Manchmal spielt das Gedächtnis einem selbst, einen Streich, denn eigentlich wollte ich an der Stelle etwas ergänzen, doch ich habe es von dem nicht mehr existierendem Bewertungsportal gar nicht übernommen! Folglich wird etwas komplett neues an dieser Stelle zu lesen sein!
Es gibt dumme Verkettungen im Leben, die man im Nachhinein nur bereut, so wie in diesem Fall, doch dazu etwas später...
Das erste mal, als ich den Weg hierher gefunden habe, gab es eine spektakuläre Ausstellung mit... weiterlesen
originalem Radierungen von Rembrandt (stand jedenfalls so auf der Homepage), wirklich trotz der Vorgerückten Stunde (es war schon späte Nacht) wurden wir beide wirklich sehr munter beim Anblick dieser Kunstwerke. Es war eine besondere Gelegenheit gewesen, denn bei der Lange Nacht der Museen im Kreis Mettmann braucht man kein Eintritt bei allen teilnehmenden Einrichtungen entrichten. So habe ich mir gedacht, besser kann es nicht kommen, als an jenem Abend.
Das kulturelle Forum im Freiherr-vom-Stein-Haus liegt etwas abseits von der Langenfelder Fußgängerzone entfernt. Mit övPN kann es ohne Probleme erreicht werden, denn die Bushaltestelle der Linie 785, die zwischen Düsseldorf und der hiesigen S-Bahnhaltestelle verkehrt, hält direkt vor der Tür! Es ist aber ratsam sich rechtzeitig nach der passenden Verbindung zu erkundigen, denn vor allem am WE verkehrt er nur 2 mal in der Stunde. Alternativ kann man die 1 km weit entfernte S-Bahnhaltestelle Langenfeld-Bergerhausen (Linie 6) benutzen, das am Rande.
Manchmal ließt man irgendwo, dass eine interessante Ausstellung zu sehen ist, doch weder wie teuer oder sonstige Details werden genannt, etliche Jahre davor habe ich erstmals von dem Forum in Zusammenhang mit einer Dürer-Ausstellung gelesen. Ich habe hin und her überlegt, ob ich mir solche „Unkosten“ - natürlich ohne die Preise zu kennen, erlauben darf?! Im Winter, als es stattfand, hat man sowieso viel um die Ohren und Ausflüchte mehr, als auf die sprichwörtliche Kuhhaut passen würden, kurz um aus dem Besuch wurde erstmals nichts!
Doch aufgeschoben, ist bekanntlich nicht aufgehoben! Das „Museum“ ist relativ klein. Im Erdgeschoss finden die Sonderausstellungen statt. Sie werden jeweils ca. 3 Monate lang präsentiert, dazwischen ist die Einrichtung geschlossen, wenn sie vorbereitet wird. In diesem Bereich ist grundsätzlich fotografieren verboten!
Über lange Jahre habe ich einen riesigen Bogen um die Dauerausstellung gemacht! Damals war es ein Sammelsurium zu sehen, das die Geschichte Langenfelds verdeutlichen sollte. Aus meiner Sicht wirkte es sehr lieblos zusammengewürfelt und altbacken – nicht wirklich einladend!
Zum Glück hat es sichinzwischen geändert! Dort wird ein Bogen zwischen Antike und Moderne geschlagen. Durch Ausgrabungen lassen sich die Besiedlungsspuren bis zu prähistorischen Ära zurückverfolgen, wie die Ausstellungsstücke es beweisen.Es gab einige verblüffende Überraschungen, die nach neuesten Methoden dargestellt wurden. Über mein persönliches Highlight werde ich etwas später berichten.
Langenfeld war ein wichtiges Knotenpunkt des Rheinlandes, denn es lag auf der Stecke nach Köln in die eine Richtung und dem Ruhrpott in die andere. Das wurde ausgenutzt in dem eine Postkutschstelle eingerichtet wurde. Viele Ausstellungsobjekte, die man hier stehen kann, stehen in diesem Zusammenhang. Bei den „Promis“ habe ich zwar Fotos gemacht, doch ohne ein entsprechendes Hintergrundwissen ist es schwierig etwas darüber zu berichten.
Langenfeld hatte im letzten Jahrhundert eine bekannte Heilanstalt, von der nur noch Bilder übrig geblieben sind, weil das Gebäudekomplex wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste. Um sich ein Überblick zu verschaffen wurde ein Modell davon erstellt.
Natürlich dürfen bei einer solchen Kulturinstitution alte Fotos der Stadt nicht fehlen, doch die in einer Vitrine befindlichen Propaganda-Flugblätter der Alliierten zaubern mir ein Lächeln auf die Lippen, denn so was habe ich erstmals in dieser Form gesehen, im Vergleich zu den erstgenannten.
So mancher wird sich vielleicht fragen, was hat es mit dem komischen Schädel auf sich, das ich fotografiert habe und wo bleibt der Höhepunkt – das ist es, weil es auf vielerlei Art und weise in eine düstere Zeit entführt, die mit „Verbrechern“ nicht zimperlich umging, doch eine gewisse Faszination auf den Besucher ausübt, der man sich schwer entziehen kann...
Durch forensische Untersuchungen konnte man das Gesicht, das hier vorliegt konstruieren, doch trotz das im gleichen Haus ein Archiv untergebracht ist, konnte die Identität nicht klären, wer diese (vermutlich adelige) Dame gewesen ist! Die Hinweise, die drauf verweisen ist ihre Kleidung und die Hinrichtungsart. Diesen makaberen Fund, der bei mir immer noch für Gänsehaut sorgt, hätte es womöglich nicht gegeben, wenn der jetzige Marktplatz nicht zu Fußgängerzone umgestaltet worden wäre!
Zum Schluss möchte ich auf 2 Sachen hinweisen: der Eintritt ist kostenlos, auch für die Sonderausstellungen. Folgendes hat mir eine der Aufsichtspersonen mitgeteilt: es handelt sich bei ihnen um ehrenamtliche Personen, die ihre Freizeit hier für diese Einrichtung „opfern“, deshalb sind Spenden gern gesehen. In einer Ecke besteht die Möglichkeit sich für einen kleinen Obolus Getränke zu sich zu nehmen. Was ich leider zu spät mitbekommen habe ist, dass es während der „5. Jahreszeit“ komplett dicht ist, als auch an vielen Feiertagen, deshalb besser sich vorher informieren!
Es ist schon etwas einmaliges, doch zu einem perfekt fehlt es noch ein wenig, deshalb bekommt das Freiherr-vom-Stein-Haus 4 Sterne von mir![verkleinern]