Für mich ist heute "Frey-Tag", obwohl erst Mittwoch ist, Blumen-Kauf-Tag. Und dieses Mal vergesse ich nicht, den Strauß zu fotografieren. Bestimmt nicht. Der Beitrag über dieses Blumen- und Pflanzenfachgeschäft hätte hier schon viel früher stehen können, doch ohne Fotos? Jetzt habe ich zumindest eines.
Wenn ich gebundene Sträuße kaufe, dann hier, bei "Frey Floristik und Pflanzen". Oder einfach bei "Frey", in meinem kleinen Blumenparadies.
Das Gebäude liegt etwas versteckt, hinter hohen... weiterlesen Hecken, an der Harksheider Straße gegenüber dem Heinrich-Heine-Gymnasium. Wer "Frey" zum ersten Mal ansteuert, fährt schnell mal dran vorbei. Doch wer einmal dort gekauft hat, findet ab sofort auch blind die Einfahrt zum Grundstück, die Anziehungskraft ist einfach zu groß. :-)
Vor dem überdachten Eingang stehen zu dieser Jahreszeit schöne Balkon- und Gartenpflanzen, jetzt gerade auch Zitronen- und Mandarinenbäumchen. Manchmal auch ein überwucherter Rosenbogen, prächtige Hortensien, Margeritenbäumchen und, und, und.
Wenn ich dann hineingehe, tauche ich in eine unglaubliche Welt der schönsten Schnittblumen ein. Mal nach Sorten, meistens nach Farben sortiert, finde ich heute wieder alles, was das Herz begehrt. Löwenmäulchen, Bartnelken (die finde ich so niedlich), Margeriten, Kamille, verschiedene Pfingstrosen, Gerbera, riesige Dolden von blauen Hortensien, Ranunkeln, Anemonen und vieles mehr. Und Rosen, Rosen, Rosen und nochmals Rosen in allen möglichen Sorten, allen möglichen Größen und allen möglichen Farbnuancen.
Heute kaufe ich Blumen für meinen Papa zum Vatertag. Ich schaue mich um, es ist bereits zwanzig vor eins. Mittwochs schließt "Frey" bereits um 13.00 Uhr seine Pforten und es ist noch immer richtig gut zu tun.
Während ich warte, bekomme ich mit, dass weiter hinten Dekorationen für eine Feier gesteckt und gebunden werden und Trauerkränze warten auf Auslieferung. Traurige Anlässe haben mich leider schon oft hierher geführt. Doch ob Kränze oder Gestecke, auch sie haben mir oft ein Lächeln unter Tränen aufs Gesicht gezaubert. "Frey" beliefert zudem Hotels, Restaurants und Firmen, die hier regelmäßig ihre Arrangements ordern.
Ästhetisch, phantasievoll und niemals kitschig – das kann man hier und darauf legen die treuen Kunden wert. Die Unsitte, allerhand Gedöns mit in die Sträuße zu binden, ist unbekannt. Ich kann auch blind telefonisch vorbestellen ("Bitte stellen Sie mir etwas schönes für XX,00 Euro, für eine Dame, zusammen.") und habe dann weder Stöcke, noch anderen Gartenabfall im Strauß.
Generell liegt der Schwerpunkt auf Schnittblumen, nebenan im angrenzenden Gewächshaus findet man aber auch Orchideen, weitere Zimmer- und Kübelpflanzen.
Selbstverständlich kann man auch Vasen und Übertöpfe erwerben, den Jahreszeiten entsprechende Dekoartikel, Kerzen, Windlichter und so weiter. Doch es erschlägt einen nicht. Die Auswahl an Karten ist übersichtlich und dabei vollkommen ausreichend, mit Geschmack ausgewählt und auch nicht überteuert.
Bei "Frey" konzentriert man sich lieber aufs Wesentliche. Und auf Qualität. Rosen aus Afrika, die dann mit ein bisschen Schleierkraut aufgebunden werden, sucht man hier vergebens. Nie habe ich erlebt, dass ein Strauß von "Frey" vorzeitig schlapp gemacht hätte, niemals hingen bereits am folgenden Tag die ersten Rosenköpfe. Im Gegenteil, immer wieder bin ich überrascht, wie lange ich oder die von mir beschenkten etwas von den Sträußen haben.
Schnittblumen von hoher Qualität sind nicht günstig. Jedoch finde ich das Gebotene gar nicht teuer, eher "den-Preis-wert". Und das scheint nicht nur mir so zu gehen. Sonst wäre hier nämlich nicht immer so viel los, manchmal zähle ich sechs Mitarbeiter, damit hier alle Aufträge pünktlich erfüllt werden können und man gleichzeitig dem Kundenansturm gerecht wird.
Ohne Ausnahme beherrschen alle Angestellten die Kunst (und für mich ist es wirklich eine), großartige Sträuße zu binden. Die meisten der stets freundlichen, fachkundig beratenden Floristen arbeiten bereits seit Jahren hier. Man kennt sich. Viele Kunden werden mit ihrem Namen angesprochen. Ich treffe auch oft irgend wen aus der Nachbarschaft und wenn nicht, kommen hier auch einander völlig Fremde miteinander ins Gespräch. Alle haben nämlich sofort ein gemeinsames Thema: Die wunderschönen Blumensträuße.
Heute werde ich vom Chef persönlich bedient, er begrüßt mich und ich erzähle ihm, für wen der Strauß gedacht ist und was ich mir vorstelle, etwas in weiß und gelb und auf jeden Fall mit weißen Rosen. Herr Frey rät mir von der einen Rosensorte ab und empfiehlt mir eine andere, preiswertere. Das finde ich mal wieder richtig nett. Der Frühlings-Schneeball ist heute leider bereits ausverkauft, trotzdem finde ich noch genug, was mir gefällt. Als wir mit der Auswahl fertig sind, bindet er mir einen sehr, sehr hübschen Strauß.
Da er meinen Papa kennt, weiß er auch, wie es ihm gefällt, da muss ich keinen Hinweis mehr geben. Zwischendurch plaudern wir noch ein bisschen über Privates, ein bisschen übers Geschäft. Wie das hier bei uns eben so ist.
Hoch zufrieden und heute schon wissend, dass Papa sich morgen sehr freuen wird, gehe ich mit den Blumen zur Tür, die jetzt bereits verschlossen ist – es ist viertel nach eins. Herr Frey öffnet sie mir zuvorkommend und draußen steht doch tatsächlich noch eine Kundin, die ein bisschen schüchtern fragt, ob es noch möglich sei, eine Bestellung aufzugeben. "Natürlich, kommen Sie doch bitte rein." Muss ich noch weiter schreiben? ;-)[verkleinern]