Bei unserer Radelei auf dem Deich entlang von Flügger Strand Richtung Osten nähern wir uns dem Dörfchen Orth mit seinem Hafen. Vor dem eigentlichen Hafenbecken tummeln sich zahlreiche Kiter und insbesondere die, die es einmal werden wollen, in Scharen. Eine Kitesurfing-Schule ist das Erste, das ins Auge fällt. Gleich dahinter kommen ein großer Imbiss, eine Segelschule, Grillplätze, ein Sanitärgebäude und ein kleiner Spielplatz.
Wir schieben unsere Räder bis zum Ende des Anlegers. Dort steht... weiterlesen eine Bank auf der wir vielleicht heute noch dösend sitzen und aufs Meer bzw. in den Hafen schauen würden, würde es den Faktor Zeit nicht geben… Erholsam, entspannend, schön.
Der unter Denkmalschutz (!) stehende Hafen macht einen rustikalen, gemütlichen Eindruck, nix mondän oder hypermodern. Die Segelboote liegen lückenlos in einer langen Reihe am Anleger bzw. der Mole; viele Segler sitzen gerade beim Frühstück oder machen die Takelage klar zum Auslaufen. Auf den Vertäuungen sitzen zahlreiche Rauchschwalben und zwitschern um die Wette. Idylle pur.
Auf der anderen Seite des Hafenbeckens führt uns unser Weg über holperiges Kopfsteinpflaster, durchzogen von alten Bahngleisen, die diesem Teil des Ortes einen nostalgischen Touch geben. Im Jahr 1881 nahm der Orhter Hafen seinen Betrieb auf, Getreideverschiffung war das Hauptgeschäft. Aber bereits 1905, als eine Bahnlinie bis nach Orth verlegt wurde, verlor der Hafen an Bedeutung. Seit 1981 ist der Orther Hafen ein reiner Sportboothafen.
Auf dieser Seite des Hafens befinden sich einige Gastronomiebetriebe und Läden mit Wassersportzubehör. Viel los ist in Orth an diesem Samstag im Juli nicht, aber das ist auch gut so. Wir sitzen am Hafen herum, schieben unsere Räder ein Stück weiter, setzen uns wieder hin und beobachten das Treiben am und im Hafen – bis der Hunger uns in ein Café treibt.[verkleinern]