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Manche Künstler bleiben bis ins hohe Altar ihrem Metier „treu“. Das kann man auch über Markus Lüpertz, der letzten Sonntag seinen 80. Geburtstag begangen hatte, behaupten. Auf ihn geht diese (zeitgenössische) Darstellung von Beethoven zurück. Trotz, das ich in den vergangenen Jahrzehnten unzählige male Bonn besucht habe, ist mir diese (sehr bestürzende) Skulptur erst vor wenigen Monaten im Stadtgarten in Sichtweite zum Rhein entdeckt. Laut einer Plakette, die auf einer Seite des Denkmals... weiterlesen angebracht worden ist, handelt es sich um eine Dauerleihgabe der Stiftung für Kunst und Kultur e. V. Erst auf deren HP habe ich gelesen, dass es seit dem 30. März 2014 an der Stelle des „alten Zollhofs“ zu finden ist. Über den Dargestellten Musiker kann man unterschiedlicher Meinung sein aber, warum muss eine „Hommage“ dermaßen „entstellt“ sein?! Über den Musiker selbst werde ich beim historischen Denkmal am Münsterplatz – unweit der einstigen Unterkunft der Familie van Beethoven, berichten. Wie immer liegt die „Schönheit“ im Auge des Betrachters aber, wenn man sich diese – sagen wir „Karikatur“ ansehen, fallen einem Details auf, die mich jedenfalls verstören!
Auf einem Rasenstück sieht man zuerst ein Quadrat, auf dem eine sitzende Figur sieht. So weit, so treffend. Kommt man näher, fallen einem die sehr grellen Farben auf, mit denen das ganze bemalt wurde. Doch, o Entsetzen – wie soll denn ein Musiker (ich persönlich kenne nur einen) ohne Hände, ja sogar Arme auskommen! Das Torso wird von einem verhältnismäßig großem Kopf (das auch noch ein wenig versetzt angebracht wurde) überragt. Schaut man sich diesen genauer an, wird man feststellen, dass dort ein Lorbeerkranz zu sehen ist. Was ich erst auf den Bildern im Netz erkannt habe, dass auf der rechten Wange ein „Knutschfleck“ erkennbar ist.
Wenn man diese Darstellung (wie die am Münsterplatz) stehend vorstellen wollte, würde es nur bedingt gehen: an dieser Stelle fehlt ein weiterer Körperteil – der linke Bein! Insgesamt hat Markus Lüpertz komplett auf Kleidung verzichtet. Warum (in Gegensatz zur damaligen Mode) diese ganze Fläche braun angestrichen wurde, kann ich mir nicht erklären und der Ausführende gibt keinerlei Angaben dazu. Vielleicht ist es, wie der an der Seite angebrachte markante Kopf einfach nur künstlerische Freiheit… Um die Mehrheit dieser Fotos machen zu können, habe ich mich auf eine Parkbank dem Gegenüber gesetzt, um das ganze auf mich wirken zu lassen, als auch ein wenig „begreifen“ zu können! Erneut so ein Objekt, bei dem man sich fragt: „Was wollte uns der Künstler damit sagen“! Wenigstens die krausen Haare des Musikus sind bestens getroffen ;-). So „blau“, wie seine Gesichtsfarbe es vermuten lässt, habe ich in keiner Biografie über Beethoven eine Erwähnung gefunden… Auf jeden Fall soll er ein „Genussmensch“ gewesen sein.
Lassen wir also den Erschaffer zu Wort kommen! Wenn selbst dieser von einem (inneren) Kampf, um die „perfekte Form“ redet, dann kann man das auch aus meiner Sicht auf den Betrachter übertragen… Falls das ein „Mittelweg“ sein soll, zwischen einem „Genie“ und seinen persönlichen Konflikten sein soll, dann warum nicht in einer anderen „Form“?! Nun, als ich mir weitere Werke Lüpertz angeschaut habe, so scheint es ein „Markenzeichen“ zu sein, dass die Kunstwerke (im öffentlichem Raum) auf mich sehr „überzeichnet“ wirken. Das meinte ich vorhin mit den Begriff „Karikatur“. Wenn das eine visuelle „Beschreibung“ eines „Geistes“, der mit sich selbst kämpft, dann lasse ich lieber jede weitere Interpretation einem jeden selbst! Wie man es sich denken kann, tue ich mich sehr schwer. Dennoch trotz allem, finde ich das es dafür anscheinend eine Daseinsberechtigung besitzt. Man kann mich auch ‚streng‘ nennen aber mehr als 2 Sterne sind hier nicht drin...
Als grobe Orientierung können einem die Hinweisschilder Richtung Universität / Hofgarten und Stadtmuseum dienen. Für Navibesitzer (auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob man diesen überhaupt befahren kann) ist die Zielangabe "Regina-Pacis-Weg, 53113 Bonn", das sich auf der anderen Seite der Grünanlage befindet, bestens geeignet. Von der U HS Universität / Markt sind es nur wenige Gehminuten Entfernung.[verkleinern]
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