Damaliger Kommentar von:
Schwerie macht mal Pause Seltsam...
Weil du ein Schnäppchen in deinem Lieblingsbuchladen machst, bekommt der Verlag 5 Sterne? Diese Bewertung ist wohl etwas am Thema vorbei gegangen!
Das war ein Kommentar, der mir nicht gefallen hatte, aber ich werde jetzt den Sutton Verlag bewerten, der den herrlich beschriebenen Bildband HAMBURGS GÄNGEVIERTEL herausgebracht hatte.
Ich bin auf St. Pauli gross geworden und kenne auch noch solche Gänge. Sie waren am... weiterlesen Pinnasberg, Hörmannstrasse und Talstrasse, nur um einige zu nennen.
Die Fotos dieses Bildbandes wurden hauptsächlich von den Fotografen Georg Koppmann, Heinrich Hamann, Otto Bender und Otto Reich aufgenommen. Das sind aber nur einige, die ich hier genannt hatte.
Auf 141 bebilderten Seiten kann man sehen, wie der Bürger in Hamburg in der „Guten Alten Zeit“ gewohnt und gelebt hatte.
Beschrieben ist hier die Gegend in der südlichen Neustadt um den Schaarmarkt. Die sich dort damals befindliche Häuser stammten aus der Zeit ab 1791. Durch die Häuserzeilen führte eine schmale Gasse, so wie es noch in der Bewertung Kramer Amtsstuben bei Golocal zu sehen ist.
Hier gab es eine Menge“ Sahlhäuser“. Als Sahlhaus wurden Häuser bezeichnet , die drei Türen hatten. Die mittlere Tür war der Eingang zur Wohnung im Parterre und die rechten und linken Türen führten in die Treppenhäuser zu den oberen Geschossen.
Die Wohnungen waren klein und hatten in der Regel nur zwei kleine Zimmer, wobei ein Zimmer die Wohnküche war.
Fliessend Wasser und Toiletten gab es nicht. In den Höfen war oftmals nur ein Wasserhahn vorhanden, der der Gemeinschaft diente. Die Toilettenabwässer wurden über eine Rinne in „Strassenmitte“ abgeführt.
Bedingt durch die enge Bebauung kam nur wenig Sonnenlicht in die Gänge und die Wohnungen waren feucht. Daher sieht man tagsüber die weit geöffneten Fenster.
Eine Strasse in der Neustadt wurde Ehebrechergang genannt, da hier die Prostituierten ihr Gewerbe ausübten.
Auf Bild drei sehen wir:
Das Geburtshaus des Componisten Johannes Brahms
Specksstrasse 60, früher Specksgang Hof 24
Ehrenbürger der Stadt Hamburg
Geboren zu Hamburg, 7 Mai 1833
Gestorben zu Wien, 3 April 1897
Fotografie von R. Dührkoop, Hamburg, Ferdinandstr. 43
Den Bildband kann ich den interessierten Hamburgern empfehlen. Für Butenhamburger ist er wohl nicht geeignet, da sie keinen Bezug zu diesen Vierteln hatrten.
Die letzten Gängeviertel befinden sich noch Krayenkamp 10,
http://www.golocal.de/hamburg/museen/krameramtsstuben-YUw7N/
und Valentinskamp/Cafamacherreihe.
Übrigens, mit dem Abriss und der Sanierung wurde ab 1900 begonnen.[verkleinern]