Beim ersten mal, als wir Nürnberg vor mehreren Jahren besucht haben, stand bereits fest, dass wir (falls die Zeit reichen sollte) mindestens einmal die „Unterseite“ der Stadt uns angucken wollen. Leider was zu dem Zeitpunkt ein Hindernis darstellte, dass der sog. „Kunstbunker“ – im Gegensatz zu heute, nur an einem bestimmten Wochentag geöffnet gewesen ist. So haben wir es auf einen weiteren Besuch verschoben. Das haben wir auch am ersten Tag unseres Aufenthalts bereits realisiert. Es steht... weiterlesen zwar, dass die Führung um 14:40 stattfindet, doch Montags… gibt es eine Ausnahme! Auf der eisernen Eingangstür stand, dass man die Karten bei wenige Schritte davon entferntem Dürermuseum zuerst geholt werden müssen. Tja, wie soll das geschehen, wenn es der RUHETAG dort ist! So steuerten wir den „Reiseführer“ an um nach weiteren Möglichkeiten zu fragen. Wir sind nicht die einzigen, die das benötigt haben. Hier kommt der erste Einwand: der Mann hat sehr gereizt darauf reagiert. Da hieß es, dass wir eh zu spät da wären und eigentlich hat die Führung längst begonnen… Uns kam diese Aussage nicht nachvollziehbar, denn es sind noch ein wenig später weitere Interessierte dazu und vor allem die Tür blieb bis dahin geöffnet. OK, als es hieß, dass wir und die anderen hinterher bezahlen können, wurde das zur Kenntnis genommen. Wir waren gespannt, was uns hier erwarten würde.
Wenn man sich die unterschiedlichen Gänge unter der Stadt anschaut, wird einem bewusst, wie weitläufig sie sind! Wie ich schon an mehren Stellen berichtet habe, ist nur ein kleiner Teil davon begehbar. Da wir unsere Erfahrungen diesbezüglich besitzen, können wir übereinstimmend feststellen, dass es im Vergleich zu den anderen etliche „Schwächen“ besitzt. Aus mehreren Gründen hat es uns nicht so gut gefallen, doch dazu etwas später.
Eins muss vorweg erwähnt werden: falls man selbst diesen ungewöhnlichen Bunker auf „eigene Faust“ anschauen wollte, ist das überhaupt nicht möglich! Nur in Verbindung mit einem Führer ist das gestattet! So wie ich mitbekommen habe, sollen sich innerhalb einer Woche mehrere Wechseln. Vielleicht, wenn jemand anderes zugegen wäre, hätte es besseren Eindruck auf uns gemacht… Das ist aber lediglich eine Spekulation, die erst zu beweisen wäre.
7 € für eine ca. 45 Min. lange Führung scheinen erstmals angemessen. Bei genauer Betrachtung aber, wenn die jeweiligen Erläuterungen einem wie „abgespult“ vorkommen“, ist die erste Abwertung die Folge! Im Vergleich zu den bisher vorgestellten Rundgängen kommt man Anfangs barrierefrei rein. Dadurch aber, dass innerhalb dieses Bunkers zusätzliche Türen eingesetzt worden sind, kann man nicht davon durchgehend als solcher betrachtet werden. Laut eigenen Angaben soll der untere Teil des Metallrahmens ca. 80 Cm über dem Bodenniveau liegen! Bei mir ging es einigermaßen aber es gab Teilnehmer, die nur mit Hilfe das bewerkstelligen konnte.
Das mit deren Anzahl wird in den nächsten Monaten kaum in der Form vorkommen: jetzt aufgrund der Auflagen dürfen nur max. 8 Menschen gleichzeitig dort unterwegs sein! Wenn ich mich recht entsinne, war die Gruppe, die zusammengekommen ist, mindestens doppelt so groß gewesen sein. Das an sich wäre kein Grund für eine Beanstandung. Leider durch die sehr leise Sprechweise des Führers ging einiges in den z.T. weitläufigen Räumen unter. Anscheinend war ich nicht die einzige, die Probleme damit hatte. Durch die gemurmelten Kommentare wie „Was hat er gesagt?“ oder „Hast du ihn verstanden?“ bzw. vergleichbare, scheinen mir diese das gleiche zu empfinden, wie wir. Bekanntlich steht und fällt vieles mit einer Person, die es einem nahebringen soll! Im Nachhinein war ich schon überrascht, wie unterschiedlich es gehandhabt wird. Das beschriebene Angebot wird von Nürnberger Felsengänge e.V. angeboten, von dem ich einst so begeistert gewesen war…
Die Bezeichnung „Kunstbunker“ geht auf die Nazizeit zurück: wie ich an mehren Stellen bereits berichtet habe, in Nürnberg gibt es viele Kunstschätze, die schon lange davor als schützenswert erschienen sind. Jene, die man gut einlagern konnte, wurden abgebaut und hierhin eingelagert. Dafür gab es sogar eigene Pläne, wo und wie diese untergebracht sein müssen. Anhand von mehreren Tafel wird verdeutlicht, was mit jenen geschehen ist, für die das gar nicht möglich war. So erfährt man unter anderen, dass einige Teile aufwändig eingemauert oder anderweitig zugedeckt wurden.
Während des Kriegs, das erfährt man dort ebenfalls, dass hier „Beutekunst“ gleichwohl untergebracht wurde. Es ist ein Werk des Anfangs erwähnten Künstlers Albrecht Dürer gewesen: die berühmte Auftragsarbeit, das er für die Marienkirche in Krakau gewesen. Wenn es nach dem Willen der damaligen Machthaber ginge (aber nicht nur) sollten die Altarfiguren noch heute in der früheren freien Reichsstadt verbleiben. Zum Glück ist es nicht dazu gekommen… Die (nicht zitierfähigen) Ausführungen wirkten auf uns wenig professionell auf uns. Das ist auch der Hauptkritikpunkt und der Grund, warum ich mich mit einer fairen Gesamtbewertung schwer tue! Nach Rücksprache mit meinem Partner finden wir dennoch, dass es noch OK gewesen ist. Falls man sich über den genauen historischen Kontext informieren möchte, kann ich die hier verlinkte HP bestens empfehlen. Für eine solche für die besagte Führung kann ich mich aus den aufgezählten Gründen nicht durchringen. Am besten selbst testen![verkleinern]