“Es gibt noch viel zu tun!“
Wer Uhu kennt, ahnt schon, das der Anhäufung von Motiven einer Bebilderung durchaus noch etwas folgen kann - ein paar Worte und in diesem Fall den U-Bahnhof Uhlandstraße in Berlin betreffend.
Geschichtlich gesehen, schon immer ein bedeutungsvoller Zugangspunkt für den fahrgastlichen Verkehr in der westlichen City, dümpelt er heute so vor sich hin - sein offensichtlich maroder Zustand ist kein Vergleich, was “über Deck“ in dieser Gegend abgeht und hält dem auch... weiterlesen nicht stand. Oben hui - unten: naja! Aber der Ehrlichkeit halber gesagt, gibt es in Berlin Einrichtungen, welche in einem weitaus schlimmeren Zustand sind. Und solange die Stadt es sich leisten kann, Milliarden in den BER zu investieren, fehlt dieses Geld woanders - logisch, ‘nen Taler kann man nur einmal ausgeben. Egal, ob ich ihn nun von Zahl oder Adler betrachte.
Wo war ich? - Ach so, geschichtlich…
Schon 1913 Bestandteil der “U-Bahn-Spinne“ und heute Endbahnhof der Linie U1, wurde er, wie Wikipedia schreibt, in “Unterpflasterlage“ errichtet. Das bedeutet nichts anderes, als das das Deckenbauwerk des Bahnhofs unmittelbar mit der Straßenebene abschließt. Die Autos rollen quasi übers Dach. Vorteil - schnelle und verhältnismäßig preiswerte Fertigstellung (es muß nicht so tief gebuddelt werden), Nachteil - die Projektanten konnten damals noch nicht wissen, wie extrem stark sich der (auto)mobile Verkehr in unserer Stadt über 100 Jahre entwickeln wird. Die Masse der Fahrzeuge und deren Gewicht verursacht durch ständige Erschütterung Schäden (z.B. Risse). Und jetzt kommt einer der großen Hauptfeinde der Berliner U-Bahn in Spiel - Wasser!
Regenwasser sucht sich seinen Weg und hat die dumme Angewohnheit, bei Frost zu gefrieren. Und damit praktisch mit seinem Auftauen die Bausubstanz aufzusprengen. Wieder seinen ursprünglichen Aggregatzustand erreichend, offenbart sich dies in Form von tropfenden Decken. Nunmehr bei jedem starken und anhaltenden Regen. Natürlich mit der Konsequenz, das sich die Farbbeschichtung und der Putz löst. Und nicht nur dies, auch teilweise die Fliesen von den Wänden. Kein schönes Bild - dennoch ein Problem, mit welchem die BVG auf vielen ihrer Bahnhöfe kämpft.
Ich möchte mit dieser kurzen Abhandlung eigentlich nur erreichen, das der User ein gewisses Verständnis entwickelt, für das, was manchmal einem so visuell begegnet - denn insoweit wird sich auch hier viel Mühe gegeben, den Bahnhof sauber zu halten. Und er ist barrierefrei umgebaut worden (Fahrstuhl, Blindenleiteinrichtung).
Der aufmerksame Fahrgast wird zum Ausgang Uhlandstraße hin eine ganze Reihe von historischen Verweisen in Form von Bildern und Karten finden. Hoch interessant eine statistische Erhebung von 1927, welche beweist, dass einige Knotenpunkte der Netzspinne in dieser Zeit schon knapp 60 mio(!) Fahrgäste im Jahr bewältigten. Donnerwetter! Und das in der 1. Aufbauphase!
Fazit:
Es ist nun einmal so, dass der U-Bahnhof Uhlandstraße sicherlich nicht einer der schönsten ist. Aber er hat eine immense Bedeutung für das oberirdisch gelegene Geschäftstreiben. Unzählige Hotels, Restaurants und Cafés, Kneipen, Geschäfte, Büros, Arztpraxen und Wohnhäuser erfahren hierdurch eine direkte Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr. Der Gerechtigkeit halber werde ich auf die einzelne Benennung von Locations verzichten. Alle gehören zu den angesagtesten Adressen unserer Stadt. “Shopping-Touristen“ sollten Papas große Brieftasche mitnehmen oder über ein ausreichend gedeckten Kreditrahmen verfügen. Textildiscounter wird man in unmittelbarer Nähe nicht finden, aber sehenswert ist dieser Teil unserer Stadt alle male.
Das war’s von hier,
Bis dann denn…
„Uhhuuuu“[verkleinern]