Eigentlich habe ich Vorbehalte gegenüber Zirkussen, daher war das neulich erst das dritte Mal im Leben, dass ich überhaupt einen Zirkus besuchte. Ich hatte Freikarten im Briefkasten und bin dann neugierig hingegangen zur Vorstellung des Circus Berolina nach Rothenstein und ich muss zugeben: Es hat sich gelohnt! Ich hatte vorher auf die Website des Circusses geschaut und war erfreut, dass der eine Trick, den ich schon vom Lesen und vom Bild her lustig fand, tatsächlich aufgeführt wurde: Ein... weiterlesen Clown "pustete" einen Luftballon auf (im Hintergrund hörte man die Blasmaschine, aber es wirkte so, als ob die Pustegeräusche vom Clown kämen^^). Als der Ballon immer größer wurde, platzte der natürlich, sodass der Clown mehrmals von vorn anfangen musste bis der Luftballon schließlich menschengroß war. Als er diesen über seinen Kopf stülpte und die Lichter drauffielen, sah er aus wie ein überdimensionierter Smiley und als der Clown dann auch noch mit dem ganzen Körper im Ballon verschwand, man seine Hände, Füße & Arme hier und da rauskucken sah und er dann auch noch wackelte und hüpfte - da musste sogar ich lachen (obwohl ich sonst nicht so leicht zum Lachen zu bekommen bin). Das Zirkuszelt war außen von weitem sichtbar freundlich hell und innen dunkel, am Eingang ein paar Mini-(Imbiss-)Verkaufsständchen mit Bratwurst, Crêpes und Leuchtspielzeugen für Kinder, in der Mitte war eine kleine Manege und davor mehrere Zuschauerreihenbänke im Halbkreis angeordnet, zu denen man nach ein paar Stufen hinaufkam. Das Zelt stand auf einer Wiese, die Tiergehege draußen konnten in der Pause besichtigt werden, Kinder durften während der Pause in der Manege auf zwei Pferden reiten. Die Vorstellung dauerte 2 Stunden. Draußen stand ein großer Süßigkeitenwagen, auch mit Getränken. Zwei Turnerinnen zeigten Beinjonglage, wo man merkte, dass viel Übung dahintersteckte (sie rotierten Bälle, Stäbe und Würfel, konnten diese abrupt stoppen, die Drehung umkehren und sie sich mit den Füßen zuwerfen und fangen). Es gab eine Seilakrobatin, Pferde- und Kamel-Kunststückchen, die sich auch mal nah zum Publikum rüberbeugten (ich habe noch nie so nah Kamele gesehen). Kinder aus dem Publikum wurden bei einem Stuhltanz mit einbezogen. Ein Clown brachte mithilfe einer Zuschauerin, mit einem Luftballonbogen und einem unsichtbaren Pfeil Luftballons zum Platzen. Lustig war außerdem ein Pferd, das so tat als würde es nicht gehorchen und das gelernt hatte, eine schelmische Grimasse zu ziehen, die alle zum Lachen brachte. Manche Artistik- und Kleidertauschtricks waren einfach gehalten, die man mit Übung vielleicht auch selbst hinbekommen würde, aber das Beste kam zum Schluss: 2 Artisten balancierten in der Höhe (bis kurz unter der Decke des Zirkuszelts) auf zwei rotierenden Rädern, die sie innen (wie ein Hamsterrad) als auch von außen betreten konnten. Sie liefen beide zeitgleich in den beiden Rädern in unterschiedlichen Geschwindigkeiten vor- und rückwärts, sie sprangen, machten obendrein Saltos darin und einer lief sogar in schwindelerregender Höhe mit verbundenen Augen!!! außen auf dem Rad entlang - diese Vorführungen waren derart waghalsig und todesmutig, dass mir der Atem stockte, das war unglaublich! Die Tiere machten einen gepflegten Eindruck und wirkten nicht unterernährt oder verängstigt, sondern eher routiniert, soweit ich das einschätzen kann. Ich konnte erkennen, dass sie alle nach erfolgreich erledigten Tricks Streicheleinheiten und Leckerlies bekamen. Hätte ich nicht gedacht, dass mir die Vorstellung des Circus Berolina so gefällt! :) War wirklich toll![verkleinern]