Die Stadt Rastatt hat ein Schloß.
Das war mir bekannt, so weit wohne ich ja nicht entfernt.
Irgendwie konnte ich mir dabei nichts Besonderes vorstellen.
Karlsruhe und Stuttgart, oder auch Manheim, ja, diese Schlösser waren mir geläufig, aber Rastatt, eine kleine Stadt ,20 km von Karlsruhe entfernt, na ja man konnte es sich ja mal anschauen.
Ich hatte mich schon gewundert, warum sich diese Stadt Barockstadt nennt, mein erster Eindruck beim Erreichen des Stadtrandes war nicht so besonders, alte... weiterlesen Häuser, viele Baustellen, aber dann, beim Erreichen der Stadtmitte (diese ist ja wirklich nicht groß), tauchte dieses Schloß vor meinen Augen auf, und ich war total geblendet.
Eine große, prachtvolle Anlage,ein Mittel und 2 Seitenflügel, mit zahlreichen Statuen geschmückt, und alles terracottafarben gestrichen.
Nur auf dem Dach des Hauptgebäudes die gewaltige Figur eines goldenen Gottes Zeus .
Ein Schloß wie man es sich im Märchen vorstellt.
Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden ließ es um 1700 für sich und seine Frau, Prinzessin Sybilla Auguste von Sachsen-Lauenburg nach dem Vorbild von Versailles erbauen.
Leider verstarb er nicht lange danach, aber Sybilla, zur Markgräfin geworden, ließ noch viele Jahre an ihrem Schloß arbeiten, bis es unter dem Einfluß italienischer Künstler zu dem wurde, was es heute darstellt.
Und nahezu unzerstört vom Krieg sieht es noch genau so aus.
Über den neuen Anstrich mag man geteilter Meinung sein.
Er passt, ist aber für ein Schloß auch gewöhnungsbedürftig.
Es wäre zuviel, die Geschichte des Schlosses hier auszubreiten, unter der oben genannten Homepage ist sie ,interessant geschrieben ,nachzulesen.
Was mich außerdem beeindruckt hat, diese ganze Anlage, mit großem, ebenfalls Versailles nachempfundenen Schloßpark, liegt mitten im kleinen Zentrum der Stadt.
Direkt drum herum sind Wohnhäuser, Geschäfte, Lokale, man kann alles hübsch zu Fuß in wenigen Minuten erreichen.
Ich hatte nur wenig Zeit eingeplant, denn wer rechnet schon damit hier ein Prachtschloss zu finden, ich muß unbedingt bald nochmal hin, um alles zu erkunden.
Da hat man so ein Juwel in seiner Heimat, und wusste nichts davon, bin froh es gefunden zu haben.[verkleinern]