Wer von Büsum eine Tagesfahrt mit dem Schiff machen will, ist mit der ortsansässigen Reederei sehr gut bedient. Diese Reederei hat mir schon immer gefallen, ich bin bereit vor über 10 Jahren mit der Reederei auf Helgoland gewesen.
Zunächst möchte ich die Flotte vorstellen:
Das grösste und modernste Schiff, mit dem ich auch unterwegs war, ist die MS „Lady von Büsum“. Die Lady von Büsum fährt vom 26. April bis 3. Oktober von Dienstag bis Sonntag nach Helgoland, montags findet die Cuxhaven... weiterlesen
Kreuzfahrt statt.
Daten von der „Lady von Büsum“
Länge: 45,50 m
Breite: 8,50 m
Tiefgang: 2,50 m
Geschwindigkeit: 14 km
Leistung: 1700 PS
Passagiere: 483
Mit der MS „OL Büsum“ geht die Fahrt zu den Seehundsbänken, die fast täglich stattfindet. Da die Fahrt tideabhängig ist, sind auch die Abfahrtszeiten unterschiedlich. Auch eine Küstenfahrt vor Büsum wird mit diesem Schiff durchgeführt.
Daten von der „OL Büsum“
Länge: 33,40 m
Breite: 6,62 m
Tiefgang: 1,80 m
Geschwindigkeit: 12 km
Leistung: 600 PS
Passagiere: 270
Mit einem echten „Krabbenkutter“ – Fangfahrt in See mit der MS „Hauke“. Die Hauke läuft mehrmals täglich aus, um Krabben, Krebse, Fische und andere Meerestiere zu fischen. Wer sein „Ja-Wort“ auf See sprechen will, kann auf der Hauke auch heiraten.
Daten von der „Hauke“
Länge: 18,00 m
Breite: 5,42 m
Tiefgang: 2,40 m
Geschwindigkeit: 10 km
Leistung: 250 PS
Passagiere: 50
Ein weiteres Schiff der Reederei Rahder ist die MS „Hein Mück“ – ein original Helgoländer Börteboot. Die Hein Mück steht für Hafenrundfahrten zur Verfügung.
Daten von der „Hein Mück“
Länge: 10,58 m
Breite: 3,30 m
Tiefgang: 1,16 m
Geschwindigkeit: 6 km
Leistung: 41 PS
Passagiere: 40
Letzte Woche machte ich dann nach langer Zeit mit der Lady von Büsum eine Fahrt nach Helgoland. Das war nur möglich, weil mein jüngster Sohn, der eine Woche bei mir Urlaub machte, Hundesitter machte.
Die Abfertigung in Büsum, obwohl das Schiff sicherlich ausgebucht war, ging flott und zügig, auch ein Gedränge gab es nicht.
Die Passagiere, die in Büsum an Bord gehen, können kostenlos den Krabbenexpress nutzen. Ein paar Meter vor meinem Haus ist eine Haltestelle, bei der ich zusteigen konnte.
Anfangs sass ich auf dem Schiff noch auf dem Freideck, doch nach einer halben Stunde, als wir auf freier See waren, zog es mir zu sehr und ich begab mich nach innen. Ich sah mir die verschiedenen Etagen des Schiffes an, und stattete dem Bord Shop einen Besuch ab.
In dem grossen Fahrgastsalon suchte ich mir anschliessend eine Sitzgelegenheit an einem Tisch. Kurze Zeit später merkte ich, dass ich einen Pott Kaffee gut vertragen könnte, und ging zum SB Tresen. Der Kaffee ist spitze. Selten bekommt man einen Kaffee von dieser Qualität.
Zwischenzeitlich hatte das Schiff die deutsche Bucht, es ist ca. die Hälfte der Strecke nach Helgoland, verlassen. Da das Schiff jetzt etwas mehr schaukelte, fragte ich den Stewart ob ich meinen Kaffee an seinem Tisch, Personaltisch, trinken könnte.
Obwohl ich seefest bin, kann ich nicht garantieren, dass ich 15 m einen Kaffeepott transportieren kann, ohne zu kleckern, oder anderen Gästen eine Kaffeedusche zu verpassen.
Der Sturm nahm die Lady von Büsum ganz schön in die Mangel, und der Stewart bewaffnete sich mit Spucktüten, die reissenden Absatz bei sehr vielen Passagieren fanden.
Ich selbst hatte zwar schon bessere Zeiten erlebt, aber ich konnte mit der Windstärke 6 – 7 ganz gut umgehen. Der Stewart sagte mir, dass er auf Helgoland viel Arbeit erwarte, und es wurde mir schnell klar, dass er nicht übertrieben hat.
Ich ging zu meinem Platz zurück, was nicht unbedingt einfach war. Zwei Personen hatten schon die Flucht ergriffen, nur der Mann saß noch am Tisch.
Bedingt durch eine grosse Welle, die das Schiff ordentlich durchschüttelte, platzten am Nachbartisch bei einer Frau, die schon mehrere Tüten vor sich deponiert hatte, die Spucktüten. Tisch und Frau waren jetzt völlig von dem Inhalt verunstaltet. Um dieses Elend nicht zu sehen, drehte ich mich weg und hielt bis kurz vor Helgoland durch.
Gegen diesen Geruch konnte ich auf Dauer einfach nicht anstinken; es wurde mir auch etwas übel, was sich jedoch in Grenzen hielt.
Das Personal war zwar sehr um Schadensbegrenzung bemüht, doch durch den Wellengang waren die Aktivitäten eingeschränkt. Vor der Crew des Schiffes, die sehr hilfsbereit und freundlich ist, habe ich die grösste Hochachtung.
Das Ausbooten auf Helgoland war recht unproblematisch, denn man konnte auf dem Mitteldeck aussteigen, während man in Büsum auf dem oberen Deck eingestiegen ist. Der geringere Tiefgang des modernen Schiffes trägt auch zu einem bequemeren Aussteigen bei. Andere Schiffe mussten wesentlich weiter entfernt vom Hafen vor Anker gehen.
Auf der Rückfahrt nach Büsum war das Schiff wieder tipp topp sauber. Auch war die Rückfahrt sonnig und nicht stürmisch. Für das Schiff, das Personal und die Organisation der Reederei kann ich verdiente 5 Sterne geben.[verkleinern]