Was erwartet den geneigten Besucher, den heimatverbundenen Einheimischen oder den jungendlichen Entdecker auf der Schwäbischen Alb?
Viele Stoiner, kaum Wasser, pittoreske Wacholderheiden mit (zunehmend weniger werdenden) Schafherden und Höhlen, Höhlen, Höhlen....
Allein zwölf Schauhöhlen buhlen im sogenannten GEOPARK Schwäbische Alb um Besucher*innen:
Die eine kann nur mit Booten befahren werden (das Wasser verkriecht sich in dieser Karstlandschaft nämlich in den Untergrund), die... weiterlesen nächste schmückt sich mit glänzenden Tropfsteinen (Stalaktit und Stalakmit kann jeder schwäbische Erstklässler fehlerfrei deklamieren), in der nächsten schnitzten unsere Vorfahren aus Knochen und Elfenbein die ältesten Kunstwerke und die ersten Musikinstrumente der Welt (WELTKULTURERBE!) und gegenüber hausten Bären und Säbelzahntiger während diverser Eiszeiten im etwas wärmeren Untergrund des so heimeligen schwäbischen Mittelgebirges (höchste Erhebung: 1000 und zwei Meter).
Profihöhlenforscher durchstreifen die Kilometer langen Schächte kriechend, schwimmend oder tauchend (auch mal mit einem Mini-U-Boot) und verfolgen die Ströme des versickernden Donau- und Neckarwassers von heftig schüttenden Quelltöpfen der Blau oder der Ach aus.
Für Nicht-Profis ist die Laichinger Tiefenhöhle, diejenige mit dem höchsten Pseudo-Forscher-Erlebnis.
Denn hier kann man über Treppen und eiskalte und feuchte Leitern (acht Grad ist es hier zu jeder Jahreszeit kalt) in den Untergrund steigen, rutschen oder gleiten. (Platzangst sollte mensch nicht mitbringen, aber wasserfestes Schuhwerk und gegebenenfalls Handschuhe auch im Sommer).
Die Tiefenhöhle von Laichingen ist die einzige zur Schauhöhle ausgebaute Schachthöhle in Deutschland. Mit 80 Metern Tiefe und 1.253 Metern Gesamtlänge zählt sie zu den bedeutendsten Karsthöhlen der Schwäbischen Alb.
Die Pseudo-Forscher können auf immerhin 55 Metern Tiefe absteigen und dabei sind großartige unterirdische Hallen und steile Schächte zu entdecken.
Die Höhle wurde 1892 vom sogenannten Laichinger Sand-Mack entdeckt.
Johann Georg Mack war Sandgräber auf der Laichiger Alb (ein damals rarer Rohstoff auf dem Kalkgebirge), der sich wunderte, dass seine am Tag angehäuften Sandberge über Nacht immer wieder verschwanden.
Der Sand rieselte nämlich in die Spalten der Höhle und wurde nicht wie erst vermutet geklaut....
Sein 16-jähriger Sohn war dann der erste "Erforscher" dieser Höhle...
1906 war die Höhle dann bis an ihren heute bekannten tiefsten Punkt erforscht.
In den 1930er Jahren wurde sie zur Schauhöhle ausgebaut und elektrisch beleuchtet.
Seit 1975 gibt es einen künstlichen Ausgangsschacht, so dass die Höhle heute durch einen zweiten Ausgang verlassen wird.
Der Hauptteil der Höhle befindet sich im Massenkalk, einem massiven und ungeschichteten Kalkstein, der als Riff entstanden ist. An vielen Stellen kann man die Schwämme erkennen, die das Riff aufbauten. Die Höhle besitzt kaum Tropfsteine, hat aber eine Verbindung zum 15 Kilometer entfernten Blautopf bei Blaubeuren.
Ein kleines Museum zur Geschichte der Höhle mit den Funden und ein kleines Wirtshaus mit Biergarten und Spielplatz runden die Expedition in die Tiefe familien- und kindergerecht ab.
Gruß Schroeder
P.S.
Öffnungszeiten:
Palmsonntag bis Ende der Herbstferien in Ba-Wü
täglich 9-18 Uhr
Eintritt 2017:
Erwachsene 4€, Kinder 2,80€[verkleinern]