Als ich vor einiger Zeit über die St. Gertrudkirche in Köln recherchiert habe, hatte ich regelrecht ein Deja vu Effekt gehabt, als ich über deren Architekten Gottfried Böhm gelesen habe. Ein weiteres Bau aus nacktem Beton, das sieht mir wirklich nach dem besagten aus, kann es wirklich sein, dass sich so ein namhafter Architekt, wie er es war, sich in so einer Gegend ausgetobt haben oder war Garaths Ruf damals besser als heute. All das spuckte in meinem Kopf als ich mir die Bilder angeschaut... weiterlesen habe. Und tatsächlich hat es sich um die Arbeit von Gottfried Böhm gehandelt.
Das Äußere erinnert einen, wie die Kirche in Neviges (die auch von ihm entworfen wurde), an eine Mischung aus künstlichen Felsen und einen Burgartigen Bau aus alter Zeit, sowie einem zeltartigem Überbau... Das ist jedenfalls mein Endruck von außen. Doch diese Kirche hat einen gewissen Charme...
Die Bauweise aus Backstein in weiten Teilen dieses Komplexes in Verbindung mit dem gegenüberliegendem Altenheim (früher war es jedenfalls so) – das einen Kontrast dazu bilden soll, schon beachtenswert, denn es stammt, wie könnte es anders sein, auch von dem Selben Stararchitekten, macht es schon zu einem Blickfang für den Betrachter.
Der Bau erfolgte in den Jahren 1968 bis 1970. Durch seine besondere Bauweise
überragt diese Kirche die umgebenden Bauten... Vor Jahren hatte ich die Gelegenheit mir das Innere näher zu betrachten: im Vergleich mit Köln fällt hier ausreichend Licht herein, aber die Ausgestaltung ist ebenfalls sehr minimalistisch, doch dadurch, dass auch hier nicht nur die Wände aus Backstein sind, sondern auch sowohl der Boden, als auch der Altar aus diesem Stoff errichtet wurden, sind die Elemente aus Beton eher ein Akzent im Inneren. Weit von oben dort wo der genannte Material verbaut wurde befinden sich auch die quadratischen Aussparungen für die Fenster, die reichlich für Licht sorgen und besonders Mittags ist es besonders stimmungsvoll.
Manchmal, so merke ich selbst, ist ein Objekt das man nicht besonders schätzt einen weiteren Blick wert, bei der Gelegenheit werde ich einige Fotos davon machen, denn es zeigt je nach dem aus welcher Richtung man darauf guckt unterschiedliche Perspektiven und damit auch verschiedene Teilbereiche, die je nach dem, wo man selbst steht, anders ausfallen kann: sowohl architektonisch, als auch visuell!
Zum Schluss möchte ich es nicht unerwähnt lassen, dass trotz des junges alters von nicht mal 30 Jahren, da bereits nach so kurzer Zeit nach dem Bauende und zwar genau am 08.10.1999, wurde es auf die Denkmalliste der Stadt gesetzt! Da verwundert es nicht, dass es sehr kontrovers darüber diskutiert wurde! Man kann unterschiedlicher Meinung darüber sein, doch es prägt schon dieses Stadtteil...[verkleinern]