Die Maxkirche, denn so liebevoll wird sie genannt, hieß nicht immer so. Im Jahr 1651 ließen sich an der kaum bebauten Zitadelle 6 Franziskanermönche nieder. Man konnte aber das hier von Herzog Wolfgang Wilhelm geschenktes Parzelle nicht als Bauland bezeichnen! Ursprünglich (das konnte ich nicht zweifelsfrei recherchieren), aber bis zum Bau der Zitadelle hier Sumpfland gewesen ist. Aufgrund dessen wurde das erste Kapellchen nach dem Hl. Wolfgang benannt. Es ist aber verbürgt, dass der bereits... weiterlesen erwähnte Herrscher mit seiner Familie aufgrund der hohen Qualität des Gesangs öfter als Besucher der Messe zugegen war.
Mit Hilfe der ansässigen Bevölkerung konnte bereits in den Jahren 1655 bis 1668 das erste Kloster mit der dazugehörenden Kirche errichtet werden. Durch ihre Beliebtheit bekamen sie regen Zuspruch bei der Bevölkerung, so verwunderte es kaum, dass nach knapp 50 Jahren das Gebäude sich als zu klein erwies. Bei einigen Quellen wird auf die Baufälligkeit hingewiesen, so war es notwendig geworden ein Neu- und Erweiterungsbau in Auftrag zu stellen. Das geschah in den Jahren 1734-37.
Am 4. Oktober 1737 wurde in dieser Kirche, die zunächst dem Hl. Antonius von Padua geweiht wurde, die erste Messe gefeiert. Im Jahr 1803 wurde das benachbarte Kloster aufgehoben (ein gesonderter Beitrag folgt noch). Nach einem Dekret sollten die Gebäude abgerissen werden, um Platz für profane Bauten zu schaffen.
Durch den Widerstand der Bevölkerung konnte es abgewendet werden. Die durfte bleiben und erhielt den Namen Maximilian:
Bei diesem Namensgeber handelt es sich um den Neffen des vorherigen Regenten Karl Theodor Kurfürst von Pfalz und Bayern – und der Namensgeber war Maximilian Josef von Zweibrücken-Birkenfeld, der spätere König von Bayern.
Soviel über die Geschichte, jetzt etwas über einige Besonderheiten:
Die dreischiffige Hallenkirche wirkt von außen eher streng, wenn man es aber betritt, wird man von verspielten Rokoelementen verblüfft sein. Das Innere ist mit zahlreichen Stuckelementen ausgestaltet, die vor allem die Unterseite der Orgelempore zieren. Das Blattgold wurde aber sehr sparsam verwendet, nur die Flügel und Attribute der der Putti, sowie kleinere Details bei den Heiligen hervorheben. Auf dem weißen Putz sieht es wirklich prächtig aus!
Es gibt einige Überraschungen: das unscheinbare Lesepult aus Bronze, die einen Adler zeigt und auf dem Altar steht, ist nicht, wie ich lange vermutet habe eine moderne Plastik, sondern sie wurde bereits im 15. Jahrhundert in Flandern hergestellt!
Die aus meiner Sicht knapp bemessenen Sitzbänke stammen aus der Entstehungszeit, im 17. Jahrhundert, das merkt man auch an den barocken Elementen an den Seiten, die ihre Kunstgeschichtliche Herkunft nicht leugnen können.
An den Wänden kann man Figuren einiger Heiliger sehen. Diese werden dem Umkreis des Bildhauers Grupello in Verbindung gebracht.
Das Altargemälde stammt von der Rubensschule sowie die im benachbarten ehemaligen Klostergebäude, genauer genommen im Antoniussaal aufgehängte Bild der Grablegung Christi, über den ich einen separaten Bericht schreiben werde.
Zum Schluss eine Anmerkung zu der hier gespielten Kirchenmusik. Nach der Säkularisation unterstand die Untermalung der Liturgie dem städtischen Musikverein. Zu deren bekanntesten Leitern zählten:
1818 bis 1830 Johann August Franz Burgmüller
1833 bis 1836 Felix Mendelssohn Bartholdy
1836 bis 1847 Julius Rietz
1847 bis 1850 Ferdinand Hiller
1850 bis 1854 Robert Schumann
1854 bis 1865 Julius Tausch
in deren Fußstapfen wird der jetzige Chor Weitergeführt. Auf der Internetseite kann man näheres darüber erfahren.[verkleinern]