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Am Anfang war der Mais...1.
Glutenunverträglichkeit ist heute wohl jedem ein Begriff, und glutenfreie Lebensmittel gibt es in jedem Drogeriemarkt, Bioladen und besseren Supermarkt. Daran hat die Hammermühle einen großen Anteil, die 1967 mit der Herstellung dieser Diät-Lebensmittel begann und heute nicht nur deutschlandweit der wichtigste Produzent ist, sondern schon früh begann, ins europäische Ausland und darüber hinaus zu exportieren.
Die Entwicklung der Hammermühle und ihrer Produkte habe ich jahrzehntelang mitverfolgt, da jemand in meiner Verwandtschaft an dieser Disposition litt, die unerkannt blieb, bis ein schlimmer Schub ihn an den Rand des Todes brachte. Schließlich wurde Zöliakie diagnostiziert und als Therapie Gluten-Abstinenz verordnet. Das hieß um 1970 schlichtweg: keinerlei Getreide, also kein Brot, keine Nudeln und dergleichen. Für Beilagen gab es ja Kartoffeln und Reis, aber sogar Buchweizen, Hirse und Mais waren damals nur schwer erhältlich, von Quinoa und Amaranth hatte noch niemand gehört.
Die Rettung war die Hammermühle mit ihrem Versand. 1952 hatte die Familie von Schaabner den Mühlenbetrieb in Kirrweiler an der Südlichen Weinstraße gekauft, doch bald wie viele andere kleine Handwerksmüllereien stillgelegt. Als mit dem Wirtschaftswunder Gastarbeiter aus dem Mittelmeerraum kamen und vergeblich nach Maisgrütze suchten, wurde die Mühle wiederbelebt, um Kukuruz, Polenta und Maismehl herzustellen. Durch einen Kinderarzt erfuhr die Müllersfamilie von der Glutenallergie und den Nöten der Zöliakiekranken, sich im Alltag zu ernähren. So wurde 1967 das erste Maisbrot gebacken und an Kunden in ganz Deutschland verschickt.
Für die Glutenallergiker war das eine Revolution, denn bisher war es ihnen fast unmöglich gewesen, auswärts zu essen oder zu reisen. Nun konnten sie ihr eigenes Brot mitbringen und endlich wie alle anderen am Frühstücks- und Abendbrottisch mit Marmelade, Honig, Käse und Wurst sitzen statt Maisgrütze zu löffeln oder Reiswaffeln zu knabbern. Das gelbliche Brot wurde immer bestaunt.
Was diese Pionierarbeit der Hammermühle bedeutet, kann man sich heute überhaupt nicht mehr vorstellen: die ohnehin oft von Krankheitsschüben geplagten Menschen, die ständig in Angst vor einer "Vergiftung" durch kleinste Mehlbeigaben lebten, weil sie nicht selten als Hypochonder und Spinner abgetan wurden, konnten sich dank der glutenfreien Produkte freier bewegen und fühlten sich nicht mehr so ausgegrenzt.
Im Lauf der Jahre wurde das anfänglich kleine Sortiment, das überwiegend auf Mais basierte, erweitert. Die Allergiker wurden nicht mehr nur mit dem Nötigsten versorgt, sondern die Vielfalt entsprach bald der normalen glutenhaltigen Kost. Die unermüdliche Forschung und Innovation der Hammermühle ist einzigartig und hat sie zum führenden Hersteller glutenfreier Lebensmittel gemacht. Die Versorgung war - in den Zeiten vor Internet und Onlineshopping - außerdem bequem: Bestellungen per Telefon, Fax oder Post wurden unverzüglich per Post geliefert und der Vorrat an frischen Backwaren für mehrere Wochen eingefroren.
Vor einem Vierteljahrhundert hatte die Hammermühle kaum Konkurrenz. Einmal probierte der Verwandte Brot eines anderen Herstellers, doch es sagte ihm nicht zu, und er blieb beim ursprünglichen Hauslieferanten. 2009 gab dieses Unternehmen, die Minderleinsmühle, seine glutenfrei-Sparte an die Hammermühle ab. Die Geschichte der Hammermühle ist eine Erfolgsgeschichte, nicht nur für die Firma, sondern auch für hunderttausende Menschen, die mit den Waren aus Kirrweiler ein besseres und genußvolleres Leben führen können.
