Eigentlich ist der Standort des Denkmals ein „Lost Place“, nämlich versteckt mitten im Wald am Natur- und Steinbruch-Lehrpfad in den Königshainer Bergen (10 km nordwestlich von Görlitz und 30 km östlich von Bautzen) oberhalb von Königshain in der Oberlausitz.
Man erreicht das Denkmal nach einer längeren Wanderung vom hunderte Meter entfernten Parkplatz und über den erwähnten Lehrpfad. Somit ist die Frage nach der Barrierefreiheit auch beantwortet: für Menschen mit körperlichen... weiterlesen
Einschränkungen ist das Denkmal nicht erreichbar.
So richtig ins Auge fallen tut die Schachmannsäule auf einer kleinen Felsnase mitten im Wald nicht. Hat man sie aber gefunden, informieren 2 Tafeln gut über die Säule und die zu verehrende Person.
Ursprünglich stand die Säule wenige 100m entfernt auf dem Firstensteinfelsen. Sie wurde 1789 von französischen Steinmetzen angefertigt und zu Ehren des im gleichen Jahr verstorbenen Gutsherren von Königshain, C.A.G. v. Schachmann aufgestellt.
1927 mußte die Säule dem fortschreitenden Granitabbau weichen und wurde auf einem Firmengelände am Bahnhof Königshain-Hochstein eingelagert, wo dann auch in Vergessenheit geriet. Erst in den 1980er Jahren wurden Teile der Säule wieder freigelegt und die Säule vor Ort zusammengesetzt. Allerdings waren im Laufe der Jahrzehnte 3 Säulensegmente verloren gegangen, so daß die Säule nun wesentlich niedriger ist.
1995 wurde die Säule erneut demontiert und im Rahmen einer ABM-Maßnahme an der heutigen Stelle wieder errichtet.
Wer war nun Carl Adolf Gottlob v. Schachmann? Der am 28.11.1725 geborene und am 28.1.1789 verstorbene v. Schachmann gehörte der Herrenhuter Brüdergemeinde an. In deren Auftrag bereiste er zahlreiche mittel- und nordeuropäische Länder. 1753 wurde er Erbherr des Rittergutes Königshain. Als solcher erwarb er große Anerkennung als Reformer der Landwirtschaft. Außerdem verbesserte er die sozialen Verhältnisse in seinem Gutsbesitz. Er entließ seine Bauern aus der Erbuntertänigkeit und Frondienst.
1789 gehörte v. Schachmann, der ua. auch als Kunstsammler, Maler und Zeichner aktiv war, zu den Mitbegründern der Oberlausitzer Gesellschaft der Wissenschaften. Nach seinem Tod in Herrenhut wurde er mit dieser Säule geehrt.
Fazit: Verstecktes, durch die fehlenden Teile fast unscheinbares Denkmal für eine regional bedeutende Person.[verkleinern]