Der Alternative Bärenpark Worbis ist ein Tierpark für Leute, die eigentlich keine Tierparks mögen, sieht man doch so häufig Tiere in zu kleinen Gehegen hin und her laufen.
Nicht jedoch in Worbis. Auf einer Fläche von luxuriösen 4ha Waldgelände tummeln sich 12 Bären und ein Wolfsrudel. Das Gehege ist in 4 Bereiche unterteilt, welche miteinander verbunden sind und es Bär und Wolf ermöglichen, sich von Bereich zu Bereich zu bewegen. Jeder Gehegepart verfügt über einen Badeteich, wo sich sämtliche... weiterlesen Fellnasen der Körperpflege und dem Versuch der Entenjagd widmen können. Versuch deshalb, weil die Enten einfach viel zu flink sind, als dass man sie fangen könnte. Ist aber nicht tragisch, ein bisschen Sport tut ohnehin gut und das Futter kommt eh vom Personal/Tierpfleger. Damit Bär und Wolf sich nicht an bestimmte Fütterungszeiten gewöhnen, findet die Fütterung an verschiedenen Tageszeiten statt, welche am Eingang für die Besucher angeschlagen sind. Das Futter wird auch nicht im Napf serviert sondern im Gehege verteilt, so dass Meister Petz und Co. sich wie in freier Wildbahn ihr Menü selbst zusammen sammeln müssen. Die Wölfe werden in einem Rückzugsbereich separat gefüttert, was sie jedoch nicht daran hindert, auch bei Familie Bär die ein oder andere Leckerei zu klauen. Auf diese Weise wird es nie langweilig im Gehege.
Da sich der Park über eine verhältnismäßig große Fläche erstreckt, stehen die Bären und Wölfe natürlich nicht zur Beobachtung aufgereiht am Zaun. Wenn man durch das Gehege geht (ja, man geht tatsächlich mittendurch in einem Besuchertunnel) muss man schon etwas innehalten und Beobachten. Da sieht man hier eine Wölfin bei der Fellpflege, weiter drüben schubbert ein Bär seinen Rücken am Baum und da hinten auf dem Hügel verschwindet grad ein pelziges Hinterteil im Gebüsch. Alles Dinge, die man in einem handelsüblichen Tierpark eher nicht zu sehen bekommt.
Der parkeigene Imbiss bietet eine sehr leckere Thüringer Bratwurst und andere Schlemmereien. Mein Favorit ist die Bratcurrywurst mit Pommes. Lecker! Das Fleisch dafür stammt übrigens von Biobauern aus der Gegend, wie sich das für ein Tierschutzprojekt gehört. Es gibt aber auch vegetarische Gerichte.
Vom Restaurant aus hat man durch eine Fensterfront eine Panoramasicht auf das Gehege und kann so beim Essen weiter beobachten. Durch den Park führt ein Bären-Lehr-Pfad, wo der interessierte Besucher alles mögliche über die verschiedenen Großbärenarten erfährt. Es sind übrigens acht. Hätten Sie's gewusst?
Einmal monatlich findet eine "Nacht der Wölfe" statt, wo man eine Wolfsfütterung anschauen kann und viel Wissenswertes über diesen oft missverstandenen Waldbewohner erfährt. Diese spezielle Führung ist aber Ruck-Zuck ausgebucht, deshalb sollte man sich möglichst früh anmelden.
Auch wenn Bären und Wölfe die Hauptattraktion sind, hat der Park noch mehr zu bieten. Es gibt dort Meerschweinchen, Schildkröten, eine Freiflugvoliere für verschiedene Sittiche und einen Bauernhof mit vom Aussterben bedrohten Thüringer Haustierrassen.
Es wird sehr viel wert darauf gelegt, den Besuchern eine artgerechte Haltung zu zeigen. Auch gibt es viele Kinder- und Jugendprogramme, die den Tierschutzgedanken spielerisch vermitteln. Daher lohnt sich ein Ausflug auch für Schulklassen, beispielsweise im Rahmen des Sachkunde- oder Biologieunterrichts.
Übers Jahr verteilt bietet der Park zudem noch verschiedene Veranstaltungen. So gibt es zum Beispiel:
- Ostern im Bärenpark: Kinder werden an diesem Tag überall im Park bunte Eier finden
- das Bärenfest
- der Biene-Maja-Tag, für alle die immer schon mal wissen wollten, wo der Honig herkommt
- der Bärin-Maika-Tag, an dem der Eintritt nur 1 Euro pro Nase kostet.
Ein besonderes Highlight ist das Indianerfest im August, an dem Hobby-Indianer ihre Tipis aufbauen und in ihr Indianerdorf einladen, wo sie das tägliche Leben der amerikanischen Ureinwohner vorstellen. Meist gibt es dann eine Reiter-Show, Live-Musik und überall kann man typisch indianische Souvenirs erwerben.
Da der Park ein gemeinnütziges Tierschutzprojekt ist, welches sich durch Spenden und Eintrittsgelder finanziert, möchte ich jedem Tierliebhaber und Naturfreund einen Besuch wärmstens ans Herz legen.[verkleinern]