Seit nunmehr 7 Jahren lockt neben dem Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg, der Heimat der "Roten Teufel", ein weiteres Highlight Besucher aus Nah und Fern nach Kaiserslautern. Für das Jahr 2000 hatte die Barbarossastadt den Zuschlag für die Landesgartenschau des Landes Rheinland-Pfalz erhalten. Die für die Landesgartenschau angelegten Parkanlagen werden seit 2001 unter dem Namen Gartenschau Kaiserslautern genutzt und sind für Besucher zugänglich.
Für die Landesgartenschau wurden diverse... weiterlesen Industriebrachen im Norden der Stadt, im Lautertal, in schöne Parkanlagen umgewandelt. Betroffen hiervon waren u.a. Teilflächen der ehemaligen Kammgarnspinnerei (wo sich heute auch das bekannte Kulturzentrum Kammgarn befindet) sowie das Areal des ehemaligen städtischen Schlachthofs. Entstanden sind dort die drei großen, durch Fußwege und Brücken miteinander verbundenen Parkanlagen Kaiserberg, Jean-Schoen-Park und Neumühlepark.
Wie neulich in der lokalen Tageszeitung "Die Rheinpfalz" in einem Interview mit Thomas Zinßmeister, dem Geschäftsführer der Gartenschau Kaiserslautern GmbH, zu lesen war, erwarten die Besucher einer Gartenschau vor allem eines: Blumen. Diesem Anspruch wurde die Gartenschau im Frühjahr 2007 vollauf gerecht. Erstmalig fand, beginnend am 05.04.2007, das "Festival der Tulpen" statt. Eine Million Tulpenzwiebeln der verschiedensten Sorten wurden auf dem Gartenschaugelände gepflanzt und ergaben ein wunderschönes Bild. Ich selbst konnte mich davon bei einem Besuch der Gartenschau Mitte April überzeugen.
Aber auch außerhalb solcher Sonderveranstaltungen ist die Gartenschau Kaiserslautern allemal einen Besuch wert. Die Parks sind sehr schön, aber auch sehr abwechslungsreich angelegt. Da gibt es einerseits landschaftsgärtnerisch sehr aufwendig gestaltete Bereiche, andererseits aber auch Areale, in denen der Natur freier Lauf gelassen wird. So schlängelt sich z.B. die Lauter, jener Bach, dem Kaiserslautern seinen Namen verdankt, wild und mäandrierend durch das Gelände. Für Kinder, aber auch für junggebliebene Erwachsene stehen vielerlei Spielmöglichkeiten (u.a. Klettergerüste, große Rutschen, Wasserspiele, Beachvolleyball- und Beachsoccerplätze, etc.) zur Verfügung. Verschiedene gastronomische Betriebe sorgen für die notwendige Erfrischung bzw. Stärkung.
Ergänzt wird das Freiluft-Angebot durch mehrere Hallen, in denen je nach Jahreszeit verschiedene Blumen gezeigt werden. Auch kleinere Aquarien sind dort zu finden, ebenso wie ein zwar nicht unbedingt zu einer Gartenschau passendes, aber dennoch beeindruckendes Exponat: ein Modell des Kaiserslauterer Fritz-Walter-Stadions, komplett aus Lego-Steinen erbaut. Beeindrucken! In dieser Halle wird auch mittels audiovisueller Zeitdokumente an die großen Zeiten des Kaiserslauterer Fußballs, von der Walter-Elf bis zur deutschen Meisterschaft 1998, erinnert.
Eine besondere Attraktion der Gartenschau Kaiserslautern ist der Dino-Lehrpfad. Lebensgroße Plastikfiguren verschiedenster Saurier stehen über das Gelände verteilt. Entsprechende Schautafeln informieren recht ausführlich darüber, so dass man hier durchaus einiges Wissenswerte über diese Urzeitgeschöpfe erfahren kann.
Mit der Gartenschau assoziiert ist der Japanische Garten Kaiserslautern, in welchen man mit einer Karte der Gartenschau freien Eintritt hat.
Auf dem Gartenschau-Gelände, insbesondere im Jean-Schoen-Park bzw. in der Jean-Schoen-Halle, finden zudem diverse kulturelle Veranstaltungen unterschiedlichster Art statt. Im Juni z.B. werden meine Liebste und ich dort die "SWR3-Live-Lyrix" bewundern.
Von Anfang April bis Ende Oktober hat die Gartenschau Kaiserslautern täglich von 09.00 bis 19.00 Uhr (an Wochenenden und Feiertagen ab 10.00 Uhr) ihre Pforten geöffnet. Ist man einmal drin, darf man bis Einbruch der Dunkelheit dort bleiben. Reguläre Tageskarten kosten 6,00 Euro, wobei es jedoch diverse Vergünstigungen gibt, welche man aufgrund ihrer Vielfalt am Besten unter www.gartenschau-kl.de nachlesen sollte.
Insgesamt hat das Gartenschau-Gelände 5 Eingänge. Die Wege dorthin sind in Kaiserslautern großräumig ausgeschildert. Mit dem Zug empfiehlt sich die Fahrt bis Kaiserslautern-West (vom Hauptbahnhof aus per Zug in Richtung Lauterecken-Grumbach). Die Haltestelle grenzt direkt an das Gartenschau-Gelände. Auch diverse Stadtbushaltestellen der TWK-Verkehrs-AG (der Kaiserslauterer ÖPNV-Gesellschaft) liegen direkt am Gelände.
Ich kann einen Besuch der Gartenschau Kaiserslautern empfehlen. Gerade bei schönem Wetter macht es echt Spaß, durch die wunderschönen Parkanlagen zu bummeln - wobei ich, soweit möglich, nur empfehlen kann, unter der Woche dorthin zu gehen, da gerade an Wochenenden doch sehr viel Betrieb herrscht. Dafür und für den vergleichsweise hohen Eintrittspreis (6,00 Euro nur um einen Park betreten zu dürfen) ziehe ich einen Stern ab.[verkleinern]