Da das Sommerwetter sich wieder einmal am Wochenende verabschiedet hatte und Aktivitäten draußen ausschieden, überlegte ich, welche Museen ich mir wieder einmal anschauen könnte.
Da kam ich auf das Kalimuseum. Nachdem ich im Net die Öffnungszeiten gecheckt hatte, machte ich mich auf den Weg. Vorbei an Friedewald mit seiner verträumten Wasserburgruine und bald in der bewaldeten bergigen Landschaft die weißen Kaliberge vor mir, so mächtig, dass man meint, man kann die Wolken weiterschieben,... weiterlesen wenn man auf einen von ihnen steht, gelangte ich bald in die an diesem Nachmittag verschlafene Kalistadt zwischen Hessen und Thüringen.
Das rot - braune Backsteingebäude befindet sich in der Ortsmitte, gleich daneben einer Eisdiele, die im Ruf steht, sehr gute Eiscreme anzubieten. Heute ist mir zu kalt dafür und ich möchte auf der Rückfahrt noch ein weiteres Museum "schaffen", damit sich die Fahrt gelohnt hat.
Über eine Seitenstraße gelange ich auf den dahinter liegenden Parkplatz.
Auf dem Platz vor dem Museum wird der Besucher von einigen Großexponaten begrüßt.
Die freundliche Dame an der Kasse gibt mir bereitwillig Auskunft über Besichtigungsmöglichkeiten des Monte Kali. Heute ist leider nicht das Wetter danach. Auch meine weiteren Fragen zu der angebotenen Literatur und zum Museum werden kompetent und freundlich - jedoch leider von Anrufen potentieller Besucher unterbrochen - beantwortet. Mehrmals muss sie von einem Raum zum anderen wechseln, verliert dabei aber nicht ihre gute Laune und lacht fröhlich, als ich zwinkernd sage: " Der Hans Ries ( Anmerkung : das ist der Bürgermeister) sollte ihnen ein paar Rollschuhe spendieren.
Als ich dann endlich die 3 € Eintritt los geworden bin, tauche ich in die Welt des Kalibergbaus ein. Hier lernen schon die Kinder der im Kalibergbau Beschäftigten viel über das "weiße Gold", welches ihre Väter täglich hunderte Meter tief unter der Erde mit modernsten Maschinen abbauen.
Der Abbau hat seine Tücke.
Dann und wann kommt es dabei zu schweren Unfällen. Zuletzt in Unterbreitzbach, als eine riesige Gasblase zu einem explosionsartigen Geschehen führte, bei dem drei Kumpel starben.
Nachdem ich einiges über Entstehung,Geologie und Vorkommen gelernt habe - der Input über Texttafeln ist ziemlich hoch , was mir nicht so sehr liegt und wunderschöne Salzkristalbrocken bewundert habe, gelange ich durch eine Glastür in Räume mit gedämpften Licht.
Das vermittelt einem zusammen mit den dort ausgestellten Werkzeugen und Geräten einen tollen Eindruck vom Arbeitsplatz der "Kalikratzer".
In einer Ecke gelange ich in eine Kaue mit an Ketten hängender Bekleidung von Bergleuten. Huuuuch ein nackter Kumpel steht in Lebensgröße vor mir ... was für ein Mannsbild ....natürlich hat das Mannsbild als Wandbild mir anstandshalber den Rücken zugedreht. ;-)
Über Treppen und Stiegen gelangt man noch in weitere Ausstellungsbereiche.
Ich frage mich, wie man das eine oder andere Gerät hier bis ins Kellergeschoss geschafft hat.
Das sehr liebevoll von ehemaligen Kalikumpels mit gestaltete Museum ist für die Besucher, die im Schlepptau eines echten Kalikumpels hier durchlaufen noch interessanter ... ich spitze hier und dort die Ohren ... mache aber mein eigenes Ding, um noch ein paar Fotos mitzunehmen .... für diejenigen, deren Interesse auf einen Besuch ich nun geweckt habe und für diejenigen, die nicht hierher kommen können, um ihnen das Gefühl zu vermitteln, dabei gewesen zu sein.
Als ich nach ca. einer Stunde wieder heraus treten fällt mein Blick auf den Monte Kali ...[verkleinern]