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GESCHLOSSEN seit September 2024
Abschiedsworte der Inhaberin:
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GESCHLOSSEN!3.
Der Donut-Hype ist vorbei, und von den ehemals 200 Filialen (lt. Website) sind noch 42 übrig geblieben. Diese Schließung ist also kein Einzelfall.
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Schwaben-Schoki, Preußen-Schoki? Aldianer-Schoki!4.
Die Frage nach guter Schokolade zum günstigen Preis hat für viele Naschkatzen eine Antwort: Moser Roth, die Eigenmarke von ALDI (Nord und Süd). Auch Süßwaren-Experten und die Stiftung Warentest beurteilten die Tafeln dieser Marke wiederholt sehr gut. Nicht nur beim Geschmack überzeugt die Marke, auch beim Sortiment und bei der Gestaltung der Verpackung.
Schon von außen wirken die Schokoladen hochwertig: die Portionstäfelchen sind in Kartons statt einfachem Papier mit Alufolie oder gar nur Plastik verpackt. Je nach Sorte hat die Schachtel eine andere Farbe, und oben prangt golden der Markenname in einer außergewöhnlichen Schrift. Die Jugendstil-Typographie deutet auf die lange Geschichte von Moser Roth hin.
Mitte des 19. Jahrhunderts gründeten zwei Stuttgarter Konditoren Schokoladenfabriken und waren damit lange einzeln erfolgreich, doch kurz vor der Jahrhundertwende wurden beide Firmen vereinigt und 1902 der Markenname Moser Roth registriert. Damals war die schwäbische Kapitale Sitz etlicher bekannter Schokoladenhersteller, die alle den Krieg überstanden, aber bis auf eine im Konkurrenzkampf der globalisierten Welt untergingen. Moser Roth war der schwäbische Branchenprimus, bis 1942 die Produktion gestoppt wurde, kurz darauf vernichtete ein Brand die Fabrikanlage. In den folgenden fünfzig Jahren ging der Markenname als einer von vielen durch verschiedene Hände.
Die neuerliche Erfolgsgeschichte von Moser Roth begann 2007, als Aldi eine Schokoladen-Linie dieses Namens auf den Markt brachte. Oft werden die Hersteller von Eigenmarken geheim gehalten, doch in diesem Fall ist bekannt, daß der Süßwaren-Gigant August Storck dahinter steckt, das Werk befindet sich in Berlin.
Ziemlich bald entdeckte ich die Schokolade bei Aldi und fand sie recht gut. Die Vollmilch-Schokolade hat einen ausgesprochen schönen Schmelz, ist also gut conchiert, wenngleich unter Zuhilfenahme des Emulgators Lecithin. Auch geschmacklich finde ich sie gut, doch bevorzuge ich einen höheren Kakaogehalt in Richtung Zartbitter, den Moser Roth nicht anbietet. Besonders fein finde ich die gefüllten Schokoladen "Amandes" mit Marzipan und "Mozart" mit Nougat und Pistazie.
Gar nicht geschmeckt hat mir die Verteuerung über die letzten zwei Jahre, die bei Aldi über dem Branchendurchschnitt liegt. Das ist auch den Verbraucher-Wächtern aufgefallen. Außerdem wurden die Gebinde verändert: mehr Täfelchen in einem längeren - also größer erscheinenden - Karton, doch die Schokolade ist nun viel dünner, und die Packung bringt nicht nur wesentlich weniger Gewicht auf die Waage, bei den gefüllten wurde obendrein das Verhältnis zuungunsten der teuren Füllung verringert.
Daraufhin verlieh die Verbraucherzentrale Hamburg Aldi den Negativ-Preis "Mogelpackung 2023". Auf seiner Website rechtfertigte das Unternehmen sich: die Fakten waren alle korrekt, doch die Vorwürfe von Täuschung, versteckter Preiserhöhung und Qualitätsminderung wies Aldi zurück.
