.. Gasthof Weber / Spiegelau
Spiegelau ist etwa 50 km von Passau entfernt. So haben meine Gastgeber empfohlen doch die "Käfer- und Glasgalerie" und die "Waldbahn-Ausstellung" zu besuchen.
Alles sehr interessant. Auch, dass der Ort Spiegelau durch eine Glashütte seinen Namen erhalten hat.
Soweit so gut.
Es stellte sich, vor Ort, die Frage wo Essen? Im Genosko, im Bräustüchen, im Ortofino uoder zum Friedl gehen?
Mehrfach wurde uns der Gasthof Weber, der familiengeführt ist,... weiterlesen empfohlen. Tenor, er sei der beste weit und breit.
Meine Gastgeber und ich folgten den Empfehlungen. Wir sind gespannt was uns erwartet, denn wir können sehr wohl vergleichen. Wieso? Nun, wenn meine Gastgeber in München sind gehen wir regelmäsig Essen, unter anderem im Frauenhofer, im Schneiderbräu im Tal, im Gänsbräu, im alten Hackerhaus und im Jodlerwirt.
Anfahrt und Lokalität:
Wir parken unsere Autos lieber etwas weiter weg. Von außen überrascht uns die Gaststädte, da es die gröste im Umland sein soll. Die Markiese und ein Schild weisen uns den Weg zum Eingang. Nach hintenhinaus gibt es sowas wie einen sehr großen Wintergarten. Die Einrichtung ist in hellem Holz gehalten. Tische und Stühle sowie die Eckbänke,dürften stabil sein. Die Einrichtung wirkt auf uns irgenwie durchgesteilt und uniform. Nicht zu vergleichen mit dem Frauenhofer und dem Gänsbräu. Es fehlt das typisch bayrische, urgemütliche Gefühl. Das Lokal ist sehr sauber und ordentlich.
Anspruch und Wirklichkeit:
Der Gasthof Weber, in Spiegelau, stellt sich als bayrischesbLokal vor. Stimmt, denn der Gasthof ist in Bayern. Die Einrichtung dürfte industriell gefertig srin. Serienmodelle. Die Atmpmosphäre ist wie woanders auch. Gesellschaften können hier gut gefeiert werden. Partys?
Die Bedienqualität:
Die Bedienung ist aufemerksam, freundlich, die Bediehnung kennt die Speisekarte.
Es soll das beste im ganzen Gau sein, sagen die Einheimischen: Ok, mal sehen.
Boarisches:
Der bayerische Wurstsalat mit Brot.
Dieser kommt gut dekoriert an den Tisch. Diese würzige Brotzeit, wird als Vorspeise gegessen. Beim bayr. Wurstsalat gehört viel Schnittlauch dazu. Stelle fest, Zucker und Pfeffer, im Dressing, konnte man nicht herausschecken. Die Wurst war wahrscheinlich vom Ortsmetzger, aber keinesfalls schlachtwarm gekuttert.
Der gebratener Leberkäs mit Ei und Bratkartoffeln.
Gut zu wissen, der Kurfürst Karl Theodor, aus der Pfälzischen Linie der Wittelsbacher, kam nach Bayern. Er brachte sinen Hofmetzger und auch den Leberkäs mit.
Der bay. Leberkäs enthält nicht mal ein Gramm Leber, denn im Bayerischen Leberkäse ist im Gegensatz zum regulären Leberkäse keine Leber enthalten. Dies ist auch im Deutschen Lebensmittelbuch unter der Leitsatzkennziffer 2.222.2 nachzulesen. Der Leberkäs wird korrekt mit Spiegelei und Bratkartoffeln gereicht. Im Leberkäs hier fehlte etwas Majoran und Zwiebeln, hätte mehr sein können. Die Bratkartoffeln waren etwas geschmacksarm, echt wässrig. Bitte beacheten, dafür kann die Küche nichts.
Nicht bayrisch:
Sind die Käsespätzle:
Sehen gut aus richen gut und schmecken auch. Doch, eine Zugabe von einer Messerspitze Safran konnte ich nicht feststellen. Geschmacklich fehlt, dem Kenner, was ganz entscheidendes .. eine gute Portion "Jamai Bergkäse". Sollen ja bayr. Kässenoppen sein. Vermutlich wurde Emmentaler verarbeitet. Dann ist das Gericht voll schwäbisch und verlangt nach einem Riesling. Bier würde hier den Geschmack sehr stören.
Paar Wiener mit Brot.
Die Wiener sind fr isch, knakkig im Biss fest und geschmacklich gut. Beim Brot hätte ich gerne eine höhere Qualitat gehabt, mit besserer Krume.
Currywurst mit Pommes und Toast Hawaii - ohne Kommentar.
Rumpsteak, Schnitzel „Wiener Art" und Schweinerückensteak vom Rost, der Schwabenteller, die Schweinelendchen mit Rahmschwammerl, der Grillteller, die Steaks vom Schwein, Pute und Rind und auch die Grillwürstchenm machen alle den gleichen Eindruck, vom Großhandel, bestenfalls vom Metzger.
Nehmen wir mal den Kartoffelsalat, lauwarm serviert, als Beispiel. Gut man bekommt kaum noch gute Kartoffeln. Doch wenn für den bay. nur sortenrein Kartoffeln Namens Linda, Sieglinde und Agria verwendet worden wären, müsste der Kartoffelsalat irgendwie anders aussehen und schmecken, so meine subjektive, private Ansicht.
Gut von den zirka 3900 Einwohnern kann ein Wirt nicht leben. Touris, Busse und Gesellschaften, drauf durfte der Fokus hier liegen. Da man auch hier rechnen und wirtschaftlich arbeiten muss, scheinen die Preise zu bestädigen, hier könnte mit CP- Ware gearbeitet werden. Bedeutet mit Convenience–Produkten. Gut zu wissen, diese haben einen höheren Bearbeitungsgrad als die Rohware. Sie sind durch den Einsatz menschlicher oder maschineller Arbeit bearbeitet, vorgearbeitet und oft durch bestimmte Verfahren haltbar gemacht worden.
Fazit:
Man sitzt bequem. Das Lokal ist rustikal eingerichtet, aber Industriedesign. An kühlen Sommertagen kann es hier auch etwas kühl sein. Es gibt gute Hausfrauenküche. Wobei zu vermuten ist, dass hier stark vorgearbeite Lebensmittel verarbeitet werden. Irrtum vorbehalten.
Es ist ein Lokal in Bayern. Für den Titel bayrisches Lokal gibt es zuviel Essen, was nicht bayrisch ist. Aber man wird gut satt.
Würde ich extra wegen dem Essen herfahren? Nun wir waren mehrere Tage jeweils nach Spiegelau gefahren. Ab Tag zwei waren und zwei Picknickkörbe Marke "Saint Honoré" dienlich.
Der Metzger im Ort macht gute Würste und Salate. Brot und co brachten wir dann mit.[verkleinern]