Während unseres Urlaubs in Schmallenberger Sauerland, machten wir uns auf die Suche nach dem Westfälischen Schieferbergbau- und Heimatmuseums in Holthausen. Die Kirchstraße gibt es wohl mindestens drei mal in der Schmallenberger Umgebung und erst, als uns eine ältere Dame in einer Touristik-Info, freundlich beschrieb, wo wir lang fahren müssen, fanden wir dieses Museum dann endlich. Wir stellten unser Auto auf einen kleinen kostenlosen Parkplatz in unmittelbarer Nähe ab und zogen los.
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wir die Sauerland-Card hatten, kostete uns der Eintritt an diesem Tag auch nicht einen einzigen Cent. Freundlich begrüßt, wurden wir von einem Mitarbeiter des Museums, der uns den Rundgang und den geschichtlichen Weg des Museums schilderte. Ein Museum, welches von einigen wenige Enthusiasten 1974 gegründet wurde, in dem sie begannen im Keller der Volksschule, geschichtliches zu sammeln, zu bewahren und zu zeigen. Erhalten wird dieses Museum überwiegend durch die Eintritte und Spenden. Jetzt hat das Museum eine Fläche von insgesamt 2500 qm mit den verschiedensten Themengebieten und wir, wir machten uns neugierig auf den Weg, diese zu erkunden.
Ein wichtiges Themengebiet, ist die Geschichte des Schieferbergbaus im Sauerland. Der Abbau und die Bearbeitung des Schiefers, werden hier anschaulich erläutert. Interessant finde ich persönlich den nachgebauten Schieferstollen, der den Eindruck „unter Tage“ vermittelte. Noch heute ist Schiefer im Sauerland, das typische Bedachungsmaterial. Und hier kann man sehen, wie es früher von Hand geschlagen, so nach und nach technisierter ablief. Werkzeuge von Einst, bis in die neueste Zeit, werden hier ausgestellt.
Ein paar Schritte weiter, kommt man in eine Ausstellung, die die geologische Entstehungsgeschichte des Sauerlandes, anhand einer interessanten Mineralien- und Steinsammlung erläutert wird. Alles ist einzeln beschrieben und die Ausstellungsstücke sind sehr anschaulich.
Die Themenwelt Volks- und Heimatkunde, zeigt in vier Räumen, das Leben der Menschen, Tiere und Pflanzen im Sauerland. Sehr schöne und eindrucksvolle Präparate, von den im Sauerland vorkommenden Tieren, sind hier ausgestellt. Ob nun die Bewohner des Waldes, die auch gejagt wurden oder die Singvögel, so sind hier auch historische Jagdwaffen zu sehen. Eine den Wald nachempfundene Wand, mit Vogelpräparaten, entführte uns mit herrlichem Vogelgezwitscher.
Die Abteilung, in der die Volkskunde angelegt ist, zeigt Bilder vom Leben und Arbeiten in der Vergangenheit im Sauerland. Gebrauchtgegenstände, wie zum Beispiel, Waffeleisen, Möbel, Küchen- und Haushaltsgeräte oder aber auch Handwerksgeräte, aus der zeit der Sauerländer Groß- und Urgroßeltern.
Das Wirtschaftsleben im Sauerland, ist dann ein weiteres Themengebiet. Interessant gingen wir durch die funktionierende Druckwerkstatt, bestaunten die Textil- und Flachsabteilung, sowie die alte Buchbinderei. Aber nicht nur das, sondern viele andere Bereiche der Handwerkskunst von früher, wurden von uns neugierig angesehen. Der sogenannte Kiepenkerl, der früher besonders im Sauerland, seine Waren über Land ziehend, in der ganzen Welt verkaufte.
Ein großes und ebenfalls sehr interessantes Themengebiet, nimmt der Glaube und Aberglaube im Sauerland ein. Die Frömmigkeit und auch das Ausmaß der Hexenprozesse, werden thematisiert dargestellt. Folterwerkzeuge und beim Betreten des Raumes, die Audiosequenzen, die uns erst schon etwas unheimlich vorkam. Über die Hexenverfolgung und die Ketzerei, über alles gibt es hier unglaublich viele Informationen.
Auch werden hier in einer Südwestfälischen Galerie, die hier angegliedert ist, Gemälde von Künstlern gezeigt. Auch gibt es hier in zwei weiteren Räumen, Wechselausstellungen. Da uns mehr die Geschichte des Sauerlandes, in den restlichen Räumen des Museums interessierte, spare ich mir Einzelheiten zu den Gemälden und Kunstwerken.
Ich kann hier gar nicht alles aufzählen. Zu lang wäre dieser Beitrag. Man muss einfach einmal hin, wenn man in der Nähe ist, sollte jedoch genügend Zeit mitbringen, denn wir waren fast drei Stunden hier. Und ich glaube, wir haben noch immer nicht alles gesehen.
Ich habe einige Bilder mitgebracht und sie für euch ins Album gelegt. Sie zeigen jedoch nur einen Bruchteil von dem, was man hier zu sehen bekommt. Das Museum ist größtenteils barrierefrei und hat einen behindertengerechten Eingang und ist mit einem Aufzug im Museum ausgestattet.[verkleinern]