nicht nur um den vermeitlichem „Hauptmann“, sondern schon wesentlich früher prägte es das Leben der Bevölkerung, so kann man hier auch eine Montur eines Grenadiers (denke kein Original) sehen kann, der in Friedrichshagen (Gegründet 1753) zu finden war, so wie die Vorläufer der Textilindustrie in diesem Bereich.
Auf Grund dessen verwundert es nicht, dass der erste und zugleich letzte Raum sich allen Aspekten des Textilwesens beschäftigt: Walkmaschinen, die das Pletten der Wäsche vereinfachten, denn 1873 wurde unweit von hier wurde eine „Anstalt zur chemischen Reinigung, Wäscherei und Färberei“ durch Wilhelm Spindler eröffnet.
Paar Aspekte möchte ich zum Schluss noch erwähnen: natürlich wurde der Schuster Wilhelm Voigt, besser besser bekannt als „Hauptmann von Köpenick“ ein eigene Ecke zugeteilt, das einzige, was und neu war, dass er verarmt in Luxemburg am 3. Januar 1922 verstarb. Sein Vermächtnis für die nachfolgenden Generationen ist, dass die Obrigkeit selten Recht hat und ein kleiner Mann es ad absurdum führen kann, denn gegen die Bürokratie ist meistens (auch heute) kein Kraut gewachsen... Doch zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts hatte es größere Wirkung als heutzutage.
Nachdem Köpenick im April 1920 wie weitere heutige Stadtteile eingemeindet wurde, entwickelte es sich zu einem Naherholungsgebiet auch diese und einige andere Seiten dieses ehemals unabhängigen Ortes werden hier beleuchtet. Doch bevor man das Heimatmuseum verlässt werden in einem Seitenraum (jedenfalls bei unserem Besuch) die gestifteten Exponate gezeigt, die sonst nur im Depot vor sich hin schlummern. Bei einigen davon zauberten mir ein Lächeln ins Gesicht: ein kleiner Koffer, den ich selbst als Kind gehabt hatte, der teure (Sowjetische) Markenapparat, den mein Vater immer benutzte und Spielsachen, die ich aus dem Fernsehen her kannte. Da werden sicherlich nicht nur bei mir Erinnerungen wach...
Ein tolles Haus, das keinen Vergleich mit so gennanten „Stadtmuseen“ in kleineren Orten zu scheuen braucht, das ein wenig versteckt in diesem Stadtteil liegt.
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Es ist endlich so weit: es ist mein 250. Beitrag und es folgt was ich versprochen habe: ein Gedicht. Vom ehemaligem Düsseldorfer Stadtschloss hat nur der Turm die Zeiten überdauert. Hinter seinen Mauern haben über mehrere Jahrhunderte die mächtigen Herrschaften gelebt, geliebt, große Feiern abgehalten und ihre Spuren in der Stadtgeschichte hinterlassen. Ich habe auf einer anderen Seite zwei Schicksale, die mit diesem Ort verbunden waren veröffentlicht, doch da man hier keine Virtuellen Plätze bewerten kann, kann ich es am Rande erwähnen, dass in diesen Mauern die Herzogstochter Anna von Kleve, die 4. Ehefrau von Heinrich VIII. dem König von England und Irland hier geboren wurde, doch ich möchte von der Tragödie berichten, die sich hier im Jahre 1597 ereignet hatte und was davor geschah: über das Leben der sogenannten "weißen Dame" - Jacobe von Baden... Liest es durch, es lohnt sich!2648.
Ein Geist spuckt im Schloss gar fürchterlich,
Jacobe Herzogin von Baden nennt man mich
ein gewalt'ger Mord raffte mich hinfort
deshalb verweilte ich an diesem Ort.
Als weiße Dame bin ich ebenfalls bekannt
in Düsseldorf, meines Mannes Land
Mein größter Wunsch, eine große Kinderschar
das ich sie nicht bekam das war bei der Hochzeit nicht absehbar!
Für mich jedenfalls, bei anderen vieleicht
und er blieb auch bis zum meinem End' unerreicht...
Wie soll ich erklären, erst recht beschreiben
dass ich hier auf Erden als Geist muss bleiben?
Geboren wurde ich wie mein Titel weißt in Baden-Baden
wenige Zeit später kam auch meine Mutter dort zu Schaden
Mein Vater blieb nicht veil länger dort
als ihn der Sensemann brachte hinfort.
