Einige Lokale genießen einen gewissen „Kult Status“. In Heidelberg kann man das seit „Jahrhunderten“ bei der „Studentenkneipe“ Schnookeloch sagen. Laut den Angaben, die ich im Netz gefunden habe, sowie den historischen Bildern / Fotos an den Wänden, besteht diese lt. eigenen Angaben seit 1703! Somit begeht sie in diesem ihr 320. Bestehens Jubiläum! Von dieser Angabe soll man sich aber nicht abschrecken lassen, denn dass was man serviert bekommt, wird frisch und dampfend vor einem gestellt!... weiterlesen
Wieso häufig muss man (auch bei geringer Auslastung) aufgrund des Personalmangels mit längeren Wartezeiten rechnen! Das selbst, wenn man (wie ich) eher kleinere Gerichte ordert. Die Adresse habe ich mir bereits im Vorfeld gemerkt, weil es eins von wenigen ist, das durchgehend geöffnet hat. Das ist in der Altstadt alles andere als Selbstverständlich, wie ich es selbst feststellen konnte. Bei spontanen Besuchen, ist mir das um so deutlicher geworden! Ein weiterer Grund war, dass im Vergleich zu anderen Lokalen die von meinem Partner gewünschte Haxe zu einem sehr moderaten Preis gegeben hatte!
Nachdem man den Raum betreten hatte, weiß man selbst nicht, so man zuerst schauen soll! Die ganzen Wände sind voller Bilderrahmen in denen die jeweiligen studentischen Verbindungen sich ablichten ließen. Was ich spannend finde, war der Tipp vom Betreiber, dass es in regelmäßigen Abständen von der Stadt eine eigene Führung gibt, die den damit verbundenen Hintergrund erläutert! Eine weitere Besonderheit ist, dass diese Galerie insgesamt unter DENKMALSCHUTZ steht! Es wäre schon ein Augenmerk wert, zu wissen, welches unter den hunderten das älteste ist. Das konnte mir der Wirt leider nicht beantworten! Ihm als Pächter wurde darüber hinaus untersagt, dass er an der Gesamterscheinung etwas verändern darf!
Die angebotene Speisekarte lässt sich als Gutbürgerlich bezeichnen. Es dominieren vor allem jene traditionellen deftigen Gerichte mit etwas „fleischigem“. Zur Auswahl stehen auch regionale Spezialitäten wie Saumagen, Maultaschen, Leberknödel und Spätzle. Wie ich mitbekommen habe, sollen diese nicht selbst hergestellt worden sein. Das ging aus der Unterhaltung am Nachbartisch hervor.
Erneut zeigt sich, dass nach einer Verkostung unterschiedliche Meinungen über die Gegebenheiten vorherrschen können. Wenn jemand nicht zu den geduldigsten gehört, werden die ca. 40 Min. bis zum Hauptgang als sehr lange vorkommen. Bei mir fühlte es sich aber nach weniger an, weil ich mich währenddessen ausgiebig bei dem Inventar ungeschaut habe. Auch dieses muss, mit dem vielen Holz, einfachen Holztischen und -bänken, als rustikal bezeichnet werden! Das ist nicht jedermanns Geschmack! Bei einer historischen Schänke wie das Schnookeloch ist, wirkte das auf mich stimmig. Leider auch trotz der (sehr dünnen) Sitzunterlage, macht diese keinen Unterschied beim Sitzkomfort aus! Nach nicht zu langer Zeit, merkt man, wie unbequem das ganze ist. Aus dem Grund (trotz der Kulisse) haben wir uns nur so lange, wie nötig dort aufgehalten.
Über Kurz oder Lang stellt sich die Frage nach der Kachelabteilung. Wie so oft in solchen alten Gemäuern, ist diese im Keller zu finden. Leider ist dieser für weniger mobile Menschen nur durch eine „anspruchsvolle“ Treppen verbunden und für Rollifahrer bleibt dieser Bereich gänzlich außen vor! Die Kabinen sind zwar klein bemessen aber an deren Sauberkeit gab es keinen Grund zur Beanstandung!
Eigentlich hatten wir vor in einem anderen Lokal zu essen. Auch, wenn wir dachten, dass es kein Problem darstellen dürfte, einen Tisch dort ohne eine Reservierung zu bekommen, hat sich als ein Irrtum herausgestellt . Hinterher ist man bekanntlich „schlauer“! Unterwegs zurück zum Hotel hab ich vorgeschlagen im Schnookeloch einzukehren. Dort bin (ich fälschlicher weise) bei einem solchen in dem Gebäude eingecheckt :O! Dieses gleichnamige kenne ich hingegen nicht! Das erwähnte ich, weil ich kein Bild von den Gerichten gemacht habe! Ehrlich gesagt, habe ich mir den Weg dahin einfacher vorgestellt, als es tatsächlich gewesen ist! „in der Nähe von…“ kann man als grobe Orientierung nehmen aber bei der Vielzahl an kleinen Gässchen in der Altstadt kann man diese selbst schnell verlieren! Wir haben uns ab der „alten Brücke“, wo wir ausgestiegen sind, einfach durchgefragt. Da empfehlt es sich eher das Navi „anzuschmeißen“, wenn man gleichwohl „ahnungslos“ sein sollte!
Nun über den Kern – das Essen! Vorweg haben wir beide (wegen eines Vorfalls am Vortag) die Pfälzer Zwiebelsuppe mit Haube genommen. Diese war aber völlig anders, als ich es in Erinnerung hatte. Ein zweites Mal würde ich sie nicht mehr bestellen. Für Miene Begriffe war sie recht dünn gewesen und hat eher nach einem Fertigprodukt geschmeckt. Da es an dem Tag recht frisch gewesen war, hat sie wenigstens gewärmt. Mit 6,90 € ist sie eine der teureren Suppen, die ich gegessen habe. Mir hat mein klassischer Flammkuchen gut geschmeckt, meine Begleitung war davon überzeugt, dass bei diesem das gleiche behauptet werden kann, wie bei der Vorspeise auch! Wo ich ihm recht geben muss, dass die Bratkartoffeln zu labberig gewesen sind. Sie könnten deutlich krosser sein dürfen! Das beste an seinem Essen war definitiv die Haxe. Lt. der aktuellen Karte kostet sie inzwischen 18,20 €. Sie war so, wie ich das andere gerne hätte… Zudem war sie gut gewürzt. Sauerkraut hingehen hat keinen von uns überzeugt.
Wenn es nur nach meinem Partner gehen würde, sähe die Darstellung als eine „Vollkatastrophe“ aus. Bei mir ist es nicht so drastisch wahrgenommen! Das gilt insbesondere bei der Frage, ob wir ihnen eine weitere Chance geben würden. Persönlich möchte das bejahen, ob das auch realisierbar sein wird, kann die Zeit das beantworten! Was für Schnookeloch spricht, sind die günstige Lage und moderate Preise. Eine sehr freundliche Bedienung. Da das Essen einen durchwachsenen Eindruck hinterlassen hatte, möchte ich dennoch nicht all zu streng bei der Gesamtwertung sein! Auch, wenn ich öfter gelesen habe, dass es Stimmen gibt, die das Lokal als eine „Tourifalle“ bezeichnen, diesen Eindruck hatte ich persönlich nicht gehabt! Nach abwägen der Vor- und der Nachteile, finde ich hierbei ein OK als angemessen, auch wenn nicht jeder diese Meinung teilen muss![verkleinern]