Im Pfalzklinikum Klingenmünster war ich 8 Wochen lang. Mein Erfahrungsbericht bezieht sich nur auf die Station, auf der ich war, wie es auf anderen Stationen aussieht kann ich nicht beurteilen.
Was man dem Klinikum als positiv anrechnen kann ist die sehr schöne Umgebung. Es liegt direkt am Fuße bewaldeter Berge und gegenüber des anderen Endes erstrecken sich Felder, soweit das Auge reicht. Auf dem Gelände selbst gibt es viel grün und auch einen sehr schönen, großen Teich, der von Pflanzen... weiterlesen umringt ist.
Also ein perfekter Ort, um gesund zu werden. Von außen.
Denn außer der schönen Lage fällt mir leider nicht viel positives zu berichten ein.
Man wird aus den Zimmern geworfen, damit man sagen kann, die Patienten würden nicht auf ihren Zimmern alleine gelassen. Dafür gammelt man dann aber alleine auf dem Gang rum, daran stört sich niemand. Die erste Woche musste ich darauf warten, in verschiedene Gruppen zu kommen. Ein Gespräch, um festzustellen, was mir überhaupt fehlt, gab es übrigens auch nicht. Ein kurz angebundenes Aufnahmegespräch, eine sehr oberflächliche Diagnose - das war's.
Bis auf die Ergo-Therapie waren auch alle Gruppen in die ich kam einfach nur nutzlos. Meinen zuständigen Arzt wechselte ich, da ich von einer Frau behandelt werden wollte.
Von ihr gibt es nichts positives zu sagen. Von alleine gab es keine Gespräche, nur auf mehrfache Bitte meinerseits bekam ich dann widerwillig einige Gespräche. Auf meinen Vorschlag hin wurde dann auch meine Mutter zu einem Gespräch eingeladen, weil es zu Hause sehr große Probleme gab. Die Ärztin stellte sich sofort auf die Seite meiner Mutter, ergriff Partei, spielte meine Probleme runter und verspottete mich schon fast.
Über die therapeutische Behandlung könnte ich Romane schreiben, daher die Kurzfassung: Unterste Schublade.
Man wurde mit Tabletten vollgestopft und wer einen Zusammenbruch erlitt, wurde für einige Zeit auf die geschlossene Station verfrachtet, von der "Zurückkehrende" nur erschreckende Horror-Storys zu berichten hatten.
Das Essen war ganz okay, es wurde auch eine vegetarische Variante angeboten. Die Stationspfleger waren meistens ganz nett, die Putzfrauen waren sehr freundlich.
Nach 6 Wochen wurde mir nahegelgt, das Klinikum zu verlassen, damit sie sich nicht mit meiner Krankenkasse rumärgern mussten, obwohl allen klar war, dass ich noch nicht so weit war.
Erst nach einigem Hin und Her wurden mir dann doch noch zwei weitere Wochen gewährt, die allerdings waren noch grottiger als die vorherigen, da einige Gruppen vorbei waren und ich daher den ganzen Tag nur vor mich hin vegetierte.
Auch nach den 8 Wochen war ich noch lange nicht wieder auf den Beinen, aber mir war klar, dass noch längere Zeit in dieser Klinik alles nur noch schlimmer machen würde.
Alles in allem würde ich das Pfalklinikum also nicht unbedingt empfehlen. Vielleicht sieht es auf anderen Stationen anders aus, aber auf meine will ich nie wieder zurück.
Einige Zeit später wurde ich dann in die Ambulanz des Klinikums überwiesen. Allerdings war die Ärztin, die mich dort behandelte.... mir fällt nicht mal ein Wort ein. Gäbe es eine Minus-Bewertung, diese Ärztin hätte sie verdient.
Einzelne Gruppentherapeuten waren allerdings engagiert und wollten wirklich helfen. Daher die zwei Sterne. Jeder hat seine eigene Meinung und daher würde ich sagen, man kann der Klinik noch eine Chance geben. Vielleicht ist es auf einer anderen Station ja wirklich besser. Aber ich werde nie wieder dort hin gehen, wenn es sich nur irgendwie vermeiden lässt.[verkleinern]