Da ich so früh schon als kleines Kind verwaist
Zu meinem Oheim kam ich nach München gereist
dort blieb ich bis 1585 dem Jahr unserer Vermehlung
das ist ganz und gar eine Wahre Erzählung!
Meine Familie zählt viele bekannte Namen
die zu sehr hohen Ehren auf der Erden kamen
Kaiser, Könige, Herzöge, und Grafen,
die die Wahl des Gemahls für mich trafen.
Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg war sein Nam'
den ich mit meinen beiden Schwestern vernahm
die richt'ge Religion spielte hier eine große Rolle:
dass ein Protestand auch dem Papst seine Achtung zolle!
Mein armes Herz, es tut so weh,
wenn ich meinen Gatten seh:
viel zu unstet war sein Gemüt,
das merkte ich keider viel zu spät!
Der Grund warum meine Seele tobte,
dass er sich fast heimlich anderweitig verlobte
und das auch kurz vor unserem Hochzeitstage,
da kann ich behaupten, er ist eine Plage!
Was kann ich für, dass so oft verschoben der Termin
meine Familie brachte mich nicht so leicht dahin
dann aber am 16. Juni 1585 ist es soweit,
dass ich durch meinen Bruder und Schwager zum Altar geleit'
1500 Personen zählte die Gästeschar
und alle dachten, das ist ja wunderbar
10 Tage dauerte das rauschhafte Fest,
sodass sich alles nicht aufzählen läßt:
Ein Ritterturnier kam zuerst
bin mir sicher auch gern hier wärst
die Krönung war ein Feuerwerk an Schiffen
die in Düsseldorf in den Hafen liefen!
Jedes Fest hat aber irgendwann ein End'
da heißt es, dass ich mich zu meiner Pflicht wend'.
Die Zeit mit meinem Schwiegervater war nicht leicht
dennoch schon 1592 hat sein Lebensende erreicht.
Der düstere Kasten war mir bald sehr zuwider
da ist mir mein München viel lieber
keinen Freund habe ich hier gefunden:
und auch noch an einen Geisteskranken fest verbunden!
Als ich meinen Liebhaber in meine Kammer hab geladen
da hat meine Seele erlitten einen großen Schaden
Für die Sünde meines Fleisches Lust
war der Tod und des Lebens verlust.
Der Misgünstlinge große Schar
brauchte ich nicht suchen, denn die war da:
wie elend gesät ward die Niedertracht
im Jahre 1597 hat man mich um mein Leben gebracht:
Meine Kehle erstickt durch ein Band
den ein Zeuge bei meinem Leichnahm fand
Seitdem finnde ich in der Gruft keine Ruh
und nun meine Geschichte kennst auch du!
Wenn sich nichts besonderes ereignet, kommt der nächste Bericht in dieser Form erneut in 50 Beiträgen. So viel kann ich verraten: die andere große Stadt am Rhein spielt dort eine große Rolle, mehr wird nicht verraten!
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Die Andreaskirche, in der bekanntlich auch der beliebte Kurfürst Johann Wilhelm (siehe auch Anna-Maria-Luisa-de Medici- Denkmal) der hier allgemein nur als Jan Wellem bekannt ist, seine letzte Ruhestätte fand (sehe ggf. dort), kann man in der Düsseldorfer Altstadt nicht verfehlen.2649.
Durch seine auffällige Außenbemalung in gelb, ist es ein richtiger Farbtupfer zwischen den dunklem Fassaden ringsherum. Die wenigen Treppen hinein sind schnell bewerkstelligt.
Doch heute möchte ich über eine Besonderheit dieses Gotteshauses zu schreiben kommen, denn es gibt eine kleine, dennoch feine Schatzkammer auf der Orgelempore, die zu bestimmten Zeiten besichtigt werden kann. Bei uns war es die alljährliche Nacht der Museen gewesen, die uns hierhin geführt hatte.
Bei der Führung wurden auch die Bedeutung der Heiligen erläutert, die über den Emporen zu sehen sind, natürlich handelt es sich um welche, die dem barocken Ideal eines Herrschers "von Gottes Gnaden" entsprach, dadurch ergibt sich, dass nur solche von hoher Geburt dort zu sehen sind.
