Wenn eine Zeit zu Ende geht und eine neue beginnt, hat das Auswirkungen auf alle Bereiche des alltäglichen Lebens. So ein „Schnitt“ war der Fall des „eisernen Vorhangs“, der die ganze Welt in zwei „Lager“ geteilt hatte. Jede von ihnen, egal ob West oder Ost hat nach dem 2. Weltkrieg versucht den eigenen Weg zu gehen. Auf beiden Seite galt (wenn man es speziell auf die Kunst überträgt), dass neue Wege angestrebt werden sollen, dennoch mit unterschiedlichen Voraussetzungen: im Westen mitunter... weiterlesen exzentrisch / „individualistisch“ und wie man es hier sehen kann, von „Oben“ bestimmt mit „heroischen“ Bildern. In Dresden war es die einzige Arbeit aus der besagten Zeit, die ich bewußt angesteuert und mir angeschaut / fotografiert habe. Man kann nicht alles mögen (selbst ich mit meinem Nickname auf GL), was man „entdeckt“! Wenn ich ehrlich sein soll, gehören die Reliefs rund um den Dresdner Altmarkt dazu. Es ist ein „Loblied auf die Arbeiterklasse“.
In der Passage in der Wilsdruffer Straße gibt es drei unterschiedliche Bildpaare, die im Jahr 1956 erstellt worden sind. Wenn man sie sich während eines X-Beliebigen Nachmittags anschauen wollte, kann es passieren, dass man wie ich es nur partiell tun kann! Das liegt daran, dass in dem Bereich die Außenplätze mehrerer Beköstigung-Adressen zu finden sind. Dessen Gäste verdecken daher zum Teil die Darstellungen.
Auch, wenn der Anschein erweckt wird, dass es von einem Künstler stammen könnte, stammen sie von: (in der Mitte und Nord) Max Piroch, südl. Ecke Arnd Wittig, Ostseite Max Lachnit, sowie am Südende zusätzlich von Rudolf Wittig. Mir gefallen jene, die (anscheinend) das (Arbeit)Leben in Asien versinnbildlichen. Diese ernten zwei unterschiedliche Lebensmittel: Tee und Reis. Laut den Angaben, die ich in dem Zusammenhang gefunden habe, soll es ein Zeichen der Solidarität mit VR Korea sein, das ebenfalls nach den kriegerischen Auseinandersetzungen (1950-53) aufgebaut werden musste. Eine weitere Interpretation ist, dass es (ggf. ein Beispiel) für die Freundschaft zwischen den (sozialistischen) Ländern sein soll. Es gibt auch weitere Möglichkeiten für eine „Lesart“ des ganzen, doch ich möchte es bei den beiden belassen!
Ein weiteres Bilderpaar hat ebenfalls mit Ernten zu tun: zwei bäuerlich gekleidete Frauen, die von „Erntegut“ umgeben sind: über der mit Krug kann man mehrere Sonnenblumen sehen und bei der anderen Weinreben. Ob es ein Bezug auf die „Ressourcen“ der Region sein sollen, das konnte ich nicht ergründen.
Zu den weiteren Themen gehören auch der Wappen der Stadt Dresden, das ich zwar gesehen habe und es gerne abgelichtet hätte, doch es war verdeckt gewesen. Dieses ist ein Verweis auf die lange Geschichte der Stadt. Als ein Ausblick in die Zukunft wurden auch Abbildungen von Kindern, mal alleine Spielend oder mit ihren Müttern in diesen Reliefband aufgenommen. Darunter auch eine weitere Platte als eine Ergänzung zu den vorher erwähnten Asiaten. Die ich bewußt ausgesucht habe, können aber als Beispiele angeführt werden, wer sich von dieser Art Kunst angesprochen fühlt, kann es am besten am Dresdner Altmarkt tun. Wie erwähnt ist es nur ein Bruchteil dessen, was man sich dort anschauen kann. Dementsprechend kann ich nur anhand dessen eine Wertung abgeben, die als Anregung gedacht ist, die aber andererseits dem ganzen angemessen ist. Aus meiner Sicht sind nicht mehr als ein OK drin, auch wenn nicht jeder meine Meinung teilen muss![verkleinern]