Weißer metallener Korpus, viel Glas, viele Bücher, Wissen, Entspannung, Lesevergnügen, ehemaliges Telefonhäuschen (TelH), ein Quadratmeter umbauter Raum… Was meine ich?
Ich meine den „Hohen Neuendorfer Bücherschrank“ in der Schönfließer Straße, eine „Eine-Person-frei-Hand“-Bibliothek in einer ehemaligen Telefonzelle (wie sie allerdings fachlich richtig hieß, steht oben).
Sie setzt weder eine Mitgliedschaft noch Bücherbesitz voraus. Was er erwartet ist, das man sorgsam mit ihm und seinem... weiterlesen Inhalt umgeht.
Bisher habe ich noch nie einen schlechten Umgang mit solchen Bücherschränken gesehen.
Man betritt den Bücherschrank und muss sich orientieren. Die Bücher sind oft gut sortiert, besonders wenn die / der „ehrenamtliche Bücherpate“ einen guten Job macht. Er sortiert und prüft, meldet Schäden und schaut sicher auch nach der Thematik der „abgestellten“ Bücher.
Platzbedingt ist natürlich die Auswahl mit einer echten Bibliothek nicht zu vergleichen. Sicher gibt es Wohnungen, in denen mehr Bücher Platz finden.
Die Möglichkeiten der Nutzung sind groß, angelehnt an die einer Bibliothek aber ohne Bürokratie und Nachweise.
Man nimmt sich eins und schlägt etwas nach, stellt es zurück oder nimmt es mit. Man bringt es zurück oder nicht, bringt ein anderes dafür hin oder ein zusätzliches mit. Und wenn es 2 oder 5 sind, das ist völlig egal. Aber nutzbar, sauber und ordentlich sollten sie schon sein, so wie man zu Hause ein Buch aufheben oder in die Hand nehmen würde....
Ach und einen Unterschied gibt es doch, nicht unwesentlich, man kann nichts bestellen...
Ich habe zum Leidwesen meiner Frau ein neues DDR-Kochbuch gefunden, was in meiner Sammlung noch nicht existierte. Eigentlich war ja eine Auflösung durch Weitergabe geplant, bis ich dieses Buch fand und mir klar wurde, Weggeben geht gar nicht.
Jetzt wird mein DDR- Kinderbuch über Rembrandt van Rijn „Mann mit dem Goldhelm“ von Gotthold Gloger wohl das freiwillige Austauschobjekt sein. Und obwohl ich es sicher nicht mehr lesen werde, sich der finanzielle Wert im einstelligen Eurobereich in Grenzen hält, schmerzt es, da ist der nicht zu beziffernde emotionale Wert...[verkleinern]