Unweit vom Kriegerdenkmal von 1875 in Dortmund-Marten finden wir in der Straße 'In der Meile' ein weiteres Denkmal, das wiederum eine gewisse Sonderstellung innerhalb der Dortmunder Denkmäler einnimmt, denn hier wird allein an die Martener Bürger erinnert, die im Ersten Weltkrieg (1914-1918) ihr Leben gelassen haben oder die, wie man so schönfärberisch sagt, im Dienste für das Vaterland gefallen sind.
Das Denkmal selbst ist ein riesiger grauer Steinquader, der so aufgestellt wurde, dass die... weiterlesen beiden Stirnseiten nach Norden und Süden zeigen.. Über den verantwortlichen Künstler und Architekten sind keine Informationen zu finden, auch an dem Steinblock gibt es keine weiteren Hinweise.
Auf den beiden Längsseiten finden wir zwischen zwei Namenslisten jeweils ein großes beeindruckendes Relief. Die Darstellungsweise würde ich als abstrahierend (Vereinfachung der Form), aber expressiv (Starke Betonung der Pose) bezeichnen. Die Entstehungszeit ist zwischen den beiden Weltkriegen anzusiedeln, wegen vergleichbarer Arbeiten würde ich auf die späten 20er Jahre schließen wollen.
Das Relief auf der Ostseite zeigt eine kraftvoll in Reih und Glied dahinziehende Truppe fast identischer Soldaten, sie alle tragen Sturmgepäck, und alle haben ein Bajonett auf das geschulterte Gewehr aufgesetzt. Im Vordergund ist noch ein berittener Soldat zu sehen, der sie auf Grund der Größe und Darstellungsweise zu führen oder zu überwachen scheint.
Auf dem Relief der Westseite scheint ein Stacheldrahtzaun den Hintergrund zu beherrschen, im Vordergrund ist ein erschöpftes, gesatteltes Pferd zu sehen, vor dem ein Soldat sich um einen verletzten Kameraden zu kümmern scheint.
Zusätzlich zu den Reliefs gibt es eine in den Stein gemeißelte nach Jahren geordnete Liste mit den Namen der gefallenenen Bürger Martens. Diese Liste wird sowohl links und rechts von den Reliefs als auch an den Schmalseiten abgebildet. Sie beginnt mit den im Jahr 1914 Gefallenen rechts vom ersten Relief und setzt sich dann entgegen dem Uhrzeigersinn um das gesamte Denkmal fort.
Möchte man sich unbedingt um eine Deutung bemühen, so könnte man sagen, dass auf der Ostseite der hoffnungsvolle Aufbruch zu sehen ist, während die Westseite das bittere Ende zeigt.
Insgesamt ein beeindruckendes Denkmal, das weitgehend von Schmierereien verschont wurde, allerdings im Laufe der Zeit von Algen, Moosen und Flechten besiedelt wurde.[verkleinern]