- bestätigt durch Community
- Ausgezeichnete Bewertung
Update:
Wie befürchtet ist aus den 2 Jahren Umbauzeit viel mehr geworden, nämlich fast 6 Jahre. Außerdem wurde aus dem "Museum für Naturkunde" das "Naturmuseum Dortmund". Über die Veränderungen im Hause selbst werde ich genauer berichten, wenn die Besuchsbedingungen so geworden sind, dass ich mich nicht mehr so ganz bevormundet fühle.
https://visit.dortmund.de/naturkundemuseum-dortmund/
Hinweis:
Da das Museum nach der Museumsnacht (27.9.2014) für zwei Jahre geschlossen wird, möchte... weiterlesen ich es diese Woche noch einmal allen Interessierten empfehlen, denn in Dortmund können zwei Jahre schnell zu dreien oder vieren werden.
An der Bewertung habe ich sonst nichts verändert.
Fährt man mit der U-Bahn bis zur Haltestelle Fredenbaum, so hat man auf der einen Seite einen Blick auf den Fredenbaumpark, auf der anderen liegt das Museum für Naturkunde im sogenannten Geogarten. Dieser Garten stimmt schon auf das eigentliche Museum ein, denn in ihm werden riesige Gesteinsbrocken ausgestellt, die Hinweise auf erdgeschichtliche Entwicklungen bieten. Außerdem findet man mit Ausstellungsstücken aus dem Bereich Bergbau auch Zeugen für die Industriekultur, unter anderem sind da ein riesiges Förderrad und ein Fördergerüst zu sehen.
Im sogenannten Froschteich finden wir festverankert die Skulptur "Ikarus" (1980) des Krefelder Künstlers Michael Schwarze (1939-) Die Skulptur ist kaum noch zu erkennen, so sehr ist die Vegetation rund um den Teich gewuchert. Das Motiv des Fliegens ist an der Körperhaltung klar zu erkennen, die Erdanziehung wird durch die deformierten, schweren Gliedmaßen dargestellt.
Ein Nashorn hinter einer Absperrung ist selbstverständlich auch in diesem Garten vorhanden.
Das Museumsgebäude selbst zeigt eine Architektur, die entfernt an gewisse Gesteinsformationen erinnert. In der Ausstellung gibt es verschiedene Schwerpunkte. Zunächst haben wir den paläontologischen Bereich, der sich mit der Entwicklung des Menschen von Urzeiten an beschäftigt. Besonders interessant sind da die ausgestellten Schädelformen verschiedener Urmenschen. Dann gibt es den geowissenschaftlichen Bereich, in dem verschiedene Gesteinsformen, Mineralien (Fluorenz Kabinett) und Fossilien gezeigt werden. Dazu gehöre auch zwei riesige Saurierskulpturen im Eingangsbereich, die von den Proportionen her möglichst naturgetreu nachgebildet wurden.
Für die meisten Besucher, besonders Kinder, der wichtigste Teil ist aber der, in dem versucht wird, die heimatliche Tier- und Pflanzenwelt näherzubringen. Ganz unterschiedliche Tierpräparate und Dioramen werden dazu eingesetzt. Aber es gibt auch vereinzelt Terrarien mit Reptilien, Amphibien, Spinnentieren und sogar einen einsehbaren Bienenstock. Die Bienen haben die Möglichkeit, sich ihr Futter im Geogarten zu suchen. Doch auch die übrigen Tiere fesseln durch ihre interessanten Verhaltensweisen. Gerade bei den Fütterungen sind die Terrarien stets von Besuchern umlagert.
Im Erdgeschoss der zweistöckigen Ausstellung sind die Besucher immer wieder vom Aquarienbereich fasziniert, der nach Erneuerung 2012 wiedereröffnet wurde. An den Wänden des Raumes befinden sich mehrere kleinere Aquarien, die einheimische Kleinfische zeigen, die Mitte des Raums wird aber eingenommen von einem runsäulenformigen 90.000 Liter fassenden Großaquarium. das die Fischwelt des Möhnesees zeigt. Da sind unter anderem Barsche, Seeforellen und Aale zu sehen. Vor der Erneuerung waren in einem bedeutend kleineren Becken südamerikanische Buntbarsche und Welse ausgestellt. Da das jedoch dem Konzept des Museums widersprach (s. Region), wurden diese Tiere auf die Zoos der Umgebung verteilt.
Das Museum für Naturkunde ist das meistbesuchte Museum in Dortmund, was auch daran liegt, dass es ein wirklich gutes Ferienprogramm für Kinder bietet, aber auch weil es hier die Möglichkeit gibt, ein Praktikum zu machen.
Umso bedauerlicher ist es, dass das Museum nach der diesjährigen Museumsnacht für mindestens 2 Jahre geschlossen wird, um dringende Umbauten durchzuführen, die es behindertengerechter machen sollen und auch die strengen Brandschutzbestimmungen erfüllen. Die Kosten dafür sind mit etwa 7,3 Millionen € angegeben. Wie man es aber kennt, werden die Zeit und die Kosten bedeutend höher liegen. Wie ich gehört habe, sollen die Saurierskulpturen in der neuen Ausstellung keinen Platz mehr finden, was viele Zuschauer enttäuschen wird. Mir selbst ist das sehr recht, denn die Künstlichkeit der Figuren hat mich immer gestört.
Während dieser Umbauzeit ist die tote Sammlung ja gut enzulagern, wo aber die lebenden Tiere untergebracht werden, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.[verkleinern]
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