Am Rande einer Grünanlage, in diesem Fall des Hagener Volksparks steht diese Skulptur, die mich auf anhieb angesprochen hatte. Doch je näher ich zu der Skulptur gelangte, umso größer war mein Erstaunen: es war gar nicht so einfach den Namen davon raus zu finden… Innerhalb dieses Parks gibt es weitere Plastiken und nur bei einer davon gibt es nähere Details. Jedoch diese war es nicht!
Der Knabe, den man hier sieht, wird als Eselsreiter bezeichnet. Sie stammt von der Künstlerin Ursula... weiterlesen
Querner-Wallner (* 10. Mai 1921 in Dresden - 23. Juni 1969 in Hamburg), dessen Pendent steht seit 1956 unweit der „Grindelhochhäuser (zu den ich nichts weiter schreiben kann) in Hamburg. Auf einer Internetseite habe ich entdeckt, welche weitere Verbindung zwischen den beiden besteht: das Modell in Hagen ist der 2. Guss ein und desselben Entwurfs, mit dem Unterschied, dass jener in der Hansemetropole (jedenfalls auf den vorgefundenen Fotos) vollständiger aussieht. Wenn man sich dieses Werk anschaut, ärgert man sich, als Betrachter über die Dreistigkeit der Metalldiebe.
Es erweckt den Anschein, dass jemand dabei gestört worden wäre: der Schwanz des Esels ist vollständig abgetrennt. Das rechte Bein ist teilweise „Amputiert“, so mein Eindruck. Die lange Kerbe verweist, aus meiner Sicht in diese Richtung, hin.
Auch dieser Jüngling steht an dieser Stelle seit dem Jahr 1956. Da er vollständig nackt auf dem Tier reitet, lässt sich nur seine Frisur grob in dieses Jahrzehnt einsortieren, auch wenn ich mir nicht mal dabei sicher gewesen war.
Fast die ganze Skulptur, bis auf eine Hand und die Füße ist mit Patina bedeckt. So wie es aussieht, sind diese Stellen kupferfarben, weil man an ihnen (womöglich wegen dem Glück, das sie bringt) gerubelt worden, doch das ist pure Spekulation!
Wenn man sich die Proportionen des Tieres anschaut, stellt man fest, dass der linke Hinterlauf unnatürlich von der Achse abweicht. Ob dies von der Künstlerin so gewollt war, bzw. ein “Produktionsfehler”, das vermag ich nicht zu deuten.
Für einige Betrachter kann es eine erotische Ausstrahlung haben, denn in der Position, in der sich der Reitere befindet, kann so einiges hinein interpretieret werden... Der nach hinten gelehnte Körper lässt keine anatomischen Fragen mehr offen. Mit der linken Hand stützt sich der Jüngling, am Gesäß des Esels ab.
Die andere Hand ist angewinkelt und die Finger fast zu einer Faust geballt. So wie er sich hier präsentiert, ist es nicht ersichtlich, was sich ursprünglich drinnen befunden hatte. Auf einem Bild des Originals in Hamburg, erkennt man einen Stab, der hoch gehalten wird. Vergleiche ggf. mit: http://de.wikipedia.org/wiki/Ursula_Querner#/media/File:Grindelhochhaus.reiter.poupou.jpg
Der Esel selbst ist so dargestellt, als ob er von alleine, da jegliche Zügel fehlen, bzw. mit den Füßen des jungen, die eng an seinem Bauch anliegen, vorangetrieben worden wäre. Die ganze Bronze steht auf einen Steinblock auf einem Stück Rasen. Da mir die Komposition so gut gefällt, vergebe ich trotz allem 4 Sterne, schon deshalb, weil meine Schuhe von der “Aktion” extrem nass geworden sind ;-)[verkleinern]