Mitten im wilden Süden des schwarzen Waldes, im Hotzenwald, liegt auf fast 1000 Metern Höhe das Hochtal von Ibach, einst ausgefräst vom Feldberggletscher und seit dem 12. Jahrhundert von freien Bauern langsam besiedelt.
Noch heute wird die Rodungsinsel landwirtschaftlich genutzt, auch wenn in den Hochmooren sich im Sommer zunehmend Wanderer oder im Winter Langläufer tummeln.
Ibach mit seinen verstreut liegenden Wohnplätzen ist die kleinste Gemeinde hier auf dem Wald (392 Einwohner).
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Ibach - der Bach an dem Eiben wachsen - gab ihr den Namen.
Einst von den Freiherren von Tiefenstein gegründet, ist die Kirche mit dem angebauten Pfarrhaus uralter Siedlungsbestand.
Das Pfarrhaus, ein alter Wohnturm und Jagdschloss der Tiefensteiner ist seit 1240 dokumentiert und damit das am längsten bewohnte Gebäude hier weit und breit.
Die angrenzende Pfarrkirche St. Georg und Cyrill und St. Maria Magdalena war ehemals eine Propstei des unweit gelegenen Benediktinerklosters St.Blasien.
Heute ziert die große Wiese mitten im Wald eine barocke Kirchenanlage.
An schönen Tagen ist der Alpenkamm verdächtig nahe....
Die ehemalige Grablege der Freiherren von Tiefenstein wurde reich begütert und war für die Seelsorge der freien Bauern - die nicht Leibeigne waren - zuständig.
Ab dem 16. Jahrhundert fiel die Herrschaft langsam an das Kloster St. Blasien und der Waldprobst ritt alle 14 Tage zum Gottesdienst vom Kloster nach Ibach um Gottesdienst für die armen Seelen auf dem Wald zu halten.
1698 wurde dann ein barocker Neubau fällig, den die Habsburger als Lehnsherren des Kloster St. Blasien finanzierten.
Noch heute überragt der alte Wohnturm die barocke Kirche.
Sie ist ein Symbol der Macht von St. Blasien und den Habsburgern hier auf dem Wald.
Aber die ehemals "freien Bauern" ließen nicht locker und zwangen die Herrschaft die neu eingeführte Leibeigenschaft bereits 1738 - so früh wie nirgendwo - wieder aufzuheben...
Revolutionen geschehen auch außerhalb der Metropolen!
Heute prunkt das Kirchlein mit einer amüsanten Barockausstattung, einer sehenswerten Holzdecke aus Tannenholz und in der Weinhnachtszeit mit einer rührenden Krippe samt wenig political correctem Nickneger- der bei Münzeinwurf nur sparsam einmal mit Kopfnicken dankt.....
Gruß Schroeder[verkleinern]