Manchmal entdeckt man Museen im Vorbeieilen, die man an einer völlig anderen Stelle vermutet hatte, doch durch Zufall, dass sie relativ einfach zu erreichen sind, so wie dieses. Die Sonderausstellung "Henri Toulouse-Lautrec Meister der Linie" war der eigentliche Grund, warum ich die lange Anfahrt auf mich genommen habe... Mehr oder weniger ;-)
Das Emil Schumacher Museum gehört zum Kunstquartier Hagen zu dem neben diesem auch das "Osthaus" (nach einem reichen Mäzen benannt) gehört, über das... weiterlesen ich einen separaten Bericht schreiben werde.
Emil Schumacher (* 29. August 1912 in Hagen, Westfalen - 4. Oktober 1999 in San José, Ibiza) war ein international bedeutender Vertreter der abstrakten Malerei. Einige Exponate aus verschiedenen Schaffensperioden aber vor allem sein Atelier (inklusive eines Videos, das den Künstler bei der Arbeit zeigt) werden hier präsentiert. Diese kann man in einem modernem Anbau des Museums bewundern, das 2009 errichtet wurde. Die Architektur ist schon sehr ungewöhnlich, denn sie steht im krassen Kontrast zu dem Jugendstilbau des Osthauses. Die Materialisieren beschränken sich auf Glas, Metall und Beton, doch es hat schon was.
Das Leben weist einige Besonderheiten auf, die erwähnenswert sind. Ausgebildet wurde Emil Schumacher in der Zeit 1932 bis 1935 als freier Grafiker an der Werkkunstschule Dortmund um Werbegrafiker zu werden. Von 1935 bis 1939 war er als freier Maler ohne eine Beteiligung an Ausstellungen tätig.
Nach der Machtübernahme durch die Nazis wurde ihm die Aufnahme in die Akademie der bildenden Künste verweigert, da seine Werke als „Kulturbolschewismus“ verschmäht wurden. Ihm blieb nichts anderes übrig als sich anderweitig nach Arbeit umzuschauen. Diese fand er in einer Rüstungsfabrik, wo er als Grafiker beschäftigt wurde, erst ab 1941 (nach seiner Heirat mit Ursula Klapprott) konnte er als freischaffender Künstler tätig sein.
Nach dem Krieg dominierten kubistische Motive sein Schaffen. In dieser Phase wurden die ersten Arbeiten Schumachers durch den Kurator des Osthauses für die Sammlung der Moderne erworben. Insgesamt verfügt das Museum über 88 Ölgemälde aus den Jahren 1936 bis 1999, 200 Gouachen, Grafik, 25 Keramiken, 50 Bilder auf Porzellan und 10 Malereien auf Schiefer, insgesamt über 500 Werke. Zur Sammlung gehören zudem 100 Werke aus dem Besitz der Stadt Hagen, die sein Sohn in eine Stiftung überführt hatte.
Den Lebenslauf in vollständiger Form kann man sich unter: http://www.esmh.de/web/de/esmh/emilschumacher/leben/leben.html anschauen, Interesse vorausgesetzt.
Wenn ich ehrlich sein soll, auch wenn mir die besagte Sonderausstellung recht gut gefallen hatte, doch da die Werke schon gewöhnungsbedürftig aussahen und der Eintritt schon 6 € gekostet hatte, war es von der Seite eher enttäuschend gewesen. Aus diesem Grund nur 2 Sterne.
Fotografieren ist für private Zwecke gestattet, doch nicht nicht das laden ins Internet.[verkleinern]