Während wir einen Tagesausflug nach Warnemünde machten, gingen wir durch die Altstadt und kamen mehr oder weniger durch Zufall, in die Alexanandrinenstraße. Diese liegt parallel zum alten Strom und hier fiel mir dann dieser wunderschöne und außergewöhnliche Brunnen auf dem Granitsockel, ins Auge. Der Umgangsbrunnen, auf Plattdeutsch heißt er "Warnminner Ümgang", und auf Hochdeutsch, Warnemünder Umgang.
Der Warnemünder Bildhauer Wolfgang Friedrich, hat diesen Brunnen wirklich liebevoll und... weiterlesen detailreich gestaltet und er ist wahrlich ein wunderbares Kunstwerk. Er wurde 2004, während der Warnemünder Woche eingeweiht. Wir blieben hier eine ganze Weile stehen und besonders ich, stand mit der Kamera fasziniert davor und habe Fotos gemacht. Wie filigran die einzelnen Figuren aus Bronze doch sind und sie tragen alle, festliche Kleidung. Und das ist nicht alles, denn der Brunnen mit seinen 19 Figuren, erzählt eine interessante Geschichte.
Sie stellen den historischen Warnemünder Umgang, eine ganz bedeutende Ortstradition dar. Die Bronzefiguren zeigen Menschen, die festlich gekleidet durch die Straßen von Warnemünde ziehen. Der Umzug ist fest mit der gesellschaftspolitischen Geschichte von Warnemünde verbunden. Denn der Warnemünder Umgang fand nach einer Versammlung statt, die einen Vertreter des Fischerdorfs Warnemünde, gegenüber der Stadt Rostock bestimmte.
Auch heute wird die Tradition des Warnemünder Umgangs noch gepflegt. Jährlich, am ersten Juliwichenende, finden hier turbulente Umzüge mit Volksfest-Charakter statt und nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische begleiten den Umzug. Dann sieht es so aus, als seinen die Figuren des Brunnens lebendig, denn zahlreiche historische Persönlichkeiten, Künstler, Vereine und Gewerbetreibende nehmen teil.
Am und um den Leuchtturm versammeln sich alle Mitwirkenden: der "Ehrbare Rat", Lotsen und Fischer, Müller und Bäcker, Fleischer, Händler, Wirte, Handwerker, Badearzt, Leuchtturmmänner und Lebensretter, Vereine, Musikkapellen und Fanfarenzüge. Von hier aus geht es dann, mit viel Tamtam, mit vielen Leuten in historischer Kleidung, auf in die Alexandrinenstraße.
Eine, wie ich finde interessante Geschichte. Nur zu gerne, würde ich diesen „Warnminner Ümgang“, selbst einmal miterleben. Da hilft dann wohl nur eins. Ich muss den ersten Samstag im Juli, nach Warnemünde fahren. Leider führte der Brunnen, zur Zeit unseres Besuches kein Wasser und so konnte ich nur Fotos vom "trockenen" Brunnen mitbringen.
Hier in der Alexandrinenstraße, befindet sich auch das sehr sehenswerte Warnemünder Heimatmuseum, welches ich auch besucht und über das ich ebenfalls berichtet habe.[verkleinern]