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Im 17. und 18. Jahrhundert zu Zeit des Barocks und Rokoko die Vorliebe die Natur als einen Bestandteil der eigenen Sichtweisen als Zeichen der eigenen Möglichkeiten zu gestalten und dabei den „Schöpfer spielen“. Es ist eine Mode, die man europaweit beobachten konnte. Die damaligen Kurfürsten strebten ein harmonisches Bild an, das auf geometrischen Formen basierte. Bei dem öffentlich zugänglichen Palastgarten gab es zwar entsprechende Pläne. Diese wurden aber spätestens mit der französischen... weiterlesen Besetzung unter Napoleon gestoppt. Dieser Bereich ist aus meiner Sicht sehr sehenswert. Es ist eine grüne Oase mitten in der Stadt, die auch zum Verweilen einlädt. Wie man es sich vorstellen kann, gehört dieser zu meinen Favoriten dort.
Die Geschichte des Palastgartens finde ich so faszinierend, dass ich an dieser Stelle diese vertiefen möchte. Im spätem 18. Jahrhundert als weiterhin die französische Lebensart und von dort kommenden „Gestaltungsvorlieben“ maßgebend waren, haben andere Adelige dem nachgeeifert. Das was man aber heute in Trier vorfinden kann, entspricht nur zum Teil dem, wie es einst ausgesehen hatte. Das ist gleichwohl den französischen Truppen zu verdanken, die sich ab 1794 „dauerhaft“ (für mehr als 20 Jahre!) das Gebiet für sich beansprucht haben. Statt eines Barockgartens entstand dann ein Exerzierplatz. Durch diese Tatsache kann von einer „Perfektion der Form“ keine rede mehr sein! Diese erinnert eher an eine „verschobene“ Sanduhr, vor allem wenn man sich diese als eine schematische Darstellung anschaut.
In der Vergangenheit habe ich mehrmals mir das Areal aus der Nähe betrachtet. In der warmen Jahreszeit haben mir, die „versteckten“ Figuren zwischen den Hecken eine besondere Freunde gemacht. Es empfehlt sich auf eine Erkundung zu begeben, um solche Details auf sich wirken zu lassen! Man soll sich aber nicht, wie ich von der Erscheinung „blenden“ lassen! Es gibt aber einen kleinen Grund für die Abwertung, der mit den Gegebenheiten zu tun hat. Die von dem Rokoko Bildhauer Ferdinand Tietz (1708-1777) stammenden Originale wurden aus konservatorischen Gründen ins nahe Stadtmuseum (Simeonsstift, über das ich bereits geschrieben habe) versetzt. Zum Teil habe ich schon einen solchen Zusammenhang vermutet. Das kann man bei einigen der Skulpturen, weil die (bis auf wenige Ausnahmen) strahlendweiß gewesen sind. Dadurch, dass eine Sandstrahlbehandlung durch Denkmalbehörden untersagt bleibt, weil das die (zum Teil empfindliche) Oberfläche „beeinträchtigt“, war diese Vermutung sehr naheliegend gewesen.
Was die Gesamtzahl der Figuren insgesamt betrifft, kann ich diese nicht mal schätzen! Es gibt größere vor allem vor der Abgrenzung zwischen dem Palast und dem Garten, Entlang des Weihers und als kleinere putten hinter dem Rasenstück. Dieses wird in gewissen Bereichen mit saisonalen Blumen dekoriert. Dass man das überhaupt dazu übergegangen ist, sein Erscheinungsbild von einem rein militärisch genutzten zu einer öffentlichen Parkanlage, ist einem Stifter zu verdanken. Was mich um so mehr erstaunt, dass das in den späten 1930-er Jahren erfolgt ist!
Es liegt schon sehr nahe, dass in der ursprünglichen Zeit jegliche Götter der Antike in einem solchen „Rahmen“ Einzug gehalten haben. Da bildete der Klerus, wie der Bauherr Johann Philipp von Waldersdorf keine Ausnahme! In einem der seitlichen Wege kann man auch alttestamentarische Propheten bewundern. Durch die Blickachsen durch die gestutzten Laubgänge koresspondieren die Bereiche unter einander. Man kann sich quasi in eine andere Zeit versetzt fühlen, wie es bei mir der Fall gewesen ist! An einigen Stellen, es sei denn (vor allem wenn die Stadt im Sommer von Besuchern „wimmelt“) es sieht anders aus, kann man an einer der Bänke sich bequem machen. Bei mir stellt sich nicht die Frage, ob das eintritt, sondern höchstens wann und das möchte ich auch anderen ans Herz legen![verkleinern]