Das Lipper Land war über Jahrhunderte hinweg protestantisch geprägt, so kommt es, dass es gar nicht so einfach eine Kirche anderer christlicher Prägung zu finden. Die von mir beschriebene Kapelle entdeckten wir aber erst bei einem der letzten Spaziergänge durch Detmold. Tendenziell kann man im Netz alles finden, doch wenn man analog unterwegs ist, hilft nur ein guter Stadtplan, den wir zu diesem Zeitpunkt gar nicht zu Hand gehabt hatten. Manchmal ergibt es sich, dass wenn man gar nicht danach... weiterlesen sucht, das besagte von selbst vor einem „auftaucht“!
Es war der letzte Aufenthaltstag hat bereits begonnen, da unser Ziel noch nicht geöffnet gewesen ist, beschlossen wir, uns treiben zu lassen. Irgendwann landeten wir an einem Bachlauf, dem wir einfach folgten, bis... wir an einer Kreuzung gelandet sind. Was nun? Die Bäume versperrten die Sicht auf die Hinweistafel Richtung Schloss, sodass eine neuerliche Neuorientierung fällig gewesen ist. Die Überraschung war wirklich groß, als wir plötzlich vor einer Kirche angekommen sind.
Eigentlich wollte ich wenigstens einige Bilder von außen machen, doch sehe da, in Pfarrsaal gab es früh morgens eine Veranstaltung und die Kirche war ebenfalls geöffnet und das Mitten in der Woche, also nichts wie hin. Ganz lieb fanden wir auch, dass es kein Problem darstellte die sanitären Einrichtungen benutzen zu dürfen, was alles andere als selbstverständlich ist!
Die Katholische Heilig-Kreuz-Kirche in Detmold ist ein typischer Nachkriegsbau mit reichlich Beton, das in den 1950-er Jahren errichtet wurde, aber es kommt auf die Details an, die man dabei entdeckten kann! Es ist ein weiß getünchter Rechteck sowie die Nebengebäude, jedoch die Dächer besitzen unterschiedliche Farben. Bei der Kirche besteht es aus Metall und bei den weiteren normale Dachziegel verwendet wurden.
Drinnen ist es auch sehr reduziert, doch durch die hohen Fenster fällt reichlich Sonnenschein hinein. Die farbenfrohen Bleiglasfenster haben es uns wirklich angetan, auch wenn die meisten ehr als abstrakt zu bezeichnen sind, vor allem die unterhalb der Kassettendecke enden. Diese ist, wie man es auf den Fotos sehen kann, aus Massivholz (sieht jedenfalls danach aus) angefertigt und ist ein Kontrast zu den weißen Wänden.
Die Heilig-Kreuz-Kirche erscheint, wenn man davor steht, nicht gerade groß aus, doch der Eindruck täuscht! Bei unserem Rundgang entdeckten wir zudem, dass sie auch noch (je nach dem ob am WE / oder in der Woche) unterschiedlich große Bereiche benutzt werden können. Der Altar spielt dabei als „Unterteilung“ der beiden eine Rolle. Es war eine besondere Überraschung, dass es dahinter weiter ging und ein mit Stühlen ausgestatteter Raum darauf folgte.
Ein guter Einfall ist, wie ich finde, dass bei den erwähnten Fenstern die jeweilige Idee, die dahinter steckt, auf einer kleinen Tafel schriftlich erläutert wird. Das trifft jedenfalls bei den zu, die sich auf Augenhöhe befinden. Es sind zum einen Stellen aus dem alten und neuen Testament aber auch Maria und Heilige.
Die so typischen katholischen Kreuzwegstationen bestehen aus einzelnen Glaselementen, auf denen die unterschiedlichen Szenen dargestellt sind. Spannend fand ich, dass es keine der typischen gerahmten Malereien gewesen ist, die man für gewöhnlich kennt, sondern ein Mosaik, das direkt auf der Wand zu finden sind.
Es ist ein Ort der Ruhe, den wir dort gefunden haben. Der letzte Blick galt der großen Orgel und dem runden Bleiglasfenster dahinter, die beide wirklich ein Hingucker sind! Was für die besondere Stellung spricht ist, dass diese Kirche bereits 2009 unter Denkmalschutz gestellt worden ist! Auf verschiedenen Seiten wird erwähnt, dass es hier eine schöne Akustik geben soll, kein Wunder, wenn die Orgel mit 4500 Pfeifen ausgestattet ist. Davon würden wir uns gerne selbst vor Ort bei einem weiteren Besuch überzeugen. Wann es so weit sein wird, steht aber noch nicht fest... Das steht jedenfalls auf unserer Liste für irgendwann sicher! Alleine schon wegen der tollen Ausstrahlung, die hier herrscht, die es zu einem lohnendem Ziel macht![verkleinern]
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