Damals im Sommer 2023 betrug der Preis der gerügten Sorte für 150 g noch 1,69 Euro, jetzt liegt er schon bei 2,69 Euro - das ist glatt ein Euro mehr. Die Sorte Vollmilch war jahrelang für unter 1 Euro zu haben, nun sind für 125 g 2,29 fällig. Schokolade ist wirklich teuer geworden, und bei Aldi fällt der Preisanstieg besonders deutlich aus. Ob im Zuge der Anpassungen die Rezeptur geändert wurde, kann ich nicht beurteilen, mir erscheinen die Milchschokolade und andere Sorten immer noch in dem Preissegment als überdurchschnittlich gut. Daher vergebe ich - gerade noch so - vier Sterne.
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Meine Literatur-Latte-Lounge5.
Shopping ist in unserer Wohlstandsgesellschaft ein beliebter Zeitvertreib, heutzutage viel online, doch auch immer noch offline. Ich bekenne, ich bin eine Shoppingqueen, wenngleich ziemlich eingeschränkt: G wie Gemüse und Gewürze, B wie Bücher und A - aber ganz groß geschrieben - wie Antiquariat. Früher besuchte ich in jeder Stadt so viele Gebrauchtbuchläden wie möglich, heute fast nur noch virtuell.
Manche dieser Geschäfte muß man aber einfach aufsuchen, sonst entgeht einem etwas. Die einen sind auf ein bestimmtes Themengebiet spezialisiert, die anderen haben eine lange und interessante Geschichte oder befinden sich an einem besonderen Ort. Das Morgenstern ist so ein Laden, für den ich gern immer wieder die halbe Stadt durchquere. Allerdings liegt er verkehrsgünstig in der Nähe der S-/U-Bahnstation Rathaus Steglitz in einer ruhigen Nebenstraße, die Anfahrt ist also bequem.
Draußen vor den schön gestalteten Schaufenstern stehen große Kästen mit preiswerten Angeboten. Drinnen sind etwa 25.000 Bücher wohlgeordnet auf mehrere Räume verteilt, außerdem gibt es Musiknoten, Tonträger und DVDs. Trotz der Menge ist das Geschäft kein Regallabyrinth oder Stapelverhau, wo man nichts als Bücher sieht - nein, es mutet wie eine liebevoll gehegte Privatbibliothek an. Die stuckverzierten Räume sind hoch und licht, überall stehen bequeme Sessel auf antiken Teppichen, dezente Musik erklingt.
Im Hauptraum fungiert ein stylisches Holzmöbel gleichzeitig als Kassen- und Bartresen, denn das Morgenstern ist auch ein Café, das neben Kaffee und Kuchen Alkoholisches und Pikantes serviert. Es gibt mehrere Tische mit schicken Sesseln am großen Schaufenster mit Blick auf ein imposantes Jugendstilhaus und Ginkgobäume. Hier haben wir lange gesessen, unsere Bücherauswahl genauer betrachtet, den Kaffee genossen, die Atmosphäre auf uns wirken lassen und das Treiben beobachtet.
Da war nämlich allerhand los. Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen von Kundschaft, die nicht nur Bücher erwirbt, sondern auch welche bringt - das Morgenstern ist ja kein normales Antiquariat, sondern verkauft Buchspenden. Kleine Mengen werden im Laden entgegengenommen, größere abgeholt. Infos dazu gibt es auf der Website, auch über den Träger, den Inklusionsbetrieb SinnenWerk. Die Mitarbeiter sind wirklich Multitasker: Spenden annehmen und in die Lagerkisten verstauen, Regale auffüllen, Kunden beraten, kassieren, Kaffee bereiten, ja sogar servieren - und alles immer korrekt und freundlich.
Das Ambiente ist wirklich angenehm, und die Bücher lohnen sich sowieso. Thematisch ist das Antiquariat breit aufgestellt, die Qualität der Bücher ist hoch - keine Kellerkinder oder Billigbelletristik, das Preis-Leistungs-Verhältnis hervorragend und der Durchsatz schnell. Wir schauten uns jeder nur zwei Themenbereiche an, da waren wir lange genug beschäftigt, am Ende bescherte mein Beutezug mir ein Dutzend Bücher für etwa einen Fünfziger.
