Die überlebensgroße Diana-Skulptur steht eigentlich im nördlichen Teil des Schlossparks von Liebenberg (Brandenburg / Landkreis Oberhavel / ca. 30 km nördlich von Berlin).
Warum „eigentlich“?
Weil derzeit nur ein leerer Sockel im Park steht ….
Ursprünglich ließ der damalige Schloss- und Gutsbesitzer Philipp Fürst zu Eulenburg (1847-1921 / Graf zu Eulenburg, seit 1900 Fürst zu Eulenburg und Hertefeld sowie Graf v. Sandels, seit 1867 auch Freiherr von und zu Hertefeld) die Skulptur am... weiterlesen
Nordufer des Schlossteichs aufstellen.
1911 wurde die Skulptur samt Sockel einige 100 m weiter nordöstlich auf den Kappenhügel am Ende der Nordost-Südwest-Sichtachse des Parks umgesetzt.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Familie zu Eulenburg in der sowjetischen Besatzungszone enteignet.
Schloss und Park Liebenberg wurden in der DDR später von staatlichen Institutionen genutzt.
Für den Erhalt der fürstlich-eulenburg’schen Monumente im Schlosspark tat man in dieser Zeit wenig bis nichts.
Die Diana-Skulptur wurde in den Jahrzehnten der DDR stark beschädigt, einige Teile der Skulptur gingen verloren.
Nach 1990 war der Zustand der Skulptur so desolat, dass die „DKB STIFTUNG für gesellschaftliches Engagement“ als neuer Besitzer der Gesamtanlage Liebenberg die Diana vom Sockel holte und ins örtliche Museum verbrachte.
Vielleicht kann die sich vermutlich nicht ganz unvermögende Stiftung irgendwann dazu entschließen, eine Kopie der Kopie der Diana anfertigen zu lassen und auf den jetzt verwaisten Sockel zustellen.
Eine Kopie – nichts anderes ist die Diana-Skulptur.
Das Original, eine dem griechischen Bildhauer Leochares (um 330 vuZ) aus Athen zugeschriebene Bronzeskulptur, gilt als verschollen. Aber es existiert eine römische Marmorkopie aus der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts, die heute im Louvre von Paris (Frankreich) als „Diana von Versailles“ ausgestellt ist.
Von dieser Kopie wurden zahlreiche weitere Kopien aus unterschiedlichen Materialien angefertigt, darunter die Zinkguss-Kopie im Liebenberger Schlosspark.
Die Skulptur stellt Diana, ua. die Göttin der Jagd, dar (in der griechischen Mythologie Artemis). Die Göttin im antiken griechischen Gewand führt an der linken Hand einen kleinen Hirsch am Geweih, während sie mit der rechten Hand über die Schulter einen Pfeil aus dem Köcher zieht.
Bei meinem Besuch in Liebenberg weilte Frau Diana in ihrem Museumsexil und dieses war an dem Tag geschlossen. Blieb mir ein Blick auf den leeren Sockel im Park ...[verkleinern]