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Gahlenz ist ein kleines Örtchen am Rande des Erzgebirges, etwa 30 Kilometer südöstlich von Chemnitz.
Will man es touristisch verorten, so sind in der Nähe die Augustusburg und der Miniaturenpark Klein-Erzgebirge Oederan zu finden.
Holz spielte hier in der Umgebung schon immer eine große Rolle, es gab schließlich in den Wäldern, die sich im nahen Erzgebirge auch heute noch breit machen, genug davon.
Und wer da jetzt vielleicht anmerkt, um Gahlenz herum seien nur Felder und keine Wälder -... weiterlesen tja, das war einmal anders.
Das Holz , welches hier früher als Wald stand, ist inzwischen längst alles "verschnitzt" ;-)
Vor allem als Bau- und Feuerholz verwendet fand der natürliche Werkstoff außerdem den Weg in die Haushalte der Einwohner. Küchenwerkzeug, Waschbottiche, Möbel und nicht zuletzt Spielzeug wurden von begabten Schnitzern und Handwerkern hergestellt.
1906 wurde neben einer bestehenden Sägemühle ein neues Firmengebäude für die Herstellung verschiedenster Produkte aus Holz errichtet. 1928 übernahm ein Paul Sternkopf den Betrieb, er verlegte das Hauptgeschäft auf das Kunsthandwerk. Zahlreiche Ideen flossen in die Herstellung von kunstgewerblichen Artikeln.
Nach 1945 konnte zunächst privat weitergearbeitet werden, bis 1972 Enteignung und Verstaatlichung des Betriebes erfolgten, der fortan den Namen VEB Holzwaren Gahlenz trug und dem Kombinat Erzgebirgische Holzkunst angegliedert war.
1993 wurde die Firma von den heutigen Geschäftsführern Jochen Schumann und Gundolf Berger, als langjährige Angestellte im Betrieb tätig und mit den Gegebenheiten bestens vertraut, erworben .
Der Name Sternkopf war damit zunächst verschwunden, sollte aber später zurückkehren. Dazu weiter unten mehr.
Kaum noch zählbar ist inzwischen, was da an Räuchermännchen, Nussknackern, Schwibbögen, Pyramiden und Figuren aller Art im Angebot ist, denn die heutige GmbH hat die Wirren von Kriegszeit, Sozialismus und der heutigen Gesellschaftsordnung inklusive der Billig-Plagiatoren aus Fernost gut überstanden. Figuren werden für alle Gelegenheiten hergestellt, egal ob man das Frühjahr begrüßen, Ostern oder Weihnachten feiern, oder einfach nur schönes in seiner Stube aufstellen möchte.
Spezialisiert hat man sich hier außerdem auf die Herstellung von Großfiguren und Pyramiden für den Außenbereich.
dabei arbeitet man wirklich groß, denn z.B. die Pyramide auf dem Dresdner Striezelmarkt ist mit einer Höhe von 14,62 Metern nicht nur ein absoluter Hingucker, sondern damit auch im Guinness-Buch der Rekorde vertreten.
Nicht ganz so groß, aber auffällig genug , um unübersehbar zu bleiben sind Bergmann, Räuchermann und Nussknacker vor dem Produktionsgebäude in Gahlenz.
Besonders angetan haben es uns die sogenannten Sternkopf-Engel.
Hier lebt der Name des Firmengründers weiter, denn seine Töchter Ariane-Vivien und Sylva-Michèle Sternkopf haben in einer eigenen kleinen Firma moderne Figuren entworfen, die sich sehr wohltuend vom typisch erzgebirgischem Stil abheben. Hergestellt werden die Figuren nach den Plänen der Sternkopf-Schwestern nun ebenfalls in Gahlenz.
Schauen und kaufen kann man direkt am Produktionsort in Gahlenz, außerdem werden alljährlich Verkaufsstände auf den Weihnachtsmärkten in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Erfurt und Annaberg-Buchholz betrieben.
In wenigen Wochen eröffnen die Weihnachtsmärkte, wir freuen uns schon auf die schönen Figuren am Stand der Gahlenzer Holzkunst und werden bestimmt einen neuen Engel für unsere kleine, private "Heimausstellung" finden. Und natürlich kaufen.
Sollte man noch etwas zu den Preisen sagen ?
Ist ja immer Ermessenssache, ob der Kunde etwas teuer oder günstig findet.
Billig ist es nicht, was hier angeboten wird. Vor allem die Sternkopf-Figuren nicht. Aber sie sind eben auch nicht billig (hergestellt), sondern äußerst hochwertig und man wird lange Freude daran haben.
Am besten, jede/r Interessierte macht sich selbst ein Bild und entscheidet dann, was ihr/ihm erzgebirgische Holzkunst wert ist.[verkleinern]
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