Das Antiquariats-Café ist ein Anreiz für mich, den Berliner Südwesten aufzusuchen: in Büchern stöbern, am Käffchen oder Weinchen nippen, Lesungen lauschen, Leute gucken... Ein Glücksort für alle Gutenbergianer!
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GESCHLOSSEN!6.
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GESCHLOSSEN!7.
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GESCHLOSSEN!8.
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Kohlrabi, Konfitüre, Kornflakes und Ko. im Kalle9.
Das kommerzielle Herz Neuköllns schlägt in der Gegend um das Rathaus, das ist seit hundert Jahren so. Das Angebot an Lebensmitteln ist besonders gut: vier Supermarktketten sind vertreten, dazu gibt es einen großen Biomarkt, zwei Läden für orientalische Esswaren, ein Feinkost- und ein Fischgeschäft.
Da fehlt nichts, könnte man meinen. Doch, da fehlt etwas: Glamour! Denn zwei ehemalige Kaufhäuser standen seit Jahren leer, die sollten mit einem neuen Nutzungskonzept wiederbelebt werden, so wie das für die historischen Bauten der Sparkasse und des Amtsgerichts schon gelungen ist. Die Warenhaus-Bauten, als triste Kästen aus den 1970ern eher Abriß-Kandidaten, sollten modern umgestaltet werden. Seit 2019 wird an dem einen gebaut, die Öffentlichkeit wurde auf "Kalle für alle" mit bunten Bildern und flotten Sprüchen eingeschworen, und nach fünf Jahren zogen im vergangenen Herbst endlich die ersten Mieter ein.
Nun hat Nord-Neukölln mit Edeka im Kalle 101 also einen neuen Lebensmittelmarkt, und er ist wirklich schön geworden. Von der Straße führt eine kurze Rolltreppe durch ein Foyer nach unten, das lustig mit shoppenden Tieren auf einem Wandgemälde und Origami-artigen Objekten an der Decke gestaltet ist. Einkaufswagen und -körbe stehen gleich am Eingang ohne Umwege bereit, das ist sehr bequem.
Auf 2100 qm wird ein großes Sortiment an 30.000 Artikeln übersichtlich präsentiert. Am besten gefällt mir das Obst und Gemüse: hier gibt es neben einer eigenen umfangreichen Bio-Abteilung und etlichen regionalen Waren vieles, was andere Händler nicht führen wie ausgefallene Tomatensorten. Anfang April sah ich den ersten heimischen Spargel aus Beelitz vor den Toren Berlins und Artischocken wie aus dem Bilderbuch, die gar nicht teuer waren.
Das Regal mit frischen Backwaren ist von der Vielfalt eher gering, aber nur weil es im Vorkassenbereich noch eine Bäckerei mit kleinem Café gibt. Insgesamt kann das Angebot an Brot und Kuchen sich sehen lassen. Die Bedientheke für Käse, Wurst und Fleisch hat ein durchschnittliches Angebot. Hier dürfen Kunden zwecks Müllverringerung ihre eigenen Behältnisse mitbringen. Da mein Besuch spontan war, hatte ich keine Boxen dabei. Die zu Testzwecken gekaufte Wurst der Hausmarke "Bauerngut" wurde in Papier mit einer hauchdünnen Plastikfolie eingeschlagen und in eine Papiertüte gesteckt. Das Kombimaterial ließ sich mühelos auseinanderziehen, so daß die Verpackung ordnungsgemäß getrennt recycelt werden kann - vorbildlich. Die Wurst war preiswert und geschmacklich in Ordnung. Meine Begleitung fand die Auswahl an Whisky für einen Supermarkt beachtlich und das Wein-Sortiment gut.
Der Verkaufsraum ist übersichtlich gestaltet, und die Gänge sind breit, so daß man zügig einkaufen kann. Der Einkauf ist bis zum Schluß wirklich angenehm, denn fünf Kassenbänder und mehrere Scan-Stationen sorgen für eine rasche Abfertigung. Der Laden sieht sehr ordentlich und sauber aus. Es war allerdings auch wenig Kundschaft unterwegs, doch das wird sich bestimmt ändern, wenn das Kalle vollständig bezogen ist.
