Vor etlichen Jahren, als ich den Bericht über die St. Hubertuskirche (s. ggf. dort) und den Düsseldorfer Stadtteil Itter erwähnt habe, hieß es: "nie gehört" oder "das ist wirklich interessant zu wissen"... Nun habe ich beschlossen diesen Ortsteil näher zu bringen, denn es ist, trotz, dass es in einer Großstadt liegt, eine grüne Oase, wo man sehr gut entspannen kann.
Den Namen erhielt es von dem Itterbach, der meist unterirdisch verläuft, an einigen Stellen (doch ich kenne es persönlich... weiterlesen nicht) tritt es an die Oberfläche.
Itter zählt zu den kleinsten Stadtteilen der Stadt mit ihren gerade mal 2,61 km²! Doch mit seiner Jahrhundertelangen Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht, ist sie zugleich eine der Ältesten. Bis ins 19. Jahrhundert blieb es mal mehr oder weniger Autonom. Zwar wurde es zeitweise als Domäne Benraths bzw. Monheim, doch es ist zu kompliziert alle Einzelheiten zu berücksichtigen (wer mit wem und weshalb...)!
Definitiv ab 13. Oktober 1807 wurde es per Dekret der Franzosen zu Benrath gezählt, es änderte sich nichts daran, als die Preußen an die Macht gekommen sind. Seit 1908 wird es offiziell als Stadtteil Düsseldorfs bezeichnet.
Itter ist zum einen wegen seiner Lage am Rhein ein lohnendes Ausflugsziel. Doch auch, wenn die katholische Kirche St. Hubertus geschlossen sein sollte, schon von außen ist die romanische Kirche sehr sehenswert.
Wenn ich ehrlich sein soll, ich mag diesen Stadtteil vor allem wegen seiner Ursprünglichkeit, denn es ist, wie es selten der Fall in einer Großstadt immer noch von der Landwirtschaft geprägt. Vor allem jetzt im Sommer, wenn das Korn reif auf den Feldern mit ihrer Farbe der Sonne "Konkurrenz" macht und hier und da Wildblumen dazwischen zu sehen sind, da vergisst man, außer wenn ein oder mehrere Autos / Bus vorbeifahren, dass wenige Flusskilometer weiter der sprichwörtliche Bär rockt!
Es ist zwar traurig, doch der einzige "Tante Emma Laden" hat schon vor Jahren dicht gemacht, doch einige Bauern, die ihre Höfe haben bieten ihre Produkte zum kauf an.
An einigen Häusern habe ich auch entdeckt, dass einige Bewohner sich mit der Landwirtschaft bis heute verbunden fühlen, denn die alten Handgeräte wurden über den Eingängen aufgehängt.
Was die Idylle für viele perfekt macht, sind die Pferde, die an mehreren Koppeln (unter anderem hinter der Kirche) vor sich hin grasen.
Leider gibt es einen Nachteil: die Verkehrsanbindung (in der Woche 3x in der Std, WE / Feiertage nur 2!) fährt der Bus vorbei. Doch wenn man an dem Ein- und Ausgangsschild, das auf einer Schiefertafel zu sehen ist vorbeikommt und die schicken Gründerzeithäuser und die anderen hinter sich gelassen hatte, steht man erneut im grünen und vielen ist das wichtiger, als die kleinen Unwägbarkeiten![verkleinern]