Während einer Hafenrundfahrt in unserem wunderschönen Kiel-Urlaub in diesem Jahr, kamen wir auch hier, am Tirpitzhafen vorbei. Unser Interesse war geweckt und so suchte ich nach weiteren Informationen im www.
Die Marine hat die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt geprägt und ist dementsprechend auch ein wichtiger Bestandteil der Kieler-Woche. Hier finden dann alljährlich internationale Flottentreffen mit befreundeten Marinen statt. Zerstörer, Fregatten, Korvetten sowie Schnell- und... weiterlesen Minensuchboote aus der ganzen Welt, machen dann hier im Tirpitzhafen fest und laden am ersten Wochenende und am Mittwoch der Kieler Woche zum „Open Ship“. Dann dürfen Neugierige und Interessierte sich auf den Schiffen umsehen.
Seit 1865 ist Kiel Marinestützpunkt, denn in diesem Jahr wurde die preußische Marine von Danzig an die Förde verlegt. Im Jahr 1871 wurde Kiel zum Reichskriegshafen ernannt. Darauf folgten weitreichende Veränderungen. Die Werftindustrie wurde schnell ausgebaut und arbeitete überwiegend für die Rüstung. Rund um die Förde wurden Marineeinrichtungen aufgebaut. Es entstanden Kasernen und Militäranlagen und Kiel wurde zur Großstadt.
Auch der Stadtteil Wik fand Interesse und die Entwicklung ging auch hier weiter. Alfred von Tirpitz, war Großadmiral und Begründer der deutschen Hochseeflotte. Er war der Initiator und Namensgeber eines neuen Marinehafens am nördlichen Hindenburgufer. Der Tirpitzhafen, ist natürlich strategisch günstig am Nord-Ostsee-Kanal und im Nordwesten der Kieler Innenförde gelegen. Er war Heimathafen von Flotteneinheiten der Kaiserlichen Marine, der Kriegsmarine, der Bundesmarine und heute der Deutschen Marine. Für die Deutschen Marine ist es der Heimathafen, Stützpunkt und Anlegestelle der „Gorch Fock“.
Die „Gorch Fock“ ist wohl das bekannteste Segelschulschiff. Auf dieser, im Jahr1958 gebauten Bark, werden Offizier- und Unteroffizieranwärter ausgebildet. Sie erhalten bei den Fahrten in die Häfen aller Welt ihre praktische und theoretische Ausbildung, für ihren späteren Dienst bei der Flotte.
Ganz in der Nähe des Marinehafens erinnert der Flandernbunker an die Schrecken des Zweiten Weltkrieges. Der dreigeschossige Hochbunker war seinerzeit Flugabwehr- und Notkommando-Zentrale des Kriegsmarinehafens. Er diente aber auch der Zivilbevölkerung als Zufluchtsort bei Luftangriffen. Er steht seit Anfang 2005 unter Denkmalschutz und wird seit 2001 vom Verein „Mahnmal Kilian e.V.“ als Bildungs- und Gedenkstätte genutzt. Über den Flandernbunker, habe ich bereits an anderer Stelle berichtet und habe auch Bilder ins Album gelegt.
Die Hafenrundfahrt ist sehr interessant gewesen, da während der fast zweistündigen Fahrt, viel über den Hafen, die Marine und über die „Gorch Fock“ erzählt wurde. Ein erneuter Besuch, wäre ganz sicher zur Kieler Woche für uns ein Muss, um dann auch einmal einige Marineschiffe zu betreten und anzusehen.
GPS-Daten:
54° 21' 25" N, 10° 8' 38" O[verkleinern]