Schlorrndorf im Garten Eden
Dies ist ein wunderbarer, zauberhafter Ort - eine Oase der Gastlichkeit und der Kultur. Man merkt schon: Die Berlinerin kommt ins Schwärmen ... Aber es ist wirklich hundertprozentig richtig schön hier. Schlimm genug, dass ich seit meiner Kinderzeit nicht mehr hier war - aber umso schöner, dass ich jetzt meine neue Lieblingslocation im Grünen gefunden hab: Nur ein paar Schritte neben der Altonaer Straße, um die Ecke von der Bushaltestelle, liegt das Teehaus, mitten... weiterlesen im Englischen Garten. Und ich dachte, peinlichpeinlich, man müsste erstmal kilometerweit durch die Botanik latschen ...
Das reetgedeckte, einstöckige Gebäude wirkt gleich so einladend und englisch und gastlich, dass man, je näher man kommt, unwillkürlich den Schritt beschleunigt. Eine riesige, wirklich schöne Terrasse, umgeben von Wiesen, Bäumen und angelegten Beeten - englische Landhausatmosphäre mit Biergartencharme. Auf den Wiesen kann man rumliegen, auf der Terrasse abhängen. Es gibt eine nicht allzu üppige Speise- und Getränkekarte mit bezahlbarem, solide zubereitetem Essen und der üblichen Auswahl an Getränken, ebenfalls zu akzeptablen Preisen (0,5 Bier 3,80, Alkfreies 0,5 für 3,50). Was Besonderes gibt's auch: Rhabarberschorle. Das ist wirklich echt berlinerisch und schmeckt sooo gut! Dafür ist die Fassbrause hier nicht das Original aus Berlin, sondern eine Neuerfindung, die ich schon länger mit Misstrauen beobachte und bisher nur einmal probiert hab. Und womit? Mit Recht! Denn sie schmeckt mir zu süß.
Zum "Konzertsommer" gibt es hier vom 14. Juli bis 15. September jeden Sonntag zwei kostenlose Konzerte, jeweils um 16 und um 19 Uhr. Im letzten Jahr war's toll, ich freu mich schon auf die neue Saison. Wenn Konzerte stattfinden, werden zusätzliche Stände eröffnet: Dort findet sich zum Beispiel eine wirklich gute Bratwurst. Für den Service ist ein Team wieselflinker, gut geschulter, geduldiger junger Menschen zuständig. Selten hab ich in einem so großen, gut besuchten Lokal ein so freundliches Team erlebt.
Drinnen bietet das Teehaus einen Kamin (!!!) und eine ziemlich edle, aber nicht übertrieben schicke Einrichtung. Alles wirkt liebevoll zusammengestellt, es gibt auch was zu kucken, nämlich wechselnde Ausstellungen von Künstlerinnen und Künstlern, die hier ihre Werke präsentieren.
Ohne Umsteigen komme ich in gradmal 20 Minuten hierher in den Garten Eden, wie die Berliner den Englischen Garten nach dem britischen Botschafter benannt haben, der ihn mitbegründet hat. Damals 1952 - als der Tiergarten eine baumlose Ödnis war. Heute findet man hier einen der romantischsten und englischsten Orte der Stadt. Und mit Sicherheit den schönsten Biergarten Berlins.[verkleinern]