Das gibt es bestimmt auch nicht oft, eine Kirche, die architektonisch einem Schloss angepasst wurde. Hier in Moritzburg passte es, denn die Anfänge des märchenhaften Aschenbrödel-Schloss in Moritzburg gehen auf Mitte des 16. Jahrhunderts zurück, Anfang des 18. hatte August der Starke die „Schlossidee“.
Die 47 Meter hohe evangelische Kirche zu Moritzburg wurde aber erst Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet, Kirchweihe erfolgte am 7. November 1904. Entworfen hat sie der Dresdner Architekt... weiterlesen Richard Schleinitz (1861–1916).
Besonders finde ich ihre neuobarocke Form, sie passt ideal zu dem in Sichtweite (1 km nördlich)stehenden sächsischen barocken Märchenschloss.
Beim Betreten empfängt sie die Besucher mit den Bibelworten:
„Seid fest im Glauben“,
„Wandelt in der Liebe“ und
„Seid fröhlich in Hoffnung“
über den 3 Eingangsportalen.
Eine weitere Besonderheit der Kirche ist, dass der Chor im Gegensatz zum üblichen Standort zeigt nach Westen
Das Altarbild der Kirche „Verklärung Christi“ ist wesentlich älter als die Kirche selbst. Es wurde 1669 von Stefano Cattaneo für den Wettiner Kurfürsten Johann Georg II. von Sachsen gemalt.
Die Kanzel "hängt" links des Altars an der Wand, ich finde sie schlicht unter der großen Doppelkuppel, an deren 4 Stützen Stuckdarstellungen der vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas (auf dem 2. Bild gut zu sehen) und Johannes. Rechter Hand steht das Taufbecken.
Die Orgel wurde im Weihejahr von der ursprünglich aus Cämmerswalde stammende Dresdner Orgelbauanstalt Gebrüder Jehmlich gebaut. Sie wurde 1808 gegründet und ist damit die älteste Orgelbaufirma der Welt, die von der Hand einer Familie geführt wurde.
Die Kirche wurde innerhalb von 18 Jahren saniert und restauriert. Die Bauzeit der Kirche begann am Freitag, 26. September 1902 mit der Grundsteinlegung und endete mit der bereits genannten Kirchenweihe am 1. Montag im November 1904.
Unmittelbar rechts neben der Kirche steht das Pfarrhaus.
Auf dem heute von Bäumen gesäumten Weg zur Kirche kommt man direkt an einer Gedenktafel für die Gefallenen des ersten Weltkrieges der Gemeinde Eisenberg-Moritzburg. Sie erinnert mich optisch an den Eingang zu einer Heldenhalle (letztes Bild).
Im Januar des Jahres 2021 nach Christi Geburt schlossen sich
- die Radebeuler Friedenskirche,
- die Radebeuler Lutherkirche,
- die Reichenberger Kirche und
- die Moritzburger Kirche
zu dem Kirchspiel „Evangelisch-Lutherisches Kirchspiel in der Lößnitz“ zusammen.
Hinter der Kirche befindet sich der Friedhof, den ich aber nicht besucht habe.
Aufgrund der seit Dienstag, 18. Juni 2024 abgeschalteten Kommentarfunktion hab ich da mal etwas vorbereitet, den Link zum Forenbeitrag mit Meinungsäußerungsfunktion zur Kirchenbewertung
https://www.golocal.de/forum/bewertung-zur-ev-luth-kirche-pfarramt-friedhofsverwaltung-moritzburg-1yJ.[verkleinern]