Insgesamt hat diese Edeka-Filiale mir recht gut gefallen, nur das Design finde ich nicht gelungen: Fußboden, Decke und Regale sind dunkelgrau und machen den Raum düster. Außerdem liegen an der Decke sämtliche Installationen frei. Innenarchitekten finden diesen Industrial Look offenbar chic, ich nicht. Das Ambiente eines Kellers, zumal in dunklen Farben gehalten, finde ich beklemmend, außerdem sammelt sich auf den Rohren und Leitungen Staub, und das ist bei teils offenen Lebensmitteln bedenklich. Nichtsdestotrotz werde ich gelegentlich vorbeischauen, wenn ich in der Gegend zu tun habe.
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Allgäuer Wellness-Virtuosen10.
Die 1986 gegründete mittelständische Naturkosmetik-Firma Primavera ist nicht ganz so bekannt wie vergleichbare deutsche Hersteller. Das liegt zum einen am Preis, denn die Produkte sind teurer als die gängigen Marken der Bioläden. Zum anderen ist Primavera eher in Apotheken und Reformhäusern, weniger in Bio-Supermärkten und kaum in Drogeriemarkt- und Parfümerie-Filialen erhältlich.
Sämtliche Waren von Primavera führen den Titel "Natur" nicht nur im Namen, sondern sie sind alle NATRUE-zertifiziert. Die Zutaten stammen aus Bio-Anbau oder Wildsammlung, und die meisten Rezepturen sind vegan. Darüber hinaus handelt das Unternehmen nachhaltig und sozial, indem es in den Ursprungsländern der Rohstoffe Biodiversitätsprojekte fördert und für faire Entlohnung sorgt. Aufgrund des Engagements in Entwicklungsländern wurde Primavera mehrfach ausgezeichnet.
Im Mittelpunkt des Sortiments stehen ätherische Öle - die große Vielfalt von 180 Essenzen ist unübertroffen. Sie werden pur in verschiedenen Größen verkauft, von der Kleinstmenge für die Handtasche bis zur Großpackung für Spas oder Kliniken. Aus den Duftölen werden Raum- und Körpersprays hergestellt, außerdem sind sie als Wirk- und Duftstoffe den Pflegeprodukten zugesetzt. Als Besonderheit gibt es auch eine Wellness-Linie für Pferde.
In der 2011 eröffneten Unternehmenszentrale in Oy bei Kempten im Allgäu befinden sich neben Verwaltung und Forschungslabor auch der Laden sowie eine Akademie. Dort werden für Profis und Laien Workshops zu vielen Themen wie Aromatherapie, Kosmetikherstellung, Naturkunde und gesunder Lebensstil angeboten.
Der Firmensitz steht im Einklang mit den Unternehmensprinzipien von Naturnähe und Nachhaltigkeit. Das langgestreckte Gebäude mit vier Staffelgeschossen fügt sich von Form und Farbe harmonisch in die Landschaft ein, an Materialien dominieren Holz und Lehmputz, Ressourcen wie Wasser, Licht und Luft werden ökonomisch eingesetzt. Für Besucher gibt es mehrmals monatlich Führungen durch das Haus und den weitläufigen Garten mit Teichen und über 100.000 Heil- und Duftkräutern.
An einer solchen Besichtigung würde ich als Architektur- und Duft-Begeisterte gern teilnehmen, doch wer weiß, wann ich mal ins Allgäu komme. Vorerst bleibt es bei den Körperpflege-Produkten von Primavera. Mein Favorit ist der Duschbalsam "Alles Liebe - Rose Neroli Mandarine". Er riecht sehr fein und nuanciert, alle drei Zutaten sind aufs Schönste verbunden: da merkt man, daß Primavera Spezialist für Aromatherapie ist. Es ist keine stark schäumende Flüssigseife, sondern eine Waschemulsion, die so sanft wie gründlich reinigt und gleichzeitig pflegt.
Der Preis liegt mit knapp 10 Euro für die Standardtube von 200 ml im oberen Spektrum, aber bei der guten Qualität und Ergiebigkeit zahle ich das gern: die Dusche ist Wellness pur!