Am Ende des Chors steht man dann vor dem eigentlichen Bewertungsgrund: der Schatzkammer der jetzigen Dominikanerkirche St. Andreas: in wenigen Glasvitrinen kann man die Kostbarkeiten von erlesener Schönheit bewundern.
Die Mehrzahl der Objekte sind mit der Nutzung in dieser Kirche verbunden: Kelche und andere Messgeräte. Uns beiden hat die Madonna, die aus Metall hergestellt wurde und mit vielen Steinen besetzt ist, besonders gut gefallen, wie man es auf dem Foto auch sehen kann.
Doch aufgrund der Überschaubarkeit des Dargebotenen ziehe ich ein Stern ab. Die Führungen finden, soweit ich es auf der angegeben Internetseite gelesen habe, einmal im Monat statt und zwar am drittem Mittwoch im Monat um 16 h. Wie ich vor wenigen Tagen bei der anderen mitbekommen habe, gibt es einen eigenen Raum in dem es inzwischen untergebracht ist. Plene demnächst einen weiteren Besuch abzustatten. Danach werde ich ggf. meine Darstellung dementsprechend ändern. Leider muss ich eins hinzufügen, was ich bisher nicht erwähnt habe: der Zugang ist ausschließlich über das Treppenhaus möglich, was es für weniger mobile Menschen schwer macht, diesen zu erreichen!
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Ave Fremder, wie ich sehe, haben Sie den Weg nach Colonia Ulpia Traiana gefunden. Ihr Weg hierher war sicherlich beschwerlich, bitte folgen sie mir, hier um die Ecke können Sie in unserer Herberge übernachten und sich stärken. Nach kurzer Zeit würde dem Menschen sicherlich auffallen: wie sehen Eure Gewänder aus? Warum tragt Ihr keine Tunika, Sandalen und Umhang, es sieht schon ungewöhnlich aus... Seid Ihr womöglich entlaufene Sklaven? Was hat Euch überhaupt hierhin in den Osten unseres Reiche nach Germanien verschlagen...2650.
So oder so ähnlich könnte ein alter Römer auf einen heutigen Menschen in seiner Freizeitkleidung reagieren, natürlich das ganze würde nicht auf deutsch gestellt, sondern selbstverständlich auf Latein! Während der Veranstaltung im APX (Archeologischer Park Xanten) mit dem Römerfest mit der Bezeichnung "Schwerter, Brot und Spiele", bei der man sich wie durch eine Zeitmaschine in die Vergangenheit vor knapp 2000 Jahren versetzt fühlt. Es ist irgendwo einmalig hier im Rheinland in der ehemaligen Provinz Niedergermanien. Über den Park werde ich einen gesonderten Beitrag schreiben, doch diese Stadt gehörte außerhalb von Rom zu den größten mit seinen 73 Hektar Fläche und in ihrer Blütezeit füllten mehr als zehntausend Männer, Frauen und Kinder die Straßen der Stadt mit Leben.Wenn man an diesem Fest teilnehmt, wird der Eindruck vermittelt, dass sich der Besucher in dieser Zeit zugegen wäre!
Normalerweise findet es alle 2 Jahre statt, doch vielleicht hat so mancher in Erinnerung die Ereignisse im Juni 2009, die sich hier ereignet haben... An jenem schicksalhaften Tag waren wir dabei gewesen... 13 Teilnehmer wurden zum Teil schwer verletzt, aufgrund eines Blitzeinschlags, so weit es mir bekannt ist, haben welche es nicht überlebt... Aus diesem Grund wurde es damals abgebrochen. Erst im Jahr 2012 wurde es erneut abgehalten, folglich kann man es nächstes Jahr wieder besuchen. Das genaue Termin wird in wenigen Monaten auf der hinterlegten Seite bekannt gegeben.
Wie soll ich jetzt eigentlich eine Überleitung finden, wenn es theoretisch auch einen selbst treffen könnte und die schrecklichen Bilder einem im Kopf herum spucken, dann verbanne ich sie mit den beigefügten Bildern, denn es war ein tolles Fest, bei dem viele Facetten des damaligen Lebens anschaulich demonstriert wurden.
