In den letzten Tagen habe ich nur Sachen bewertet, die nicht wirklich meinem Namen entsprechen, nun ist wieder eine Kirche dran, denn das ist schon mein Steckenpferd und das es unbedingt in meiner Nähe sein sollte, was liegt da näher als eine Kirche, die ich teilweise schon beschrieben habe, doch nur deren Schatzkammer, wenn ich ehrlich sein soll das ganze Gebäude selbst ist als solche zu nennen, nicht nur wegen ihrer Bedeutung für die Stadtgeschichte und als Grablege.
Die Andreaskirche ist... weiterlesen von außen sehr unscheinbar mit seiner leuchtend gelben Bemalung und den markanten Zwiebeltürmen, doch im Inneren wimmelt es nur so von Heiligen ist wirklich ein Kleinod des Frühbarocks im Herzen der Düsseldorfer Altstadt.
Der Erbauer Herzog Wolfgang Wilhelm ließ sich, wie eine der Bedingungen vor der Heirat mit Magdalene von Bayern lautete, gegen den Willen seines Vaters eines überzeugten Lutheraners des Pfalzgrafen und Herzogs von Neuburg Philipp Ludwig, katholisch taufen und somit den Weg zur Rekatholisierung dadurch erschuf. Die St. Andreaskirche ist somit die erste, die nach seiner Taufe im Jahre 1613, die ein sichtbares Zeugnis dessen sein. Dem Regenten war das „Seelenheil“ seine „Schäfchen“ wichtig, deshalb holte er den Jesuitenorden nach Düsseldorf, die für diesen Bereich und die Bildung verantwortlich waren. Das geschah bereits nach wenigen Jahren nach seinem Regierungsantritt im Jahr 1614 und zwar im Jahre 1619. Die Andreaskirche war zugleich die Hofkirche, später Grablege dieses Geschlechts (unter anderem von Jan Wellem), sowie die Klosterkirche des genannten Ordens, der bis zu seiner Aufhebung im Jahr 1805 in diesen Funktionen erhalten blieb. Doch ich greife schon zu weit vor!
Das Jesuitenkolleg wurde 1621 gegründet und schon ein Jahr später wurde der Bau der Kirche begonnen und es dauerte bis 1650. Es ist überliefert, dass das Grundstück die stolze Summe von 7.400 Reichstalern erworben wurde (das entspricht einem Jahreslohn von 37 Handwerksmeistern zu der Zeit!) hinzu kommt, dass Herzog Wolfgang Wilhelm zusätzlich dazu noch 4.000 RT für den Bau stiftete, wie es sich für den Landesherren gehörte dazu.
Die Vorbilder sind in Italien zu suchen, doch wie ich gelesen habe, das Pendant in Neuburg zu suchen. Begonnen wurde, wie es der Tradition entsprach mit dem Bau vom Chor mit seinen beiden Türmen, diese entstanden bis 1637. Danach wurde auch das Mausoleum eingefügt, zum Schluss dann auch die Sakristei und die Apsis, die um 1650 hinzukamen.
Das Äußere der dreischiffigen Kirche wird durch Wandpfeiler gegliedert. Über dem Hauptportal mit seinem Treppenaufgang eröffnen sich ein Rundes- und Rechteckiges Fenster, sowie einem weiterem über dem Giebel, an der Seite vom Langhaus wurden nur Rundfenster angebracht. Der Bau gehört zu den wichtigsten Vertretern des Frühbarocks im Rheinland.
Im Innern dominieren, wie in der bereits beschrieben Maximiliankirche dominiert die weiße Farbe mit einzelnen Golddeteils, die die Stuckelemente an markanten Stellen hervorheben. Dadurch, dass diese Kirche ursprünglich von den Jesuiten benutzt wurde, sieht man am Mittelgang Heilige, die ich im einzelnen nicht benennen kann, die diesem Orden angehört hatten. Wie ich schon bei der Schatzkammer erwähnt habe, gibt es eine Dreiteilung der Figurengruppen: (muss ich erst selbst nachschauen) – eine Seite ist den weiblichen, die andere den männlichen Heiligen vorbehalten, in der Mitte gibt es Szenen aus dem alten und neuen Testament zu sehen, die der Erbauung dienten.
Das aussehen des Altars wurde mehrmals verändert, doch es ist eine Besonderheit, das mittendrin an beiden Seiten Treppen angebracht wurden! Heutzutage ist es dieser Bereich eher schlicht gehalten, die einzigen Dekorelemente sind die Skulpturen, die zum Teil hinter Glas zu deren Schutz gestellt wurden.
Rechts und Links vom Hauptaltar stehen weitere kleinere Andachtsbilder, die zum einen den Schmerzensmann (rechts) und Maria Himmelskönigin (links). Vor beiden stehen zahlreiche Kerzen, die von den Besuchern aufgestellt wurden.
Nachdem das erste Konvent im Jahre August 1773 gelöst wurde, diente es fortan als Hofkirche, der Allgemeinheit wurde es erst 1841 übergeben. Die Dominikaner haben mit ihrer Seelsorgearbeit aber erst im Jahr 1972 übernommen. Sie sind, das möchte ich nicht unerwähnt lassen, auch dafür bekannt, dass sie in der Altstadt für die Armenspeisung verantwortlich, was auch ihren Ordensregeln entspricht.
Wenn man sich in der Gegend aufhält und eine ruhige Stelle zum Verschnaufen braucht im Trubel der Stadt, ist hier in dieser Kirche gut aufgehoben... Der Besuch lohnt sich wirklich, daher vergebe ich die volle Punktzahl für diese ungewöhnliche Kirche![verkleinern]