Neubewertung:
Mittlerweile hat die "Bill" einige Auf- und Abs erlebt, es gab einen Pächterwechsel im Frühjahr 2017 und man war froh, dass dort wieder etwas geordnete Verhältnisse einkehrten.
Es ist immer noch die Bar mit dem stylishen Ambiente und für das etwas gesetztere Publikum, es "menschelt" und die Leute kleiden sich chic und bringen sich in Position. Die Bar scheint mittlerweile straff durchorganisiert zu sein.
An den früheren Barkeeper (s. unten) kommt aber leider keiner mehr ran,... weiterlesen die Cocktails sind OK, aber eher durchschnittlich gemacht. Whisky Sour? Da würde ich eher an der Qualität der Zutaten arbeiten und den Mix richtig machen, dann wird´s richtig und man kann auch die Orange weglassen.
Leider hat man das Gefühl, dass seitens der Organisation etwas an Lockerheit der früheren Jahre verloren gegangen ist.
Als ich bei meinem ersten Besuch nach der Wiedereröffnung die Pächterin fragte, ob sich das Passwort für das WLAN geändert habe, meinte sie spitz: ja, man möchte nicht, dass sich Leute irgendwelche Filme herunterladen (!) und die Bar dann verklagt werde. Auf meine Erwiderung, das sei entspannt mittlerweile, da sich vor einiger Zeit das Gesetz geändert habe, kam die pikierte Rückfrage, ob ich denn Anwalt sei. Nein, und Danke für das gute Gespräch.
Eine Sache noch, die bei meinen Bekannten (und auch den Umstehenden) ein Dauerbrenner ist und immer wieder für Gespräche sorgt: die Nüsschen.
In so ziemlich jeder guten Bar die ich kenne, bekommt man zum Drink ein kleines Schälchen mit Nüssen oder Knabberzeug. So auch in der Bill - denkt man. Die Bedienung kommt tatsächlich mit einem Tablett vorbei, auf dem sie kleine, schön aussehende Glasflaschen von etwas mehr als Schnapsglasgröße anbietet, die mit Nüssen gefüllt sind. Nimmt man sich dann eines, wird man belehrt, dass das aber 2,50 EUR koste (!). Es seien besonders zubereitete Nüsse. Mit Chili und Honig. OK...
Gibt es "normale" Nüsse, einfach zum Drink? Leider nicht.
Ich finde, man kann immer noch gut dorthin gehen, aber die neuen Regelungen und Einschränkungen machen nicht allen Leuten Freude.
Stand 2014:
Die Billbar ist die wahrscheinlich beste Bar in Ulm. Der Service ist zuvorkommend und professionell, der Barkeeper hat seine Sache auch im dicksten Gewimmel im Griff, die location an sich ist modern, stylish und ideenreich eingerichtet, und das Publikum ist abwechslungsreich. Man kann nie sagen, ob es dort gerade gerammelt voll sein, oder man sich mit nur wenigen Anderen bei cooler Hintergrundsmusik aufhalten wird. Das ändert sich manchmal stündlich und birgt ein gewisses Spannungsmoment. Die Getränkekarte zeigt, dass man dem Metier eine gewisse Liebe entgegenbringt, es finden sich ausgesuchte Spezialitäten darunter wie z.B. der Rote von Dieter Meyer aus der Schweiz (für 7,50 EUR das Viertel - stolzer Preis, aber OK für einen Spitzenwein). Das Gleiche gilt für manche Spirituosen, den Grappa zum Beispiel.
Gegessen habe ich dort noch nichts, aber mir wurde berichtet, dass auch die Speisen sehr einfallsreich sind und von hoher Qualität.
Einer *der* Ausgehtips für Ulm![verkleinern]