An diesen schönen Ort reisten wir auf Empfehlung. Und es hat sich gelohnt.
Der Kuhberg gehört zur Stadt Netzschkau und ist eine Erhebung von 511 Metern üNN. Gelegen im sächsischen Teil des Vogtlandes unweit der Landesgrenze zu Thüringen. Das ist nicht ganz unwichtig, denn gelegentlich haben sich schon Reise- und Wanderfreunde auf den falschen Kuhberg "verirrt". Der gleichnamige Berg bei Schönheide im Erzgebirge ist nur runde 25 Kilometer entfernt. Und auf beiden Bergen gibt es jeweils... weiterlesen Aussichtsturm und Gaststätte.
Generell ist der Kuhberg am Stadtrand Netzschkau für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Etwa 800 Meter vor der Bergkuppe ist dies im Ortsteil Brockau an einem großen (kostenlosen) Parkplatz dokumentiert. Erstens mittels Vollsperrscheibe, für jeden Fahrzeugführer mit vorauszusetzenden Kenntnissen der Straßenverkehrsordnung unübersehbar. Zweitens durch eine umfangreiche Hinweistafel gleich neben der gut ausgebauten Auffahrt.
Dort wird es dann etwas diffizil, denn es werden Ausnahmen für Fahrzeuge dokumentiert.
Fahrräder dürfen immer , Autos auch, wenn es sich um Rettungsfahrzeuge von Polizei, Feuerwehr oder medizinische Hilfe handelt. Außerdem Personalfahrzeuge. Und dann noch - und hier wird es Gummi - Fahrzeuge, welche gehbehinderte Personen auf den Berg bringen wollen.
Wir waren vier Personen, einigermaßen gut zu Fuß und ließen daher nach Abwägung möglicher zu erwartender Strafen in Form von Bußgeldern das Auto unten stehen.
Nach angenehmen Fußweg durch bewaldetes Gebiet, etwa 60 Höhenmeter überwindet man bis oben, kamen wir am Gasthaus an. Und siehe da, entweder es war sehr viel Personal anwesend, oder unter den Gästen befanden sich zahlreiche "Fußlahme", denn der Parkplatz hier oben war vollständig gefüllt.
Bestraft schien deswegen niemand zu werden. Eine spätere Nachfrage beim Gastwirt ergab, dass sich die meisten hier mit dem Auto hochwagen und dies von ihm nicht kontrolliert werde.
Das Wetter war sehr angenehm und so konnten wir auf der gemütlichen Terrasse Platz nehmen.
Direkt im Blick dabei eine monumentale Modelleisenbahnanlage, die sich am Fuße des ebenfalls auf dem Gipfel befindlichen Bismarckturms entlangschlängelt. Zu beiden Bauwerken wird es separate Bewertungen geben.
Die Bedienung brauchte nicht lange, um uns die Speisekarten zu bringen und gleichzeitig Getränkewünsche abzufragen. Ebenso schnell wurden die Getränke serviert , Aperol Sprizz für die Damen und heimisches Wernesgrüner Pils für die Herren .
Mit dem Essen dauerte es ebenfalls nicht lange und so waren wir bald bestens versorgt.
Vogtländische Spezialitäten wie Rindsroulade und Rehbraten mit Klößen sowie Forelle und Zander mundeten hervorragend.
Nachdem Mittagessen zahlten wir zunächst die aufgelaufene Zeche, um dann den Bismarckturm zu besteigen, die Eisenbahnen fahren zu lassen ( jeweils 1 € in den Automat und los fährt bzw. hoch geht es ) sowie noch ein wenig um den Berg zu wandern.
Danach nochmals Einkehr. Nun ließen wir uns mit Kaffee, Kuchen und Eisspezialitäten verwöhnen.
Auch hier keinerlei Grund, etwas auszusetzen.
Insgesamt verbrachten wir auf dem Kuhberg fast vier Stunden und uns wurde keine Sekunde langweilig.
Sehr zu empfehlendes Ausflugsziel. Übrigens nicht nur auf der Terrasse schön, auch drinnen ist es sehr gemütlich. Davon konnten wir uns bei einem Rundgang durch die Gasträume überzeugen.
Anmerkung zu den Öffnungszeiten. Im Sommerhalbjahr ist ohne Ruhetag durchgehend geöffnet. Im Winterhalbjahr Montag und Dienstag geschlossen. Bei sehr schlechtem Wetter empfiehlt es sich vorher nachzufragen. Denn wenn die Bergstraße zugeschneit ist, bleibt auch die Kuhbergbaude geschlossen.[verkleinern]