Den größten Anteil dabei haben die modernen "Ableger" der Legionäre gespielt, das war wenigstens meine Einschätzung. Die einzelnen Gruppen haben sich höchstens dadurch unterschieden, dass die Schilde verschiedene Muster aufwiesen. Die einzelnen Orte, an denen "gekämpft" wurde (natürlich mit Holzschwertern) konnte man dem Handzettel entnehmen, der am Eingang verteilt wurde. Die "Kostüme" konnten aus meiner Sicht nicht als solche bezeichnet werden, denn es sieht irgendwo wie bei Asterix. Ich weiß der Vergleich hinkt, doch es fällt mir kein besserer ein! Die Ausrüstung fiel bei genauer Betrachtung je nach Gruppe unterschiedlich aus: mal waren es Vollrüstungen aber auch einfachere, dennoch arbeitsintensive Kettenhemden. das einzige verbindende Element waren grob gesehen die Helme gewesen. Es gab aber nicht nur die niederen Militärränge, sondern auch hohe Militärs und auch mehrere Hornspieler, die durch das Tierfell, das sie über die Schultern gestülpt hatten, um die Gegner zu erschrecken, konnte ich dort entdecken.
Sicherlich ein Highlight sind die Gladiatorenspiele gewesen, die in dem Nachbau des Amphitheaters bei gewöhnungsbedürftiger musikalischer Beschallung stattfand, die auf vergleichbaren Instrumenten, wie zu den besten Zeiten der Römer im Rheinland...
Das ganze auch noch voll besetzt, sodass knapp vor dem Beginn uns mit den weniger guten Plätzen begnügen mussten, doch es war eine Reise wert!
Wie so häufig bei solchen Veranstaltungen, konnte man aus der Nähe erleben, wie das Leben ausgemacht hatte: Essen, Trinken und natürlich spielen. An einigen Stellen konnte man folglich auch kleine Häppchen probieren, für heutige verwöhnte Gaumen fände es langweilig sich mit den wenigen Lebensmitteln zu begnügen, die damals zu Verfügung standen, doch es ist (jedenfalls für uns) eine Überraschung gewesen, wie lecker es geschmeckt hatte, man merkte, dass dort frische Zutaten verwendet wurden.
In dem ganzen Trubel zwischen den Zelten erblickt man auch Gestalten, die so perfekt nach der römischen Art gewandet sind, wie das adelige Paar, das man unter meinen Bildern vorfinden kann. Sicherlich war der Herr, mit seinem edlem Purpur bei der Toga ein reicher Senator und seine Frau ein Juwel mit ihrem aufwändig friesiertem Haar. So stellt man sich die hohen Herrschaften jener Zeit vor...
Was soll ich noch davon schwärmen, fahrt selbst hin und schaut euch an, wie es gewesen sein könnte. Die Alternative ist fast jedes Wochenende das so genannten "Römische Wochenende" in der Zeit von Mai bis September. Das letztgenannte kenne ich jedoch nicht, aber das Römerfest "Schwerter, Brot und Spiele" im APX Xanten kann ich wirklich jedem der Geschichte mag ans Herz legen.
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Nachtrag August 18
Der weitere Besuch des Römerfestes „Schwerter, Brot und Spiele" konnte erst erneut nach ca. 9 Jahren bei mir stattfinden. Es hat sich definitiv gelohnt. Die Damen und Herren von Freilichtmuseum haben sich einiges einfallen lassen, um dem geneigten Publikum bestimmte Themenbereiche des damaligen Lebens näher zu bringen. Von (Sport)Skandalen (die ein jahrelanges Verbot mit sich brachten - bei Gladiatorenspielen, das mit beliebten Ballspielen der heutigen Zeit vergleichbar wären), über zeitgenössische Darstellungen darüber (wie eine Zeitung darstellt) bis zur "taberna medica" reichte die Breite. Der Eindruck wurde durch die passenden Gewänder noch verstärkt. Vieles bei den chirurgischen Instrumenten wird weitgehend bis heute verwendet.
Diesmal fand ich das angebotene Essen nicht so dolle, doch der Triumphzug der verschiedenen Gruppen hat es weitgehend vergessen lassen!
Eine Info möchte ich nicht vorenthalten: Neuerdings gibt es einen zusätzlichen Eingang, direkt hinter dem Viktorsdom und es ist bestens augeschildert. Alternativ kann man bis dahin eine bestimmte Buslinie nehmen, die ich aber nicht benennen kann. Vielleicht komme ich erneut in 2 Jahren, wenn es erneut so weit sein wird!