Das Dorf Kleingörschen (Sachsen-Anhalt / heute ein Stadtteil von Lützen / ca. 15 km südwestlich von Leipzig) hat eigentlich nicht viel zu bieten: Einzige Sehenswürdigkeiten sind lediglich die Dorfkirche mit Kirchhof/Friedhof und dem Liebknecht-Grab von 1813.
Dabei ist der Ort uralter Siedlungsgrund. Bereits um 600 wurde hier eine slawische Siedlung gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung ist allerdings fast 700 Jahre jünger und stammt aus dem Jahr 1277, als der Bischof des Hochstifts... weiterlesen
Merseburg, Friedrich I. v. Torgau (vermutlich nach 1220 – 1283 / Bischof seit 1265), die ganze Gegend dem Markgrafen Dietrich v. Landsberg (Haus Wettin / 1242 – 1285 / Markgraf seit 1263) abkaufte.
Die Dorfkirche wurde vermutlich Ende des 12. / Anfang des 13. Jahrhunderts im Stil der Romanik aus Bruchsteinen erbaut. Damals gehörte Kleingörschen noch zur Mark Landsberg. Der wuchtige Turm stammt aus dieser Zeit und lässt vermuten, dass die Kirche als Wehrkirche, also als befestigter Fluchtort für die Dorfbewohner, diente.
Im 15. Jahrhundert erhielt die einschiffige Saalkirche einen gotischen Chor.
Mit der Reformation wurde aus der katholischen eine evangelische Dorfkirche.
Nach 1990 wurde die Kirche saniert und restauriert.
Die Kirche ist umgeben vom bis heute als Friedhof genutzten Kirchhof. Im Norden grenzt der Kirchhof an die hohen Gebäude des alten Ritterguts, was auf die Kirche ziemlich erdrückend wirkt. An der südlichen Kirchenmauer sind wenige alte Grabsteine sowie das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs aufgestellt.
Die Dorfkirche Kleingörschen ist keine „offene Kirche“ und kann daher leider nicht besichtigt werden.[verkleinern]