- bestätigt durch Community
- Ausgezeichnete Bewertung
In etlichen Städten und Düsseldorf bildet diesbezüglich keine Ausnahme, kann man bei der Mehrzahl der Gebäude, ob sie seit Jahrhunderten bestand haben oder sie aber erst wenige Jahrzehnte “zurückblicken“. So ging es mir auch bei den sog. „Rathausarkaden“, als ich mir sie in der Vergangenheit angeschaut habe. Es lag schon nahe, dass dadurch sie zu der besagten Behörde gehört, schon eines „neueren“ Datums sein dürfte. Die einzelnen Darstellungen, die die jeweiligen Kapitel zieren, gaben mir... weiterlesen ehrlich gesagt reichlich Spekulationsraum, was sie zu bedeuten haben! Nach einer langen Recherche konnte ich dies sogar herausfinden, auch wenn es ziemlich lange dauern sollte, bis ich es in Erfahrung bringen konnte!
Egal, ob man sich bei uns in der Altstadt auskennt oder eben nicht, viele Wege führen in diesen Teil davon. Zwischen den bekannten Modeketten, der Vielzahl der Fressalienbuden den Weg weisen, es liegt am Ende der Bolker- und Flingerstraße. Von dort ist es nicht mehr weit zum Rhein und dem alten Rathaus mit dem Jan-Wellem-Denkmal, die beiden zuletzt genannten man auch von der hinteren Ecke der Behörde mit diesem Arkaden sehen kann. Wie so häufig ist nach den wenigen Jahrzehnten nicht mal bekannt, wer für einige der Darstellungen künstlerisch verantwortlich gewesen war.
Was dennoch mit Sicherheit fest steht ist, dass das Gebäudekomplex im Jahr 1953 fertig gestellt worden ist. Die Darstellungen im besagten Bereich kann man in verschiedene Gruppen unterteilt werden. Zu diesen zählen: Brauchtum, Stadtteile, Handwerk (bzw. traditionelle Berufe), Alltagsleben und Tiere. Bei den letztgenannten handelt es sich um Vögel: zum einem Eulen, als auch welche, die am Tag unterwegs sind. Kann man auch auf die Umgebung übertragen ;-) - die Feierwütigen am Abend und den „Rest“ der nicht nur wegen des Spaßes hier zu finden ist. Natürlich konnte kurz nach dem 2. Weltkrieg davon keine Rede gewesen sein! Bei den erwähnten Bildhauerarbeiten kann man aber, wie erwähnt keinem bestimmten Künstler zugeordnet werden.
Läuft man die Strecke zwischen dem eigentlichem Rathausvorplatz die Arkaden entlang (bei Regen oder starker Sonneneinstrahlung besser von dem überdachten Teil aus „erkunden“ ;-) ) kann man erkennen, dass es insgesamt 12 Säulen gibt. Dafür wurde Muschelkalk verwendet. Wie man es auf den Fotos sehen kann, sind sie unter einander durch Rundbögen verbunden. Schaut man dahinter findet man hier einige (zum Teil teure) Möglichkeiten sein Geld los zu werden :-). Egal ob in einem der Geschäfte oder Lokale, die es hier gibt. Mir persönlich ist nur die hier abgebildete Zweigstelle der Düsseldorfer Touristeninformation von innen bekannt.
Die unterschiedlichen Motive sind, wenn man sie sich anschaut, mal mehr oder weniger „abstrakt“ darstellt. Es wird jedenfalls vermutet, dass durch die Tatasche, dass die anderen Bauplastiken an dem neuen Rathaus von alle Entwürfe von dem akademischen Bildhauer Hermann Isenmann (1908 - 1991) stammen können. Wie bei der Skulptur "Gesellenvater" vor über einem Jahr auch (sehe gegebenfalls unter - https://www.golocal.de/duesseldorf/freizeitanlagen/skulptur-gesellenvater-von-hermann-isenmann-YV4iL/) kann ich keine weiteren Details aus seiner Vita beisteuern.
