- bestätigt durch Community
- Ausgezeichnete Bewertung
Marburg, die Stadt mit den gefühlten 1.000 Stufen, die erst erklommen werden müssen, um das Panorama vom Schlossberg zu genießen. Nicht jeder war in seiner Geschichte damit zufrieden, denn schon Jakob Grimm (1785-1863) schrieb an seinen Freund:
"Die Lage Marburgs und umliegende Gegend ist gewiss sehr schön. Besonders wenn man in der Nähe des Schlosses steht und da hinuntersieht, die Stadt selbst aber sehr hässlich. Ich glaube, es sind mehr Treppen auf den Straßen als in den Häusern. In ein... weiterlesen Haus geht man gar zum Dache hinein." (Briefe der Brüder Grimm an Paul Wigand (* 10. August 1786 in Kassel - Januar 1866 in Wetzlar)... Wir sind da aber einer anderen Meinung, auch wenn diese Worte zum Teil auf den Stufen verewigt sind!
Die Universitätsstadt an der Lahn blickt auf eine Jahrhundertelange Geschichte zurück, in der Grafen und später Herzöge von Hessen und Thüringen die Geschicke dieses Ortes, zum Teil nachhaltig, geprägt haben. Unter ihnen ist sicherlich die Heilige Elisabeth (über die werde ich an einer anderen Stelle genau Berichten), eine ungarische Prinzessin, die hier auf der Burg aufgezogen wurde, sicherlich die bekannteste unter ihnen.
Auch, wenn die frühesten Spuren, die bei Ausgrabungen in die Vorgeschichtliche Zeit zurückweisen, so ging es im 9. bzw. 11. Jahrhundert, je nach Quelle, mit dem Bau der Burg, richtig los. Sie ist bis heute das markante Wahrzeichen der Stadt, sowie der bekannten Gräfin Elisabeth geweihte Kirche - über beide komme ich an passender Stelle zu sprechen.
Ein Hinweis ist aber gestattet: von dem von ihr gestiftetem Spital ist nur eine, leicht zu übersehende, Ruine übrig geblieben, die aus wenigen Mauerresten besteht! Zwischen den Punkten erstreckt sich die Altstadt: mit vielen engen Verwinkelte Gässchen. Ihn jeder von ihnen kleine, zum Teil verwunschen aussehende Häuschen, nicht selten, als Fachwerk errichtet wurden. Wenn man sie sich anschaut stellt man fest, dass sie hübsch anzusehen sind.
Unter ihnen, doch bei unserem einmaligem Besuch, schon hinter Buden versteckt, das aus der Renaissance stammende Rathaus. Folgt man dem Weg weiter gelangt man zum Fluss. Kurz davor die “alte Universität”. Was wenigen bekannt sein dürfte ist die Tatsache, dass hier die erste und somit älteste “Studenten-WG” Deutschlands bereits am 11. März 1529 dafür in einem Rundschreiben “geworben” wurde! Dieses an die Untertanen verschickt und sollte Vorgelesen werden, Die Order stammte vom Philipp dem Großmütigen, der besagte, dass von jeder Familie ein Knabe zur Ausbildung nach Marburg geschickt werden sollte (auf Kosten des Herrschers) um in die neue Religion (Protestantisch - als 2. Land nach Franken) in 7 Jahren unterrichtet werden soll! Bloß damals hieß es “Hessische Stipendiatenanstalt”! (s. ggf. Dort)
Das Stadtareal gliedert sich, bis heute in 2 Teile: die Ober- und die Unterstadt, dazwischen liegt die einzige katholische Gemeinde, innerhalb der Altstadt, doch auch über sie habe ich bereits geschrieben. Sie trägt die Bezeichnung “Kugelkirche” -jedoch nicht offiziell, wike man es sich denken kann :-). Wen ich neugierig gemacht habe, findet es hier: https://www.golocal.de/marburg/katholische-kirche/kath-pfarramt-st-johannes-A3fs/
Dadurch, dass die Stadt auf so eine lange Geschichte Blicken kann, haben viele, später berühmte Persönlichkeiten, studiert! Zu nennen wären unter anderem: Jacob und Wilhelm Grimm, die hier im Fach Jura promoviert haben. Der berühmte Komponist Heinrich Schütz, sowie Michail Wassiljewitsch Lomonossow (1711 - 1765) - ein russischer Diechter, Ernst Ferdinand Sauerbruch (1875 - 1951) und der Freund dfer erstgenannten Friedrich Carl von Savigny (1779 - 1861) lassen sich nachweisen. Die Liste kann man um etliche Erweitern, doch ich belasse es dabei...
Hier in Marburg sind geboren Hannah Arendt (1906 - 1975), Emil von Behring (1854 - 1917), Karl Ferdinand Braun (1850 - 1918), sowie neueren Datums Margot Käßmann und Lena Gerke.
Marburg ist wirklich eine vielseitige Stadt, die Aufgrund ihrer Vergangenheit sagen kann / soll, wer wirklich “blauen Blutes” ist und wer nicht (durch zwielichtige Adoptionen durch “Möchtegern-Adelige), auch wenn für die Mehrheit es heute keine Rolle mehr spielt! Das deutsche Adelsarchiv hat jedenfalls seine Daseinsberechtigung, als eine geschätzte Institution!
Eine Anmerkung zur Post: bloß keine fiesen Vorstellungen, die über das Unternehmen grassieren! Es ist fast eine “Geheimpolizei” am Werk, denn all die Briefe, die jede Maschine wegen der Schrift, zerfledderten Kuverts, oder einfach, weil die Adr. Sich als falsch bzw. Unzureichend ausstellt, kommen nach Marburg. Die Adressenermittlung ist für solche Fälle zuständig. Ca. 15.000 Sendungen sind es pro Tag. Liest hier etwas dazu: http://www.fr-online.de/home/briefermittlung-in-marburg-detektive-von-der-post,1472778,3367640.html
Wie komme ich zu der Adr. und den Details, ganz einfach: die Stadt, besser gesagt über das Magistrat habe ich reichlich Infomaterial über die Sehenwürdigkeiten etc. erfahren und das möchte ich hier mitteilen. Da gibt es keinen Grund, weshalb ich keine 5 Sterne vergeben sollte, höchstens, weil es mitunter mit ÖVPN man es nur ohne Umsteigen nur von Hessen aus hierhin kommt, doch das ist eine völlig andere “Baustelle” ;-)[verkleinern]