Die Schönheit des Ulstertales wird oft verkannt. Nicht nur auf Wanderungen mit wundervollen Fernblicken, sondern auch bei einem Bummel durch das Städtchen Tann in der Rhön, kann man verborgene Kleinode entdecken.
Eines davon ist das Tanner Schloss.
Es ist seit dem 12. Jahrhundert bis zum heutigen Tag der Sitz der Herren von der Tann - einem fränkischen, protestantischen Adelsgeschlecht - und befindet sich in deren Privatbesitz. Das Wappen zeigt eine silberne Forelle.
Die im Stil der... weiterlesen Renaissance und des Barock errichtete Schlossanlage besteht aus drei zu unterschiedlichen Zeiten errichteten Gebäudeteilen, nämlich dem roten, dem blauen sowie dem gelben Schloss,die einen fast quadratischen Hof umschließen . Vorgängerbau war eine Niederungsburg , die ihre Wurzeln vermutlich bereits im 12. Jahrhundert hatte.
Das der Altstadt zugewandte rote Schloss wurde als Renaissancebau im Jahre 1558 errichtet. Man erkennt es an rot gestrichenem Fachwerk und Fensterumrahmungen. Sehr schön ist das vom Innenhof her zu sehende spätgotische Portal des Treppenturmes. Dieses wird geziert von einem Stein, der ein Allianzwappen zeigt nämlich das der Herren von der Tann und der Schenke zu Schweinsberg.
Um dieses anzuschauen, muss man den Innenhof des Gebäudekomplexes durch den Torbogen zwischen rotem und blauem Schloss hindurchtreten. Da es sich um Privatbesitz handelt, waren wir zunächst etwas schüchtern. Da die Anlage aber in diesem Teil frei zugänglich ist, trauten wir uns dann doch diskret näher.
Zahlreiche weitere Wappensteine, die weiteren Familienzweigen gewidmet sind, sind in die umliegenden Mauern insbesondere des blauen Schlosses, welches man an dem polygonalen Turm neben dem Torbogen sowie den blau umrandeten Fenstern erkennt, eingelassen.
Das blaue Schloss wurde ebenfalls als Renaissancebau in den Jahren zwischen 1680 und 1710 errichtet und erhielt später einen barocken Umbau.
Größter und jüngster Schlossteil ist das zum Schlosspark hin gelegene, in den Jahren 1699 und 1714 errichtete gelbe Schloss.
Leider ist das Schlossinnere weder der Öffentlichkeit zugänglich, noch zu besichtigen. Gleichwohl lohnt es sich, einen Blick auf das verträumte Schloss zu werfen.[verkleinern]