Zu den wenigen, die einer bestimmten Person zuzuordnen sind: jene mit den menschlichen Darstellungen: Männer mit Werkzeugen, die für die Malerei, Architektur und Literatur in der Region stehen, als auch ein weiteres mit Kaufleuten, die ihre Waren anbieten. Sie wurden von dem Bildhauer Jupp Rübsam (* 30. Mai 1896 in Düsseldorf - 25. April 1976 in Nettetal) gestaltet. Ob das ebenfalls bei den Karnevalsmasken genauso sich gestaltet, liegt aus meiner Sicht nahe, doch es wäre reine Spekulation.
Mir persönlich gefallen jene besonders gut, die auf den ersten Blick nach Kinderspielen aussehen, die dennoch für eine bestimmte Seite der Stadt stehen. Eine von ihnen habe ich bereits erwähnt: es sind die zum Teil in einander verschlungenen Masken, als auch jene, die zum Handel gehören. Es ist der einzige, bei dem sich zusätzlich ein wenig mit Efeu bewachsen ist. Sollte man zufällig sich im Herbst dort befinden, leuchten dann die Blätter in warmen Gelb- und Rottönen! Das hat schon was! Da komme ich schon selbst ins Schwärmen!
Kehren wir aber zu den Darstellungen: die Verbindung zwischen Kindern und Lebensmittel habe ich eher auf die Zukunft oder Wachstum der Stadt nach dem Krieg übertragen, doch es verhält sich ein wenig anders damit! Da man unter anderem eine Brezel dabei sehen kann, steht es für Handwerk. Es ist eine witzige Umsetzung, die höchstwahrscheinlich vorgegeben gewesen war… Bei dieser Säule läßt sich dem Bildhauer Willi Hoselmann (* 27. Januar 1890 in Duisburg - 1978 in Düsseldorf) zuordnen. Die andere in diesem Kontext ist die mit den Spielsachen wie z.B. Rassel, Hündchen, Bürste etc., die tatsächlich für die Freuden der Kleinen stellvertretend angebracht worden sind. Hier hat sich ein weiterer Künstler „verewigt“ - Ferdinand Heseding (* 28. Juni 1893 in Huckingen - 27. Mai 1961 in Düsseldorf).
Von Willi Hoselmann stammte noch eine weitere gestaltete Säule: mit Reben, Blättern und Gläsern, die stellvertretend für die Liebe, Wein und „Fruchtbarkeit“ stehen. Wenn man schon an Weib, Wein und Gesang denkt, ist in der Düsseldorfer Altstadt Bier nicht mehr weit! Wie könnte es anders sein, dieser darf hier ebenfalls hier nicht fehlen. „Broterwerb“ braucht der Mensch um das Leben bestreiten zu können. Wie mehrmals zuvor bereits berichtet, war der Rhein über Jahrhunderte hinweg ein Strom, der vielen ein Auskommen gesichert hatte. Vieles hat sich seit der Zeit geändert, doch wirtschaftlich besitzt es noch heute eine enorme Rolle. Dazu kann man zwar die Fischerei nur noch am Rande erwähnt werden, doch hier wird ihr eine eigene Säule gewidmet.
Der Wandel bringt Veränderungen mit sich, die für einen Außenstehenden nur noch vom ‚hören-sagen‘ bekannt sind. In den letzten 100 Jahren gab es städtische Eingemeindungen, die vor allem ebenfalls aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt sind: dazu gehörten die heutigen Stadtteile – Gerresheim, Kaiserswerth und Benrath. Das geschah in den Jahren 1909 und 1929. Darüber habe ich an den passenden Stellen tiefgehend berichtet! An der Stelle kann ich das Reigen beenden, denn diese Behörde und die Stadt bilden eine Einheit, die sowohl Ausgangs- und Endpunkt der Geschichte bilden. Wenn man in der Altstadt unterwegs sein sollte, kommt man fast zwangsläufig an dieser Stelle vorbei! So kann ich es bestens empfehlen sich das ganze aus der Nähe anzuschauen, auch wenn die Mehrheit der Passanten achtlos vorbei eilen.
Lang ist es erneut geworden, doch ich finde solch eine architektonische Besonderheit verdient einen entsprechenden ‚Rahmen“ und als 2150. erst recht! Da ich keine weißen Flecke mag, kommt es in der Ausführlichkeit daher! Eure Kulturbeauftragte.[verkleinern]