Auf der Suche nach Gesellschaft für meinen Kater habe ich mich letztes Jahr im Herbst auf den Weg zum Tierheim in München gemacht.
Nachdem im Katzenbereich kein passendes Tier für's Katerchen dabei war, verwies man mich an die Katzen-Krankenstation, wo noch eine Katze auf ein neues zu Hause wartete, die Katzenschnupfen hatte, der zwar auskuriert war, die aber da bleiben musste, weil im normalen Katzenbereich kein Platz mehr war.
Und tatsächlich: Die verschmuste schwarze Katze schien auf... weiterlesen
Anhieb perfekt zu uns zu passen! Nach kurzer Bedenkzeit kam ich wieder und fragte die Katze, ob sie mit zu uns wolle. Daraufhin sprang sie mir kurzerhand auf den Schoß und die Sache war irgendwie klar. ;-)
Besonders zu loben ist die Betreuerin der Krankenstation (ich weiß leider ihren Namen nicht mehr), die sich offensichtlich sehr liebevoll, um die ihr anvertrauten Tiere kümmerte. Die Katze hatte kurz zuvor Junge bekommen und war kastriert worden. Die Betreuerin packte mir noch ein paar Sachen zusammen: Lieblingsfutter der Katze, sowie Medikamente. Zudem gab sie mir ihre Telefonnummer mit dem Hinweis, bei Fragen können ich mich jederzeit gerne melden.
Nachdem die rechtlichen Sachen geklärt waren (Schutzgebühr, Abgabevertrag) war ich also stolze "Besitzerin" des Tieres.
Soweit so gut. Warum das Tierheim dennoch nicht die volle Sternanzahl von mir bekommt, ist in folgender Geschichte begründet:
Laut Abgabevertrag verpflichtet man sich dazu, dem Tierheim die Möglichkeit einer Nachkontrolle zu geben. Prinzipiell bin ich ein totaler Befürworter dieser Kontrollen, weil diese zum Wohl des Tieres sind. Man kann hierfür zwar keine Termine machen (was ja auch irgendwie Sinn macht ;-)), aber man kann Zeitrahmen angeben, in denen es passt.
Wochenlang passierte erst mal nichts und als ich schon gar nicht mehr daran gedacht habe, klingelte es an meiner Wohnungstür. Der Zeitpunkt war ein Samstag vormittag (nur nebenbei bemerkt: der lag nicht wirklich in meinem Zeitrahmen ;-)). Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich nutze den Samstag, um auszuschlafen und bin nicht wirklich begeistert, wenn man mich weckt. Noch weniger begeistert bin ich, wenn man einfach nicht aufhört zu klingeln, irgendwie ins Treppenhaus gelangt und dann vor meiner Wohnungstür brüllt, dass man vom Tierheim München wäre und man der Meinung ist, ich wäre sehr wohl da. Es nützte also nichts: Bei soviel Hartnäckigkeit, blieb mir nichts anderes übrig, als der Dame die Tür zu öffnen. Nachdem ich mich und die Dame, die sich dann doch noch als sehr nett herausstellte, mit Kaffee versorgt hatte, kontrollierte sie also und kam zu dem Schluss, dass alles in Ordnung ist und die Katze es gut getroffen hat. :-)
Anscheinend gefiel es ihr allerdings zu gut, denn kurze Zeit nachdem sie meine Wohnung verlassen hatte, klingelte es erneut und ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie ich in ihrem Auto saß ... auf dem Weg zu einem Zwergkaninchen, das es anscheinend nicht ganz so gut getroffen hatte und von seinem Besitzer weg sollte. Man muss dazu sagen, dass ich neben den beiden Katzen selber einen Zwerglöwenkopf habe. Relativ schnell stand ich mit extrem niedlichen Kaninchen auf dem Arm vor der Entscheidung, ob dieses ein neues zu Hause bei mir bekommen sollte oder ins Tierheim zurückkommen sollte.
Ja ... was sagt man da wohl?
Und schwups war ich auch schon wieder auf dem Weg nach Hause und holte einen alten Käfig für den neuen Mitbewohner aus dem Keller.
Leider hat die Vergesellschaftung der beiden Kaninchen nicht geklappt, so dass ich dem kleinen Kerl ein neues zu Hause suchen musste. :-( Und das hat er auch bei einer Freundin von mir gefunden! Genau richtig, wie sich im Nachhinein herausgestellt hat ... Zu dem Zeitpunkt waren so viele Kaninchen im Tierheim, dass es wahrscheinlich ewig gedauert hätte, bis er wo anders untergekommen wäre.
Was mich und meine Freundin allerdings stutzig gemacht hat, ist dass wir ewig nichts vom Tierheim gehört haben. Dann kam ein kommentarloser Brief an mich, der nur ein Selbstauskunftsformular enthielt ...
Nachdem nicht mal ein Anschreiben dabei war, wusste ich nicht recht, was ich damit tun sollte und tat erst mal nichts. Einige Zeit später kam dann noch mal ein Brief mit Anschreiben, den ich an meine Freundin weitergab. Diese setzte sich mit dem Tierheim in Verbindung, die gar nicht so recht wussten, um was für ein Tier es sich handelt und zudem falsche Informationen hatten.
Ich hoffe, dass dies die Ausnahme ist und es an dem doch recht unformellen Vorgehen lag. Man kann denken, was man will ... es war schon irgendwie eine lustige Überrumplungsgeschichte und letztendlich ist es tatsächlich dem Tier zu Gute gekommen. ;-)[verkleinern]